Schlagwort: Gemeinsam lesen

Gemeinsam lesen (14. bis 17. April)

Am vergangenen Osterwochenende wollte ich so viel lesen, bin aber vor allem bei einem längeren beruflichen Manuskript hängengeblieben, während ich gleichzeitig sehnsüchtig auf meine beiden angefangenen Bücher schaute. Also habe ich gestern Abend kurz vor Mitternach noch die Nase in „Greywalker“ gesteckt und gelesen, bis ich kurz nach drei Uhr morgens den Roman beendet hatte – was überraschenderweise dazu führt, dass ich jetzt doch sehr, sehr müde bin. 😉 Trotz meiner Müdigkeit sollte es jetzt für ein Stündchen mit „A Murder Is Announced“ klappen, wo zuletzt die Ankunft von Miss Marple in Chipping Gleghorn angekündigt wurde.

Ich hoffe, es lief für euch in den letzten Tagen besser und ihr hattet ein paar schöne und erholsame Feiertage. 🙂

(Eine Stunde später)
Alles in allem habe ich vermutlich nur eine halbe Stunde gelesen, aber da mir inzwischen regelmäßig die Augen zufallen, muss das für heute auch reichen. Ich finde es nett, dass die Geschichte bislang weniger eine Miss-Marple-Geschichte war (auch wenn sie in den letzten beiden Kapiteln schon eine Rolle gespielt hat) als eine „Detective-Inspector Craddock“-Geschichte. Ich mag Craddock, gerade weil er bei dieser Ermittlung relativ unsicher ist und das Gefühl hat, er kommt mit seinen üblichen systematischen Methoden nicht so recht weiter, aber weil er keinen anderen Weg weiß, wendet er sie natürlich trotzdem an, hält die Ohren und Augen offen und versucht die ganze Zeit darauf zu kommen, was sein Instinkt ihm eigentlich sagen will.

Auf der anderen Seite ist dieser Roman natürlich wieder ein Spiegelbild seiner Zeit und das bedeutet in diesem Fall, dass Miss Marple und Craddock darüber sinnieren wie sehr sich das Leben auf dem Land in den letzten Jahren geändert hat. Nun sind es nicht mehr die eingesessenen Familien, deren Vorfahren mit den eigenen Vorfahren vertraut waren (oder zumindest durch gemeinsame Bekannte in die eigene Gesellschaft eingeführt wurden), nun leben in all den alten Häusern Menschen, deren Vorgeschichte und deren Familien man eigentlich nicht kennt und bei denen man auf ihre eigenen Aussagen angewiesen ist, um mehr über sie herauszufinden. 😉

Mittwoch (15. April)

Das war heute ein seltsamer und anstrengender Tag und die beiden Lichtblicke heute waren die Krankschreibung meines Mannes bis Ende der Woche (so wie es aussieht, rächt sich bei ihm gerade der berufliche Stress der vergangenen Monate) und die Besucher, die ich auf meiner Insel bei „Animal Crossing“ hatte. Zum privaten Lesen hatte ich keine Zeit, dafür habe ich meine „Mittagspause“ damit zugebracht die oberste Reihe meines Wohnzimmer-Bücherregals abzustauben und dabei gleich eine Kiste Bücher aussortiert. Zu dumm, dass momentan der Öffentliche Bücherschrank um die Ecke keinen Platz für meine Bücher bietet, aber eine Kiste mehr oder wenige im Schlafzimmer stört dann auch nicht mehr … Für mich geht es in der kommende Stunde weiter mit Detetive-Inspector Craddock und Miss Marple und wie so oft, wenn ich eine Geschichte schon kenne, fiebere ich auf den nächsten Mord hin, weil ich mich auf bestimmte Szenen freue, die danach kommen werden. 😉

Donnerstag (16. April)

Ich sehr gerade, dass ich gestern ja gar kein Update mehr geschrieben habe … Nun gut. Auch heute war ein seltsamer und anstrengender Tag, aber immerhin habe ich gestern vor dem Schlafengehen „A Murder Is Announced“ ausgelesen (am Ende gibt es doch eine Menge Leichen, wenn man bedenkt, dass das ein netter harmloser Cozy ist 😉 ) und heute Nachmittag – geplant war eigentlich der Vormittag, aber wir wollen mal nicht so sein – habe ich drei Kapitel in „Denn nie bist du allein“ von Deborah Crombie gelesen, den Roman lese ich wieder mit Sayuri zusammen. Außerdem habe ich für heute Abend „Bewitched and Betrothed“ rausgesucht, da ich immer noch Lust auf gemütliche Krimis, aber mal Abwechslung von den Agatha Christies Geschichten gesucht habe. Mal schauen, ob ich in die Handlung reinkomme, seitdem ich die einzelnen Bände mit so großem Abstand lese, habe ich immer etwas Probleme mich zu erinnern, was da gerade im Hintergrund los ist und wie gerade die Beziehung der Protagonistin zu den verschiedenen Charakteren aussieht.

