Seitdem mir die „Kat, Incorrigible“-Titel von Stephanie Burgis so gut gefallen haben, folge ich der Autorin auf Twitter und habe dadurch schon vor der Veröffentlichung einiges über ihren neuen Roman „The Dragon with a Chocolate Heart“ erfahren. Diese kleinen Informationen über die Geschichte haben dafür gesorgt, dass ich wirklich ungeduldig auf das Buch gewartet habe – und im Prinzip in dem Moment mit dem Lesen anfing, in dem mir der Fahrradkurier mein Exemplar überreichte. „The Dragon with a Chocolate Heart“ wird aus der Perspektive von Aventurine erzählt, die das jüngste Mitglied einer stolzen Drachenfamilie ist. Bis zu dem Tag, an dem die Geschichte beginnt, hat Aventurine noch keinen Schritt außerhalb der Höhle gemacht, in der ihre Familie lebt, da ihre Schuppen noch weitere 30 bis 100 Jahre Zeit benötigen, um so weit auszuhärten, dass sie fliegen und auf die Jagd gehen kann.
Doch Aventurine ist ungeduldig, sie langweilt sich in der Höhle und kann nicht verstehen, dass ihr älterer Bruder kein Problem mit dieser erzwungenen Untätigkeit hat. Angetrieben von ihrer Ungeduld beschließt Aventurine, dass sie ihrer Familie beweisen muss, dass sie selbstständig genug für ein Leben außerhalb der Höhle ist. Dummerweise endet ihr erster Jagdversuch damit, dass sie sich – verzaubert durch eine magische heiße Schokolade – in der Gestalt eines ungefähr zwölfjährigen Mädchens wiederfindet. Unter diesen Umständen kann sie nicht zurück zu ihrer Drachenfamilie und muss einen Weg finden, wie sie unter Menschen überleben kann – und dann ist da noch diese neuentdeckte Leidenschaft für Schokolade!
Es hat mir so viel Spaß gemacht, Aventurine bei ihren Erlebnissen in der Stadt zu begleiten, und ich mochte ihre Gedanken so sehr. Sie ist nicht dumm und viele Dinge kann sie sich selbst zusammenreimen oder muss nur einmal sehen, wie Menschen damit umgehen, um sich eine Meinung dazu zu bilden. Auf der anderen Seite gibt es sehr viele Elemente im Leben der Menschen, die für ein Drachenmädchen absolut unverständlich sind (unter anderem die Neigung zu eintöniger Kleidung, wo doch prachtvoll gefärbte Schuppen der Stolz eines jeden Drachen sind). Stephanie Burgis hat dabei für meinen Geschmack ein gutes Gleichgewicht gefunden zwischen den für Aventurine akzeptablen und irritierenden Aspekten des menschlichen Lebens und ich mochte es, dass die ungewöhnliche Denkweise des Drachenmädchens immer wieder Ereignisse in Bewegung setzte, die ihre ganze Umgebung aufrüttelten.
„The Dragon with a Chocolate Heart“ ist ein Kinderbuch und dementsprechend einfach ist die Handlung eigentlich gestrickt, aber es gibt so viele wunderbare kleine Szenen rund um die Suche nach einer Tätigkeit, die Aventurine mit Leidenschaft erfüllt, rund um die Herstellung von heißer Schokolade, um die Freundschaft zwischen dem Drachemädchen und ihrer menschlichen Freundin Silke und um die Widersinnigkeit von Standesregeln, Politik und Geschäftsgebaren. Mir sind beim Lesen sehr viele Figuren ans Herz gewachsen und ich muss zugeben, dass ich mir die ganze Zeit vorgestellt habe, was wohl Hayao Miyazaki für einen Film aus dieser Geschichte machen würde. Dieser Roman ist mit seiner wunderbar temperamentvollen und selbstbewussten Protagonistin, den vielen liebevollen Details und der Magie der Schokolade eindeutig eine Wohlfühlgeschichte, die ich bestimmt noch häufiger genießen werde (und das nächste Mal am Besten im Winter mit einer Tasse heißer Schokolade vor der Nase 😉 ).
Und da ist die Rezension ja schon 🙂 Jetzt habe ich eine gute Vorstellung davon, worum es in dem Buch geht (bei der Sache mit der Schokolade kam mir gleich "the enchanted chocolate pot" in den Sinn *g*). Klingt wirklich gut!
Ich versuche eben die Wünsche meiner Leser im Voraus zu erfüllen. ;D
Hier ist die Schokolade nicht nur verzaubert, sondern es kostet auch viel harte Arbeit, um sie herzustellen. Ich mochte diese "Küchenszenen" und dieses Gefühl von Schokolade als Kostbarkeit – was sie ja schließlich auch mal war. 🙂
Das klingt wirklich schön, und mit der Schokoliebhaberei kann ich mich sofort identifizieren 🙂
@Sam: Ich habe das Buch sehr genossen. 🙂 Was die Schokolade angeht, so weckt zu viel Schokolade in Roman und Film ja bei mir immer das Bedürfnis nach einer Tüte Chips. 😉 Aber hier war es genau richtig für mich!
[…] angekündigt hatte, dass es einen Roman aus der Perspektive von Silke, die eine Nebenfigur in „The Dragon with a Chocolate Heart“ war, geben wird. Allerdings habe ich mit der Geschichte noch nicht angefangen, weil ich erst noch […]
[…] Girl with the Dragon Heart“ ist nach „The Dragon with a Chocolate Heart“ der zweite Roman von Stephanie Burgis, der in der Stadt Drachenburg spielt. Dieses Mal dreht sich […]
[…] Burgis, der in der fantastischen Stadt Drachenburg beginnt. Aber dieses Mal begleitet man nicht die Drachin Aventurine oder die Händlerin Silke bei ihren Abenteuern, sondern Prinzessin Sofia bei einer Reise, die sie […]