Auch in diesem Monat gab es für mich ein neues Mrs.-Pollifax-Hörbuch – dieses Mal bekam meine Lieblingsspionin den Auftrag nach Afrika zu reisen und die Mitglieder einer Fotosafari-Gruppe zu fotografieren. Ganz ungefährlich für die ältere Dame, so ist sich ihr Auftraggeber Mr. Carstairs sicher. Und wenn sie schon mal in Sambia ist, dann kann sie auch gleich die Augen nach John Sebastian Farrell aufhalten und den – inzwischen aus dem Dienst ausgetretenen – Geheimagenten überreden erneut für den CIA zu arbeiten.
Ich habe ja schon häufiger erwähnt, dass die Mrs.-Pollifax-Romane mich immer wieder dazu animiert haben, mich intensiver mit den Ländern auseinanderzusetzen, in denen die Geschichten spielen. So war auch „Mrs. Pollifax an Safari“ für mich vor vielen Jahren der Anlass, mich mit etwas intensiver mit der Geschichte Afrikas zu beschäftigen – auch wenn mein Wissen da immer noch riesige Lücken aufweist. Der Stand der Autorin ist der Mitte der 1970er Jahre und dementsprechend bewegt sich sehr viel im Land, da die Unabhängigkeit von Großbritannien gerade erst vor zehn Jahren zustande kam. Während Mrs. Pollifax sich also darüber freut, dass sie die faszierende Tierwelt Afrikas sehen wird, nimmt sie während ihrer Reise auch immer wieder die kleinen Dinge wahr, die zeigen, wie sehr das Land im Umbruch ist. Aber sie erfährt auch viel über die Kämpfe an den Grenzen, die Rebellen, die in den Nachbarländern aktiv sind und deren Aktivitäten auch Auswirkungen auf Sambia haben, und ein wenig über das Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen im Land. Das alles ist sehr dezent in die Geschichte eingebaut, wenn es nicht gerade direkten Handlungsbezug hat, aber gerade das mag ich an dieser Serie.
Daneben gibt es natürlich auch noch die Haupthandlung rund um Emily Pollifax und ihr Wissen darum, dass einer ihrer Mitreisenden ein gefürchteter Auftragsmörder ist. So kann sie es sich natürlich nicht verkneifen neue Bekanntschaften zu schließen, muss sich aber bei jedem Gespräch fragen, ob ihr Gegenüber vielleicht ein Söldner ist, der skrupellos für Geld tötet. Dazu kommen noch ihre – vergeblichen – Bemühungen mit John Sebastian Farrell Kontakt aufzunehmen und all die wunderbaren kleinen Begebenheiten rund um diese ungewöhnliche Seniorin.
Ich liebe ihre kleinen Eigenheiten wie ihre Leidenschaft für Hüte. So bedauert sie es sehr, als ihr mitgeteilt wird, dass in Afrika keine Tropenhelme mehr getragen werden – nur um beim Einkauf vor der Reise doch noch einen Hut zu ergattern, dessen Form zumindest dem eines Tropenhelm ähnelt. Dass der Hut eine rote Feder hat, die sich von hinten bis zur vorderen Krempe spannt, und dass so eine Feder perfekt mit dem riesigen regenbogenfarbenden Regens (alles eine Frage der Perspektive!) Sonnenschirm harmoniert, versteht sich ja von selbst. Ebenso ist es natürlich vorherzusehen, dass es mit dem entzückenden Hut einen amüsanten Zwischenfall geben wird, der seine Eleganz ein wenig beeinträchtigt.
Auch dieses Hörbuch wird wieder wunderbar von Barbara Rosenblat gelesen – auch wenn ich mir den ehemaligen Richter Cyrus etwas anders vorgestellt hätte. Ich muss vermutlich nicht noch einmal betonen, wie viel Spaß mir diese Hörbuchversionen der Mrs.-Pollifax-Romane machen … 😉
Mrs. Pollifax is super. Und dieses ist besonders gut. Vor allem auch wegen Cyrus, natürlich. Ich habe ja deine Hörbücher zum Anlass genommen, alle Mrs. Pollifax-Romane wiederzulesen. Wunderbar und auch nach dem x-ten Wiederlesen noch schön.
Cyrus ist eine Bereicherung für die Geschichten und das ist ja viel zu selten so, wenn eine solche neue Figur eingeführt wird. Schön, dass du dir die Romane noch einmal vorgenommen hast – die kann man nicht oft genug genießen. 🙂