(Eine Stunde später)
Mit Kopfhörern und Musik auf den Ohren lesen klappt erstaunlich gut, allerdings tun mir so langsam die Ohren weh von den vielen Stunden mit Kopfhörern heute. *g* Ich bin eigentlich ganz gut in die Geschichte reingekommen, auch wenn mir bei der Hindergrundhandlung immer noch ein paar Details fehlen. Lily bereitet immer noch ihre Hochzeit vor (gefühlt seit acht Bänden, was aber nicht sein kann, weil sie ihren Liebsten schon einige Zeit kannte, bevor es zur Verlobung kam), ihre Großmutter samt Coven macht immer noch die Stadt unsicher (auch das gefühlt seit Monaten) und Lily selber hat Albträume rund ums Ertrinken und Alcatraz und kurz darauf findet sich auch noch das Sträflingshemd eines Mannes unter den Neuzugängen für ihren Vintage-Shop, der vermutlich aus Alcatraz geflüchtet war. Ich muss gestehen, ich wünschte mir, dass dieses ganze Hochzeitsgedöns endlich vorbei wäre, aber grundsätzlich finde ich das Wiedersehen mit all den Figuren und die Art der Magie in diesen Romanen eigentlich ganz nett. Außerdem gab es gerade eine Entführung und ich freue mich schon darauf, dass ich morgen mehr darüber lesen kann. Jetzt arbeite ich aber erst einmal ein Stündchen, bevor ich mir dann noch eine Runde auf meiner Insel gönne. 🙂

Freitag (17. April)

Zum Lesen bin ich heute nicht gekommen, dafür habe ich gestern meinen Job noch fertiggemacht (und heute gleich den nächsten geschickt bekommen, der aber bis Montag warten kann). Die Woche war (wieder) überraschend anstrengend, aber jetzt ist erst einmal alles erledigt und ich freu mich sehr aufs Wochenende. Wie lief es bei euch? Könnt ihr nun auch einfach die kommenden zwei Tage mit Erholung verbringen oder gibt es noch Sachen, die ihr aus der Woche „mitschleppt“?

Ansonsten muss ich gestehen, dass ich heute tagsüber keine Gedanken an „Bewitched and Betrothed“ verschwendet habe, trotzdem bin ich jetzt gespannt, ob ich mehr zu der Erführung erfahre, die auf der letzten gestern gelesenen Seite passiert ist …

(Ein gutes Stündchen später)
Zu meiner eigenen Überraschung habe ich die vergangene Stunde schön durchlesen können und das sogar ohne Kopfhörer auf den Ohren. Sehr viel mehr gab es zu der Entführung bislang eigentlich nicht zu lesen – alles sind sich einige, dass sie eigentlich nichts wissen – und Lily hat sich für den nächsten Tag mit einer Frau verabredet, die mit ihrer Kristallkugel nach der Entführten suchen wird. Dringend scheint die Suche nach dem armen Opfer ja nicht zu sein … Ich muss gestehen, dass ich mich auf der einen Seite zwar immer noch gut mit der Serie unterhalten fühle, aber so langsam etwas ungeduldig mit der Erzählweise der Autorin werde. Ich habe das Gefühl, dass sie sich nicht entscheiden kann, welche Art von Geschichte sie erzählen will. Es fühlt sich für mich seltsam an, wenn eine Entführung passiert und angeblich alle besorgt um das Opfer sind, aber trotzdem erst einmal diverse andere Dinge getan werden und sehr viel organisatorische Elemente zufällig passieren. Morgen lese ich weiter, jetzt spiele ich noch ein Stündchen und falle dann ins Bett. 🙂

***

Gemeinsam lesen mit …

Kiya
Neyasha
Sayuri

Gemeinsam lesen (6. bis 10. April)

Eine weitere Woche „Social Distancing“, eine weitere Woche mit gemeinsamer abendlicher Lesezeit.

