„Black Cats und Butlers“ von Janine Beacham war eine ziemlich spontane Anschaffung, weil mir erst das hübsche Cover ins Auge fiel und mich dann der Klappentext so ansprach – und nun werde ich mir wohl die beiden bislang veröffentlichen Fortsetzungen auch noch kaufen müssen. 😉 Protagonistin der Geschichte ist Lady Rose Raventhorpe, die zu Beginn des Romans gerade ihren zwölften Geburtstag feiert. Während des Frühstücks liest sie davon, dass in den vergangenen Tagen zwei Butler ermordet wurden. Was dazu führt, dass sie sich nicht nur darüber aufregt, dass niemand den Tod der beiden Dienstboten bislang für erwähnenswert gehalten hätte, sondern auch große Angst um ihren eigenen Butler Argyle bekommt. Argyle ist Rose’s engste Bezugsperson und derjenige, der sie seit ihrer Geburt erzogen hat, da ihr Vater in wichtige politische Geschäfte involviert ist, während ihre Mutter den ganzen Tag damit beschäftigt ist, schön zu sein. Noch bevor der Tag zu Ende geht, wird auch Argyle ermordet, und Rose beschließt, alles dafür zu tun, um den Mörder ihres Butlers zu stellen.
Trotz dieser traurigen Ausgangssituation ist „Black Cats and Butlers“ ein wundervolles Wohlfühlbuch, das ich gar nicht aus der Hand legen wollte, als ich es erst einmal angefangen hatte. Rose ist eine stimmige Protagonistin, die auch keine Hemmungen hat, den Namen ihrer Familie oder ihren Reichtum zu nutzen, wenn sie an Informationen gelangen will. Erst nach Argyles Tod entdeckt sie all die Geheimnisse, die ihr Butler hatte, und schämt sich sehr dafür, dass sie ihn ihr Leben lang als so selbstverständlich angesehen hat. Trotzdem drängt sie nicht diese Scham zu ihren Ermittlungen, sondern die feste Überzeugung, dass ein Mörder gefasst werden muss, dass es zu keinen weiteren Attentaten auf Butler kommen darf und dass eine Raventhorpe alles tun muss, um ihre Stadt zu retten. Denn nicht nur die Morde an den Butlern beunruhigen Rose, sondern auch das allmähliche Verschwinden der Katzenstatuen, die der Legende nach über die Stadt wachen sollen.
Ich mochte nicht nur Rose, sondern auch all die anderen Figuren in dieser Geschichte. Rose‘ (etwas ältere) Freundin Emily, ihr Kleidungsstil und ihre Begeisterung für alles, was unheimlich, düster und schwarz ist, ist großartig. Die ganzen Butler, die Rose während ihrer Ermittlungen kennenlernt – inklusive der dazugehörigen Geheimgesellschaft, die Duelle und die aufbrausenden Temperamente (selbstverständlich nie im Dienst!) – sind nicht nur wundervoll induviduelle Figuren, sondern auch eine großartige Idee. Ich werde nie wieder in Romanen oder Filmen einem Butler begegnen können, ohne mich zu fragen, wie gut er wohl mit dem Schwert ist. 😉 Überhaupt ist die Welt, die Janine Beacham da erschaffen hat, sehr atmosphärisch geworden. Ihre Stadt Yorke verfügt über eine wunderbar viktorianische Atmosphäre und es gibt sehr schöne Beschreibungen der verschiedenen Viertel und Geschäfte, der Katzenstatuen und all der anderen Dinge, die einem Ort Leben verleihen.
Die Prophezeiung rund um das Schicksal von Yorke, wenn die Katzen verschwinden und die Wächter versagen sollten, ist eigentlich das einzige „fantastische“ in der Geschichte. Aber sie zieht sich durch den gesamten Roman und ist ungemein wichtig für die (teilweise sehr düstere) Atmosphäre und dient als Vorausetzung für so viele Elemente. Als Ausgleich dazu gibt es sehr viele amüsante Szene – schließlich ist „Black Cats and Butlers“ immer noch ein Kinderbuch – rund um die verschiedenen Figuren und die Enthüllungen, die Rose während ihrer Ermittlungen macht. Ich mochte es sehr, wie Janine Beacham es geschafft hat, gleichzeitig dafür zu sorgen, dass ich mir Sorgen um Rose, mögliche weitere Opfer und die Stadt machte, während ich mich auf der anderen Seite wunderbar amüsierte und das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte, weil ich mich damit so wohlfühlte und ich wissen wollte, was als Nächstes passiert. Sehr schön war es auch, dass ich – während ich sonst häufig bei „Kriminalromanen“ für Kinder die Auflösung schon lange vor Ende der Geschichte weiß – hier mehr als eine überraschende Wendung bezüglich der möglichen Täter und ihrer Motive erleben durfte. Ich freu mich sehr auf die zwei weiteren Romane mit Rose und den Butlern von Yorke und bin gespannt, wie viele Abenteuer diese ungewöhnliche Detektivin wohl noch erleben wird.
Das klingt ja nach einer sehr netten Lektüre – ich setz mir das Buch gleich mal auf die Wunschliste.
Ich habe die Geschichte gestern so sehr genossen, dass ich den Roman in einem Zug durchgelesen habe – und danach immer noch gern mehr gelesen hätte. Das hat wirklich Spaß gemacht! 🙂
Das hört sich ja wirklich sehr vielversprechend an. 🙂
Na prima, jetzt brauche ich das auch ^^‘
Schon allein wegen der Katzenstatuen.
Ähm … entschuldigung? 😉
Jaja… 😉 Ist schon verschickt!
*schmunzel* Vielleicht hast du ja am kommenden Sonntag Zeit für ein Lese-Sonntags-Stündchen und kannst dann schon mal reinschnuppern. 😀
Danke für den dezenten Hinweis *lach*
Diesen Sonntag könnte es tatsächlich endlich mal wieder klappen! Auch wenn ich dieses Wochenende unbedingt Zeit mit meiner Tochter verbringen möchte, die in der letzten Zeit nur immer allen erzählen konnte „Mama muss ganz viel lernen…“
Das habe ich geschickt gemacht, nicht wahr? *kicher* Deine Tochter ist natürlich wichtiger, aber bei so viel Lernen hast du dir vielleicht ein entspanntes Stündchen für dich trotzdem verdient. Vielleicht klappt es ja. 🙂
Verdammt. Sag mal, Lesezeit kannst du nicht beisteuern? Was soll ich den machen, wenn du mir den Mund so wässrig machst…
Ähm, nein … mach es wie ich und nutze die schlaflosen heißen Nächte zum Lesen von solch fluffigen Geschichten. 😉
Hier ist es Nachts richtig schön kühl – also nix mit schlaflosen Nächten. 😉
Aber bald ist Urlaub…da kann ich Tag und Nacht lesen…
*seufz* Ich hätte es nachts auch richtig gern kühl! (Na ja, in der vergangenen Nacht war es okay, aber heute sind die Temperaturen wieder raufgegangen und es bleibt weiterhin heiß bei uns.)
Urlaub klingt gut – selbst wenn du nur halbe Täge und Nächte zum Lesen kommst. 😉
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