Über diesen Tag von Katriona bin ich bei Rike gestolpert und fand ihn so nett, dass ich ihn gleich mitnehmen musste. Dass ich mich jedes Jahr wie verrückt auf den Herbst freue und ihn den ganzen Sommer herbeisehne, sollte ja niemanden verwundern, der meinen Blog schon eine Weile verfolgt, und dass mein Leben sich sehr um das Lesen dreht, noch weniger. 😉
1. Welche Bücher möchtest du diesen Herbst unbedingt lesen?
Schrecklich viele Titel stehen in diesem Herbst ganz oben auf meiner Leseliste. Mit dem Reread von „Sparrow Hill Road“ von Seanan McGuire habe ich schon angefangen, damit ich in den nächsten Tagen zur Fortsetzung „The Girl in the Green Silk Gown“ greifen kann. Auf diesen zweiten Band habe ich mich seit Ankündigung gefreut, und solch eine Geistergeschichte passt doch gut in den Herbst. Außerdem möchte ich endlich „Feedback“ und „Into the Drowning Deep“ von Mira Grant lesen (ja, schon wieder Seanan McGuire – von ihr mag ich sogar Horror lesen), die beiden Titel liegen schon viel zu lange auf dem SuB. Des Weiteren haben ich „Ghost of the Greenglass House“ von Kate Milford im Auge (welches allerdings auch gut in den Winter passen würde) und wenn mir weniger nach Geistern und Grusel zumute sein sollte, werde ich vermutlich zu „Masks and Shadows“ und „Congress of Secrets“ von Stephanie Burgis greifen – ich mag fantastische Historicals und erwarte bei der Autorin unterhaltsame, berührende und amüsante Geschichten.
2. Was magst du am Herbst am liebsten?
Dass die Sommerhitze vorbei ist, die Nächte kälter werden und die ganze Welt ein wenig ruhiger zu werden scheint. Für mich ist der Herbst das, was für viele Menschen der Frühling ist. Herbst bedeutet für mich, dass ich wieder aktiver und kommunikativer werde (auch wenn das bei all den Lesestunden auf dem Sofa nicht so zu sein scheint 😉 ). Ich liebe das wechselhafte Wetter, das Licht und die frühe Dunkelheit. Der Herbst ist so wunderbar vielversprechend. Auf die ersten Herbsttage folgen viele weitere Wochen, in denen ich mich über die Verfärbung der Blätter und die sich versammelnden Zugvögel freuen kann und in denen all diese Menschen, die den Sommer wie verrückt rumgerannt sind, um das „gute Wetter“ zu genießen, ruhiger werden und wieder Zeit für gemütliche gemeinsame Stunden finden. Und wenn der Herbst zu Ende geht, dann hoffentlich mit diesem wunderbaren Hauch von Frost in der Luft, der in einem die Hoffnung auf einen Winter mit einer dicken Schneedecke weckt.
3. Über welche herbstlichen Themen liest du am liebsten?
Richtig „herbstliche“ Themen könnte ich gar nicht benennen, auch wenn es das eine oder andere Buch gibt, das ich mit einem „Herbstgefühl“ in Verbindung bringe. Allerdings mag ich mit der früher einsetzenden Dunkelheit eher mal zu einer Geistergeschichte (oder Horror) greifen, wobei ich dann zum Ausgleich auch wieder einen Cozy Mystery oder eine eher märchenhafte Geschichte brauche. Oh, und für Sachbücher (quer durch alle möglichen Themengebiete) habe ich im Herbst dann auch wieder Geduld, während mir im Sommer dafür in der Regel die Konzentration fehlt.
4. Wo liest du im Herbst am liebsten?
Ganz klar auf dem Sofa! Wir werfen eigentlich erst im Winter die Heizung an und so brauche ich, wenn die Temperaturen fallen, dann doch meine Sofadecke, wenn ich länger stillsitzen und lesen will. Ich finde es auch einfach praktisch, dass ich mit Decke und Katze bequem auf dem Sofa liegen und auf dem Tisch daneben einen Stapel Bücher, eine große Tasse Tee und vielleicht sogar ein paar Kekse lagern kann. Hinter mir steht auf einem weiteren Tisch eine Leselampe, die nicht nur für das richtige Licht sorgt, sondern auch den Nacken etwas wärmt, und wenn es von der Atmosphäre her passt, kann ich sogar noch die Stereoanlage anwerfen und etwas leise Musik beim Lesen genießen. Und wenn mir doch mal der Lesestoff ausgehen sollte, ist das Regal mit dem SuB auch nicht weit weg …