Sehr viel habe ich am Wochenende nicht gelesen, aber ich bin mit „The Goblin Emperor“ von Katherine Addison doch ein Stückchen weitergekommen. Ich mag den Protagonisten Maia so gern, ebenso wie die Personen, die ihm … nicht nahe stehen … eher in einem engen Dienstverhältnis zu ihm stehen. Es ist großartig, wie Katherine Addison Maias Situation beschreibt, seine Versuche sich wie ein Herrscher zu benehmen und doch nicht gleichgültig oder grausam zu sein und immer wieder der Wunsch, er könnte einen leichteren Weg gehen, er hätte jemandem, dem er durch und durch vertrauen kann, und es wäre nicht er, der diesen Job übernehmen musste. Es wird mit jeder Seite klar, dass Maias Position ihm ein unglückliches und einsames Leben bescheren wird, obwohl man ihm so sehr wünscht, dass es ihm mal gut gehen würde und er jemanden finden könnte, der für ihn da ist. Aber gerade deshalb liest sich Maias Geschichte so gut, weil er eben ein Charakter ist, der sich wissentlich auf dieses Erbe einlässt, weil ein unerfahrender Herrscher für das Land so viel weniger schlimm ist als ein politisch erfahrener, aber skrupelloser Usurpator …

(Eine Stunde später)
Was ich bei dieser doch eigentlich recht ruhig erzählten Geschichte wirklich faszinierend finde, ist, dass ich nie Probleme habe in die Handlung reinzufinden und trotz vieler anderer Gedanken im Kopf immer sofort wieder bei Maia und seinen Erlebnissen bin. Vermutlich liegt das daran, dass mich dieser Charakter wirklich berührt. Als ich gerade eine Szene las, in der eine ältere Adelige, die zwar zur Familie seines Vaters gehört, aber keinerlei Beziehung zu Maia hat, zustimmte mit ihm einmal die Woche zu Abend zu essen, wären mir vor Erleichterung fast die Tränen gekommen. Diese Frau wird ihm zwar keine Freundin sein (können), aber immerhin eine Person, mit der er auf relativer Augenhöhe kommunizieren und so etwas wie ein familiäres Verhältnis aufbauen kann … Wie ihr seht, beschäftigt mich Maias Schicksal sehr, obwohl ich mich noch relativ gut an die Geschichte erinnere. Aber es sind die kleinen Szenen mit ihm, die mich so sehr berühren, die Momente, in denen er sich unzulänglich vorkommt oder in denen er nicht weiß, wie er mit einer anderen Person kommunizieren soll, oder sogar die, in denen er feststellt, dass er sich nicht mehr wie Maia benimmt, sondern wie sein Vater … Morgen geht es weiter!

Dienstag (07. April)

Heute hatte ich leider keine Zeit, um weiter in „The Goblin Emperor“ zu lesen, dafür freue ich mich umso mehr auf diese abendliche Lesestunde. Obwohl mein eigenes Leben durch die Selbstisolation eigentlich kaum anders verläuft als mein normaler Alltag, finde ich es so langsam doch etwas anstrengend, dass mein Mann so einen seltsamen Rhythmus hat (er geht drei Stunden später zur Arbeit und kommt irgendwann zwischen 14 und 16 Uhr nach Hause). Mir fehlen vier Stunden, in denen ich ungestört meinen Kram erledigen kann, und während ich meine Pflichten noch gut auf die Reihe bekomme, vermisse ich ein bisschen die Nachmittagsstunden, in denen ich mir sonst regelmäßig ungestörte Lesezeit gönnen konnte. das ist alles kein großes Drama, aber eben etwas, das ich inzwischen deutlich wahrnehme … Aber zurück zu meinem Buch: Je nachdem wie gut ich mich heute konzentrieren kann, komme ich heute Abend oder morgen mit dem Roman zum Ende. Im Moment kann ich mir noch gar nicht vorstellen zu einer anderen Geschichte zu wechseln – mal schauen, was mir dann so in die Finger fällt. 😉

(Gegen 21 Uhr)
Gegen Ende der Geschichte gibt es einen großen Staatsbesuch von Maias Großvater, der nicht nur der Herrscher der Goblins ist, sondern auch seit über fünfzig Jahren sein Reich nicht verlassen hatte. Ich mag wie die Autorin diese Figur aufbaut, auf der einen Seite erfährt man, dass dieser Mann seine Tochter wie eine Handelsware behandelte als es um ihre Ehe ging, auf der anderen Seite steht natürlich die Frage im Raum wie Maias Mutter so eine aufmerksame und liebevolle Frau werden konnte, wenn ihr Zuhause genauso lieblos gewesen wäre wie der Hof, an dem Maias Vater herrschte. Als Maias Großvater dann eintrifft, habe ich das Gefühl, dass sich dieser Widerspruch stimmig aufklärt und am Ende kann man all die Szenen mit dem alten Mann einfach nur noch genießen. Außerdem gibt es natürlich noch die diversen Intrigen gegen Maia und – kurz vom Ende – die dazugehörigen Aufklärungen, wobei ich es mag, dass Katherine Addison weniger bei den dramatischen Ereignissen verharrt, als dass sie die Folgen betont, die die folgenden Verhandlungen, Bestrafungen und Veränderungen bei Hofe für Maia mit sich bringen. Jetzt lege ich erst einmal eine Lesepause ein (die Nook-Brüder haben nur noch bis 22 Uhr geöffnet und ich möchte heute noch ein bisschen Geld verdienen 😉 ), aber ich denke, ich werde das Buch vor dem Schlafengehen noch beenden.

