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Shawn Thomas Odyssey: The Wizard of Dark Street (Oona Crate Mystery 1)

„The Wizard of Dark Street“ von Shawn Thomas Odyssey habe ich schon eine ganze Weile auf meinem englischen SuB, genauer gesagt, seitdem ich das Buch bei Kiya entdeckt hatte. Nachdem mich der Roman bei einem ersten Anlesen nicht packen konnte, habe ich mich Anfang des Monats beim Herbstlesen noch einmal daran gewagt und mich dieses Mal gleich festgelesen. Die Geschichte dreht sich Oona Crate, die in der Welt der Dark Street etwas ganz Besonderes ist. Die Dark Street ist eine fantastische Gesellschaft, die sich – abseits der „normalen“ Welt – auf einem Elfenpfad entwickelt hat. Dabei unterscheiden sich die Dark Street und das New York im Jahr 1877, mit dem die ungewöhnliche Straße verbunden ist, gar nicht so sehr voneinander, abgesehen davon, dass den Bewohnern der Dark Street bewusst ist, dass Magie existiert.

Genau genommen gibt es sogar verschiedene Arten von Magie und die, die vor allem in der Dark Street praktiziert wird (auch wenn sie inzwischen ziemlich aus der Mode gekommen ist, weil die Technik der Magie den Rang abläuft), ist erlernte Magie. Theoretisch kann jeder Magie erlernen, es benötigt nur viel Übung und einen guten Lehrmeister, doch als Lehrling des Zauberers der Dark Street hat man Zugang zu den meisten Geheimnissen dieser Parallelwelt. Nur Oona, die der aktuelle Lehrling des Zauberers ist, möchte ihre Aufgabe gern niederlegen. Das Mädchen träumt von einer Zukunft als Privatdetektivin und möchte nichts mit Magie zu tun haben. Dummerweise ist Oona nicht nur klug und gewitzt, sondern auch die einzige lebende Person, die über natürliche Magie verfügt. Das bedeutet, dass die Fähigkeit zu zaubern Oona angeboren ist – auch wenn sie natürlich noch lernen muss mit ihrer Magie umzugehen. Doch Oonas Erfahrungen mit der Magie waren bislang nicht sehr gut und so möchte sie sich lieber auf ein anderes Berufsfeld konzentrieren.

Als es aber während der Suche nach einem neuen Lehrling für den Zauberer der Dark Street zu ungewöhnlichen Vorfällen kommt, muss Oona alle ihre Talente bemühen, um die Täter zu finden und die Rätsel rund um gestohlene Kleider, verschwundene Pflastersteine und natürlich den Angriff auf den Zauberer aufzuklären. Dabei steht ihr der sprechende Rabe Deacon, der in seinem Gehirn ganze Enzyklopädien gespeichert hat, mit all seinem Wissen zur Seite. Die beiden sind ein gutes Team, doch vor allem steht natürlich Oona im Mittelpunkt der Handlung. Sie muss sich im Laufe ihrer Ermittlungen deutlich weiterentwickeln und dabei so einige Ängste hinter sich lassen, wobei ich es besonders nett fand, dass Oona – trotz all ihrer Leidenschaft für die Tätigkeiten einer Privatdetektivin – sich nicht blind in Gefahren stürzt, sondern sich immer bewusst ist, welche Risiken sie eingeht.

Oonas Fähigkeiten und die Besonderheiten der Dark Street führen zu einer hübschen Mischung aus fantastischen Elementen, Kriminalfall und skurrilen Protagonisten. In gewisser Weise fühlte sich diese Art von Geschichte sehr vertraut an, was das Lesen von „The Wizard of Dark Street“ zu einer sehr entspannenden Angelegenheit machte. Ich fand es schön die Dark Street kennenlernen zu können und ich mochte Oonas Art sich Gedanken um sich und ihre Umgebung zu machen. Einzig Oonas Gegenspieler fand ich nicht so ganz überzeugend, was ich etwas schade finde, wenn man bedenkt, dass er vermutlich auch in der Fortsetzung der Reihe noch eine Rolle spielen wird. Aber da ich mich sonst sehr wohlgefühlt habe mit Oonas hartnäckiger und neugieriger Art und all den kleinen und ungewöhnlichen Details rund um das Leben in der Dark Street, habe ich den zweiten Band schon auf der Wunschliste stehen.