„The Complete Keeper Chronicles“ von Tanya Huff war mein Mai-Buch für meine persönliche English-Challenge. Genauer gesagt waren es drei Romane in einem Sammelband. Wenn jemand von euch nach meiner Rezension auf die Trilogie neugierig geworden sein sollte, dann gebe ich euch einen dringenden Rat: Lest nicht die Inhaltsangabe von Band 2 und 3, denn dann fangt ihr euch böse Spoiler ein! „The Complete Keeper Chronicles“ beinhaltet die Bände „Summon the Keeper“, „The Second Summoning“ und „Long Hot Summoning“. Während der erste Teil sich vor allem um Claire Hansen dreht, spielt bei den anderen beiden Romanen ihre kleinen Schwester Diana eine größere Rolle.
Doch erst einmal zu „Summon the Keeper“: Claire Hansen ist ein Keeper, was bedeutet, dass sie dafür verantwortlich ist, Löcher im „Gewebe“ der Welt zu stopfen. Diese Löcher entstehen zum Beispiel durch besonders böse Taten und können nicht nur das Gleichgewicht der Welt stören, sondern auch dem Bösen Zugang zu unserer Realität verschaffen. Um diese Löcher zu stopfen, muss Claire Magie anwenden, und das tut sie dort, wohin sie gerufen wird. Seit sie die Schule abgeschlossen hat – was vor zehn Jahren war -, lebt sie aus dem Koffer und reist mit ihrem Kater Austin zu den Punkten, an denen sie gebraucht wird.
In „Summon the Keeper“ zieht sie der Ruf nach Kingston. Doch bevor sie den genauen Punkt findet, an dem sie eingreifen soll, landet sie zur Übernachtung in einem vernachlässigtem Hotel. Und als Claire am nächsten Morgen aufwacht, muss sie feststellen, dass sie von nun an für das „Elysian Fields Guest House“ verantwortlich ist, inklusive Dean, dem „Mädchen für alles“, einem unvermietbaren Zimmer mit einer Dame im Dornröschenschlaf und einem der gefährlichsten Kellerräume, die sich ein Keeper nur vorstellen kann. Zum Glück ist der ewig hungrige Austin jederzeit bereit, ihr mit Ratschlägen und frechen Bemerkungen beizustehen.
Tanya Huff meint im Vorwort, dass ihr Versuch, einen witzigen Roman zu schreiben, für sie extrem heraufordernd war, aber meiner Meinung nach ist ihr das wirklich gut gelungen. Trotz des einen oder anderen eher billigen Witzes und einiger vorhersehbarer Wendungen habe ich mich sehr gut beim Lesen amüsiert. Und das nicht nur beim ersten Band der Trilogie, sondern auch bei den weiteren beiden Teilen, obwohl da einige Elemente schon vertraut waren und Austins Humor auf Dauer etwas sehr bauch- und überlegenheitsbewusstseinsgesteuert ist.
Ich mochte die Charaktere, und sogar für die Hölle (*g*) habe ich im Laufe der Geschichte so etwas wie Sympathie empfunden. Doch vor allem – und da muss ich zugeben, dass ich das in „The Second Summoning“ und in „Long Hot Summoning“ etwas vermisst habe – das Hotel hat mich schnell gefangen genommen. Im „Elysian Fields Guest House“ wird einfach alles möglich, und neben der einzigartigen Atmosphäre und der guten Küche tragen auch die verschiedenen Gäste zu einem entspannten Aufenthalt (oder eben ein paar verflixt unterhaltsamen Lesestunden) bei. Wer amüsante Urban-Fantasy mit sympathischen Charakteren, vielen Katzenmomenten und ungewöhnlichen Bösewichten mag, der kann mit „The Complete Keeper Chronicles“ eigentlich nur dann etwas falsch machen, wenn er damit Probleme hat, sehr, sehr schwere Bücher längere Zeit in der Hand zu halten.