Mittwoch (8. April)

Ich habe „The Goblin Emperor“ wirklich gestern noch beendet und mich gefreut, dass die Zukunft für Maia … nun … nicht rosig aussieht, aber auch nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Es gab so viele Figuren in diesem Buch, die ich mochte, das war einfach nur schön zu lesen. 🙂 Für heute Abend greife ich erneut auf eine vertraute Geschichte zurück, die ich zum ersten Mal im englischen Original lese: „A Murder Is Announced“ von Agatha Christie. Ich mag die Handlung und die Figuren sehr, auch wenn ich vermutlich ein wenig anders denken würde, wenn all diese Charaktere meine direkten Nachbarn wären. 😉

(Eine Stunde später)
Da ich heute Abend immer wieder abgelenkt wurde, bin ich noch nicht so weit in dem Roman gekommen, aber inzwischen wurden alle relevanten Personen in dem kleinen Ort Chipping Cleghorn vorgestellt und die improvisierte „Mörderparty“ hat begonnen. Ich finde es lustig, dass das der einzige Agatha-Christie-Roman ist, bei dem ich – trotz diverser gesehener Romanverfilmungen – immer die Besetzung einer bestimmten TV-Verfilmung vor Augen habe. Es ist der Film von 1985 mit Joan Hickson als Miss Marple und ich mag nicht nur Joan Hickson in dieser Rolle, sondern finde die gesamten Charaktere überraschend passend besetzt. Ansonsten ist dieser einer der Romane, die mir als erstes einfallen, wenn es um die Darstellung „lesbischer Paare“ in Büchern geht, ohne dass die Autor.innen jemals explizit sagen, dass es sich bei den beiden zusammenlebenden Frauen um ein Paar handelt. Ich finde es immer wieder faszinierend, dass ich bei Agatha Christie das Gefühl habe, dass die Autorin schon relativ deutlich zeigt, ob zwei zusammenlebende Frauen in ihren Romanen als Paar oder eben nur als Mitbewohnerinnen dargestellt werden, ohne dass sie jemals näher auf die Beziehung dieser Frauen eingeht.

Donnerstag (9. April)

Heute gab es tagsüber keine Lesezeit für mich (ich hatte kräftig verschlafen und dank der anhängenden wirren Träume habe ich den Vormittag über auch deutlich weniger auf die Reihe bekomme als geplant), also geht es jetzt für mich mit der „Mörderparty“ in „A Murder Is Announced“ weiter. Und da mir heute erst aufgegangen ist, dass morgen ein Feiertag ist: Wollt ihr morgen auch gemeinsam lesen und was ist mit Oster-Montag?

(Ein knappes Stündchen später)
Heute klappt es nicht so recht mit dem Lesen – ich bin unkonzentriert und mein Mann ist sehr kommunikativ … Mal schauen, ob ich mir morgen tagsüber Lesezeit einräumen kann – ein paar Sachen stehen noch auf der To-do-Liste, die ich heute eigentlich schon erledigt haben wollte, aber so viele sind das nicht.

Freitag (10. April)

Ich habe heute Nachmittag ein bisschen in einen Urban-Fantasy-Roman („Greywalker“) reingeschnuppert, den ich vor einiger Zeit schon mal angelesen hatte, war aber nicht so recht in der Stimmung für diese Art von Geschichte. Also geht es heute Abend mit meinem gemächlichen „A Murder Is Announced“ weiter – inzwischen ist nicht nur der erste Mord geschehen, sondern der ermittelnde Polizist hat schon einen ersten Eindruck von den beteiligten Personen gewonnen (und sein Patenonkel hat ihm schon von seiner älteren Dame, die ein besseres Gespür für Mordermittlungen hat als er, vorgeschwärmt).

(Eine Stunde – und ein paar geschriebene Kommentare 😉 – später)
Ich glaube, was ich gerade beim Lesen meines Krimis vor allem genieße, sind die Nebenbemerkungen, in denen die Charaktere über ihre Nachbarn urteilen, und all die kleinen Unstimmigkeiten in den Aussagen, die eigentlich schon sehr, sehr früh die Person entlarven, die den Mord begangen hat, die man aber normalerweise überliest, weil nun einmal Aussagen verschiedener Personen unterschiedlich ausfallen. Ich bin mal wieder sehr hingerissen von Agatha Christies Erzählweise, muss aber auch zugeben, dass die Tatsache, dass mein Mann gerade auf dem Fernseher „Animal Crossing“ spielt mich nicht wenig ablenkt – und den Wunsch weckt selber das Spiel wieder anzuwerfen. 😉

Ich wünsche euch also weiterhin schöne und hoffentlich entspannte Osterfeiertage! 🙂 Sehen wir uns am Montag wieder hier?

***

Gemeinsam lesen mit …

Neyasha
Kiya

Gemeinsam lesen (30. März bis 03. April)

Nachdem es in der vergangenen Woche mit der täglichen Lesestunde durch das gemeinsame Lesen mit Neyasha so gut geklappt hat, geht es heute gleich damit weiter. Ich weiß noch nicht so recht, welches Buch ich lesen mag, nachdem ich heute Vormittag „Feedback“ beendet habe. Ich brauche jetzt eindeutig eine Geschichte, die keinerlei Ähnlichkeit mit dem Roman von Mira Grant (Seanan McGuire hat), bin aber noch nicht sicher in welche Richtung ich als nächstes gehen möchte. Nur gut, dass der SuB noch groß genug ist. 😉

(Eine Stunde später 😉 )
Eigentlich hatte ich nach einem Blick auf die SuB-Liste beschlossen, dass ich „Bewitched and Betrothed“ von Juliet Blackwell lesen würde. Den Roman hatte ich vor kurzem schon mal auf den „demnächst lesen Stapel“ gepackt, nur um ihn doch wieder im Regal zu verstauen – dieses Mal so gründlich, dass ich auf meiner Suche nach dem Titel erst einmal über „The Moving Finger“ von Agatha Christie stolperte und deshalb spontan diesen Krimi angefangen habe. Die Geschichte ist mir so vertraut (vertraut genug, um sie neben dem Motorsport-Film, den mein Mann gerade schaut, zu schauen), aber ich habe sie noch nie auf Englisch gelesen. Bislang fühlt es sich nicht anders an und ich bin auch noch über keine Stelle gestolpert, bei der ich dachte, dass da in der deutschen Übersetzung etwas geändert worden wäre. Die Suche nach Unterschieden zwischen Original und Übersetzung ist ja gerade für mich fast das Spannenste, wenn ich meine neuen englischen Agatha-Christie-Ausgaben lese. 😉 Auf jeden Fall fühle ich mich schon wieder sehr wohl in dem kleinen Ort Lymstock und bin genauso wie alle anwesenden Personen darüber schockiert, dass ein Schreiber von anonymen Briefen die Idylle stört, auch wenn ich natürlich schon weiß, welche Beweggründe die Person hat. Ich werde heute bestimmt noch ein paar Seiten in dem Roman lesen, aber vorher muss ich mich der Waschmaschinenladung widmen, die noch darauf wartet, dass ich sie zusammenlege und verstaue.

Dienstag (31. März)

Tja, irgendwie ist das dann gestern doch nichts geworden mit dem Weiterlesen nach dem Wäschezusammenlegen und heute Mittag habe ich in meiner Frühstückspause erst einmal zu „Nur wenn du mir vertraust“ von Deborah Crombie gegriffen, damit ich die nächsten Kapitel mal hinter mich bringe. Schon erstaunlich, dass ich die Krimis eigentlich mag, aber beim Reread doch einiges zu Kritisieren finde und die beiden Bände, die ich eh als schlecht in Erinnerung hatte, noch weniger mag als ich erwartet hatte. Umso mehr freue ich mich jetzt auf „The Moving Finger“ und die vertrauten Ereignisse in Lymstock.

(Und wieder ist die Stunde rum …)
Ganz so entspannt war mein abendliches Lesestündchen heute nicht, da mein Mailfach ständig neue Nachrichten signalisierten, aber ich habe doch einige Seiten in „The Moving Finger“ genießen können. Ich finde es wirklich spannend gemacht wie Agatha Christie ihren Protagonisten so langsam bewusst werden lässt, dass die anonymen Briefe, die im Städchen umgehen, nicht so harmlos sind, wie er dachte. Nicht, weil die Briefe brisante Themen ansprechen, sondern weil solche Briefe die Atmosphäre vergifte, weil sie Misstrauen zwischen Menschen säen, die einander zugetan sein sollten, und weil auch ein blinder Schuss mal eine tödliche Stelle treffen kann. Ansonsten genieße ich Agatha Christies Beschreibungen der verschiedenen Figuren sehr wie die des göttlichen Kindermädchens, dessen ganzer Zauber verfliegt, sobald es anfängt zu sprechen. 😉

Mittwoch (1. April)

Ich muss gestehen, dass meine Freizeit heute komplett von „Animal Crossing“ und den ersten Vorbereitungen zum „Häschentag“ gefressen wurde, aber jetzt bin ich doch ganz froh eine Spielpause einlegen zu können (und meinem Mann die Gelegenheit zu bieten, dass er auch mal eine Runde mit meiner Switch spielen kann) und etwas zu lesen. Die Ereignisse in Lymstock ziehen an und wenn ich mich recht erinnere, dann dürfte es nicht mehr lange sein, bis die Anwaltsgattin stirbt …

(Ein überraschend entspanntes Stündchen später)
In den letzten Tagen war es immer so, dass prompt nach 20 Uhr mein Maileingang ständig neue Nachrichten meldete und oft genug welche, bei denen ich gleich antworten musste. Heute hingegen konnte ich recht ungestört mein Buch genießen. Ich mag es einfach so sehr, wie Agatha Christie Figuren vorstellt – besonders ist es mir gerade bei der (inzwischen verstorbenen) Anwaltsgattin aufgefallen, von der man erst einen allgemeineren Eindruck präsentiert bekommt, dann die Meinung des Erzählers und nun gibt es all das Geschwätz rund um ihren Tod. So bekommt man in diesem Fall erst einmal die Seite der Person zu sehen, die sie der Außenwelt zeigt, dann die kleinen verräterischen Dinge, die andere Facetten ihrer Persönlichkeit zeigen, und zuletzt lernt man anhand all der Gerüchte mehr über ihr Umfeld und über die Nachbarn und Familienmitglieder. Ich mag diese kleinen Elemente, die dem Leser am Ende einen zwar nicht wenig klischeehaften, aber stimmigen Charakter präsentieren.

Donnerstag (02. April)

Heute wieder ein bisschen später als geplant, aber die „wir unterstützen die örtliche Pizzeria mit den essbaren Pizzen“-Bestellung 😉 brauchte auch ziemlich lange und dann haben wir noch in Ruhe gegessen. Jetzt aber geht es weiter mit „The Moving Finger“, ich hatte heute zum Frühstück ein bisschen weitergelesen – mal schauen, ob ich mit dem Roman heute fertig werde oder mir die letzten Seiten bis morgen noch aufhebe. Falls ich das Buch heute beende, habe ich (natürlich *g*) auch schon einen weiteren Roman in Reichweite, den ich lesen mag … 🙂

(Schon 21:20 Uhr …)
Ich genieße weiterin mein Buch und das Gerätsel um die Identität des Briefschreibers und wieso die Person das kleine Dienstmädchen ermordet hat (und natürlich die Anwaltsgattin, aber das wird weiterhin als Selbstmord abgetan), auch wenn ich heute in meiner Lesestunde realtiv häufig durch Mails und DMs unterbrochen wurde. Aber da mein Mann noch ein wenig meine Switch nutzen will (morgen bekommt er hoffentlich endlich seine eigene, die eigentlich schon am 20. April eintreffen sollte), nutze ich die Gelegenheit und lese ich noch ein bisschen weiter.

Freitag (03. April)

„The Moving Finger“ habe ich gestern Abend noch beendet und als ich das Buch weglegte, ging mir durch den Kopf, dass ich es nicht so recht verstehe, dass es Menschen gibt, die behaupten, dass das kein „richtiger Miss Marple-Roman“ sei. Dabei finde ich es spannend, dass man hier Miss Marple mal aus der Sicht einer Person kennenlernt, die überhaupt keine Ahnung hat, dass diese nette alte Dame mit all den neugierigen Fragen eben nicht nur ihre Klatschsucht befriedigen will, sondern versucht den Mörder zu finden. Nur die Tatsache, dass der Erzähler engeren Kontakt zur Polizei hat (und persönlich an einer der betroffenen Personen interessiert ist) und die Pfarrersfrau am Ende alle noch einmal zu einem „Abschlussgespräch versammelt, sorgt dafür, dass er überhaupt mitbekommt wie sehr Miss Marple ihre Finger in der Auflösung stecken hat. Oh, und obwohl ich diese Geschichte schon so oft gelesen habe, habe ich mich erst dieses Mal gefragt, was wohl aus den beiden kleineren Jungen wird, nachdem ihre Eltern sich beide nicht mehr um sie kümmern können …

So, nun aber zu „The Goblin Emperor“ – das Buch mochte ich vor einigen Jahren schon auf Deutsch sehr, sehr gern und ich freu mich darauf die Geschichte jetzt im Original zu lesen.

(Kurz nach 21 Uhr)
Irgendwie sind meine Abende gerade ganz schön verplant, aber obwohl ich nur eine gute halbe Stunde zum Lesen kam, habe ich es genossen Maia wiederzutreffen und mich mit ihm den ersten Herausforderungen am Hof zu stellen. Ich mag, dass er zwar in einem abgeschiedenen Eckchen des Kaiserreichs aufgewachsen ist, aber eine solide (wenn auch lieblose) Erziehung genossen hat, die ihn dazu befähigt als Kaiser zu regieren, obwohl niemand je erwartete, dass gerade er den Titel seines Vaters erben würde. Mal schauen, ob ich übers Wochenende noch das eine oder andere Lesestündchen einlegen kann, Pläne mag ich gerade für die kommenden Tage nicht machen. *g*

***

Gemeinsam lesen mit

Neyasha
Kiya

Gemeinsam lesen (23. bis 27. März)

Am Wochenende haben Neyasha und ich uns überlegt, dass es uns gerade gut tun würde, wenn wir uns einmal am Tag ein Lese-Stündchen gönnen würden. Damit wir uns auch wirklich dazu hinsetzen und uns am Anfang und Ende dieser Zeit kurz austauschen können, gibt es diesen Beitrag für die Zeit vom 23. bis 29. März.

Montag (23. März)

Nachdem ich mir ein dreitägiges „Insel-Wochenende“ gegönnt habe, begann heute morgen für mich wieder der Alltag und ich muss zugeben, dass mir mehr Normalität und weniger „zwischendurch auf die Twitter-Timeline schielen“ schon gut tut. Gelesen habe ich dank „Animal Crossing: New Horizons“ in den letzten Tagen relativ wenig, weshalb ich immer noch am Anfang von „Jodeln und Juwelen“ von Charlotte MacLeod bin, obwohl ich das Buch schon vor zwei Wochen begonnen hatte. Auf jeden Fall geht es jetzt erst einmal für ein Stündchen damit weiter! 🙂

Eine Stunde später 😉
Mein Buch begann für mich an dem ersten Abend, den Emma Kelling auf der Sommerinsel einer Freundin verbringt. Ihre Freundin ist in diesem Jahr verhindert und so übernimmt Emma die Aufgabe, die Gastgeberin für eine Gruppe von Künstlern zu spielen, die den Sommer auf der Insel leben und arbeiten werden. Außerdem habe ich inzwischen das gesamte Personal kennengelernt und einen mysteriösen Mann, der in einem Taucheranzug und ohne jegliche Erinnerung am Strand gefunden wurde, und inzwischen schon wieder spurlos verschwunden ist. Alles in allem war das ein sehr nettes Stündchen mit einem sehr netten Buch – die Geschichte packt mich nicht ganz so wie die ersten Teile der Reihe, denn obwohl ich Emma Kelling sehr mag, vermisse ich doch die Perspektive von Sarah oder Max bei all den seltsamen Ereignissen. Insgesamt fand ich diese erste gemeinsame Lesestunde schon mal sehr angenehm und hoffe, dass es Neyasha ebenso erging. 🙂

Dienstag (24. März)

Ich muss gestehen, dass ich gerade sehr, sehr müde bin – mal schauen, wie gut es so mit dem Lesen klappt. Die To-do-Liste war in den letzten Tagen voll, dazu kamen ein paar ungeplante Dinge (ein Job, der zeitnah erledigt werden soll, und das Zusammenbauen und Austesten des neuen Staubsaugers) und wieder einmal eine etwas zu kurze Nacht, weil ich momentan mit meinem Mann aufwache und es dann nicht schaffe, die mir fehlenden zwei Stunden Schlaf noch nachzuholen. Aber ich freue mich gerade trotzdem sehr auf diese ruhige Stunde mit Buch und hoffe, dass ich nicht über Emma Kellings Erlebnissen einnicke. 😉

(Eine gute Stunde später)
Das Lesen klappte dann doch erstaunlich gut, was nicht nur daran lag, dass inzwischen eine Leiche aufgetaucht ist und die auf der Insel befindliche Wahrsagerin in der Nacht des Mordes anscheinend betäubt wurde – Emma Kelling und ich sind uns übrigens noch nicht sicher, ob wir der Dame ihre Kräfte abkaufen sollen oder nicht, immerhin müssen wir zugeben, dass uns diese Person sympathisch ist. 😉 Ansonsten mag ich diesen Satz: „Eine gute Gastgeberin versuchte stets, alles Unangenehme von ihren Gästen fern zu halten, selbst wenn sie sich heimlich eingestehen musste, dass ihr diese Gäste ziemlich auf die Nerven gingen.“ (Ich möchte dazu anmerken, dass Emma gerade mal 24 Stunden mit diesen Gästen zusammen auf der Insel ist. :D) Immerhin ist inzwischen Theonia Kelling auf der Insel eingetroffen und wird Emma in den kommenden Tagen zur Seite stehen – ich freu mich schon darauf morgen mehr über die Zusammenarbeit dieser beiden Damen zu lesen, die ergeben ein unschlagbares Team.

Mittwoch (25. März)

Ich muss gestehen, dass ich mich heute besonders auf diese Lesestunde freue, da der Tag anstrengend war und ein paar nicht so schöne Nachrichten mit sich brachte. Ich werde jetzt also zu Emma und Theonia Kelling auf die Insel flüchten (das Thema zieht sich gerade eindeutig durch meine Freizeit 😉 ) und versuchen herauszufinden, was es mit all den seltsamen Sommergästen und dem mysteriösen Toten auf sich hat.

Irgendwie macht mir das Buch Lust darauf von Tove Jansson noch einmal „The Summer Book“ zu lesen, denn ich habe das Gefühl, dass die kleine Privatinsel, auf der Emma den Sommer verbringt, unter normalen Umständen genauso eine hübsche kleine Zuflucht wäre wie die Insel, die von Tove Jansson in ihrem Roman beschrieben wird.

(Ein Stündchen später)
Auch wenn Theonia schon so einige Bewegung in all die seltsamen Ereignisse auf der Insel gebracht hat, so ist die arme Emma gerade nicht besonders glücklich über die neugewonnenen Erkenntnisse und die neu hinzugegkommenen Mysterien. Ich denke, dass ich morgen Abend mit dem Roman fertig werde und da ich mich überhaupt nicht mehr daran erinnere, wer hinter dem Mord und den anderen Dingen steckt, bin ich jetzt schon neugierig auf die Auflösung. *g*

Donnerstag (26. März)

Heute bin ich ein bisschen spät dran, da die Gemüse-Lasagne doch etwas länger brauchte, als ich eingerechnet hatte. Aber ich freu mich schon sehr darauf jetzt eine kleine Auszeit zu nehmen und mich mit Emma und Theonie auf die Insel zu begeben, dabei war mein Tag relativ ruhig, ich habe relativ entspannt vor mich ingearbeitet – war dabei aber so auf meine Arbeit konzentriert, dass ich mal wieder gar nicht mitbekommen habe, wie viel Hunger und Durst ich hatte. Jetzt also mit Buch, vollem Magen und einem großen Glas Wasser entspannen …

(Heute nur ein knappes Stündchen Lesezeit …)
Da ich gerade zu unruhig bin um weiter zu lesen, ist das heute nur ein knappes Lesestündchen für mich geworden – aber so reicht mein Buch immerhin noch für den morgigen Abend. 😉 Stattdessen werde ich jetzt noch eine kleine Arbeitsrunde einlegen, in der Hoffnung, dass ich heute mit diesem Teil des Jobs noch fertig werde.

Freitag (27. März)

So lange habe ich gestern dann doch nicht mehr arbeiten müssen, aber da dann das Hochladen der bearbeiteten Daten nicht so recht laufen wollte, habe ich dann kurz vor Mitternacht doch noch einmal zu „Jodeln und Juwelen“ gegriffen und das Buch beendet. Ich mochte die Geschichte wirklich gern, aber die früheren Bände der Reihe liegen mir schon etwas mehr am Herzen. Als Kontrastprogramm darf heute Abend „Feedback“ dienen – ich muss seit Beginn der Corona-Pandemie an die „Newsflesh“-Serie von Mira Grant denken und nun habe ich endlich mal den vierten und abschließenden Band der … äh … Trilogie *g* … vom SuB befreit. Mal schauen, wie es sich anfühlt von einer Welt zu lesen, in der „Social Distancing“ zum Alltag gehört und es kaum noch Anläss gibt, zu denen man sich persönlich trifft, während man selber „Social Distancing“ praktiziert.

(Ein gutes Stündchen später)
Ich mag den Ton in „Feedback“ und ich glaube, ich werde die Protagonistin (ob wohl noch eine weitere Person dazu kommt, bei den anderen Romanen hat man die Geschichte immer aus mindestens zwei Perspektiven erlebt) mögen. Ash kommt aus Irland und lebt inzwischen mit ihrem Mann Ben in den USA. Sie und Ben haben einander geheiratet, damit sie die US-Staatsbürgerschaft bekommen konnte (und er dafür die der EU) und die Ehe ist wirklich nicht mehr als eine Geschäftsbeziehung zwischen sehr guten Freunden und Kollegen (unter anderem, weil Ash homosexuell ist). Obwohl die beiden ebenso wie George und Shaun Mason Journalisten sind und immer auf der Jagd nach Neuigkeiten, die sie berichten können, habe ich ein ganz anderes Gefühl bei diesen beiden Figuren und bin sehr gespannt, wie sich das Ganze noch entwickelt und wie und wo es im Laufe des Romans Anknüpfungspunkte an „Feed“ gibt – dessen Ereignisse parallel zu „Feedback“ laufen müssten. Das war definitiv die richtige Buchwahl für die nächsten Tage. 🙂