5. Welches Buch kannst du allen, die etwas Herbstliches lesen möchten, empfehlen?
Da ich nun mal bin, wie ich bin, gibt es natürlich nicht nur ein Buch, das mir spontan eingefallen ist. Grundsätzlich mag ich gemütliche Krimis im Herbst wie zum Beispiel „Das Album“ von Mary Roberts Rinehart. Diese Geschichte beginnt zwar im August, aber durch die gesamte Handlung zieht sich eine Atmosphäre von Abschied, von Vergänglichkeit und Melancholie, die ich sehr passend für den Herbst finde. Auch bei Agatha Christie gibt es einige Krimis, die ich passend für den Herbst finde, wenn auch vielleicht nicht gerade „Das Böse unter der Sonne“ oder eine der anderen Geschichten, die in heißen Gefilden spielt. Eine weitere Empfehlung von mir wäre die Jugendbuchreihe „Murder Most Unladylike“ von Robin Stevens, diese Krimis greifen nicht nur großartig die Atmosphäre der eher gemütlichen Krimiklassiker auf, sondern bieten mit einer chinesischen Protagonistin mal eine andere Perspektive auf das „traditionelle britische Leben“. Überhaupt fällt mir gerade auf, dass ich bei meinen (herbstlichen) Krimis dazu neige, Geschichten auszuwählen, die in einer bestimmten Zeitspanne spielen. Aber grundsätzlich passt ein ruhiger Krimi, bei dem man viel über die Menschen und ihre Zeit erfährt, in Ruhe den einzelnen Hinweisen nachgehen und sich an der Erzählstimme erfreuen kann, eben auch sehr gut zu einer gemütlichen Lesestunde mit Tee und Keksen auf dem Sofa.
Unheimliche Geschichten oder gar Geistergeschichten sind für mich im Herbst ein Thema, weil sie selbst dann, wenn sie im Sommer spielen, die für mich passende Atmosphäre mitbringen, und da fallen mir gleich drei Titel ein, die ich empfehlen mag: „The Woman in White“ von Wilkie Collins braucht etwas Ausdauer, aber am Ende wird man mit einer atmosphärischen Geschichte voller detailliert ausgearbeiteter Charaktere und Spannung belohnt, während man bei „Sparrow Hill Road“ ebenso wie bei „Dusk or Dark or Dawn or Day“ (beide Titel sind von Seanan McGuire) sympathische Geister, gruselige Elemente, herzzerreißende Momente und ungewöhnliche Perspektiven auf die Welt, das Leben als Geist und all das Drumherum geboten bekommt.
Oder soll es etwas „märchenhaftere“ Lektüre für den Herbst sein? Dann kommen hier zwei Titel, die sich nicht nur nach Herbst anfühlen, sondern sogar wirklich mal in dieser Jahreszeit spielen. 😉 Der erste Roman ist „Unspoken“, der erste Teil der Lynburn-Legacy-Trilogie von Sarah Rees Brennan, Die Geschichte kann man als eine „märchenhafte YA-Urban-Fantasy-Geschichte mit Schauerromanelementen“ bezeichnen, die mir – vor allem aufgrund vieler kleiner Szenen innerhalb des Familien- und Freundeskreises der Protagonistin und der dazu im Gegensatz stehenden unheimlichen Elemente – gut gefallen hatte und um die ich deshalb schon seit ein paar Tagen herumschleiche und über einen Reread nachdenke. Der zweite Titel, den ich empfehlen möchte, ist voller wunderschöner Gedanken und Sätze rund um den Herbst, die man zitieren und genießen möchte. Es gibt eigentlich kaum ein Buch, das ich als so durch und durch „Herbst“ empfinde wie „Herbst im Mumintal“ von Tove Jansson – aber ich bin ja eh der Meinung, man sollte regelmäßig die Mumin-Bücher (vor)lesen und sich dabei ganz auf diese ganzen wunderbaren Beschreibungen, Sätze und Figuren einlassen.
Einen schönen guten Morgen!
Das ist ein schönes Stöckchen, welches ich mir direkt geschnappt und auf meinem Blog ebenfalls beantwortet habe. Und danach erst habe ich mir Deine Antworten durchgelesen und somit auch etwas für mein Herbstlesen gefunden: „Murder Most Unladylike“ wurde von mir als Bundle (Teil 1 – 3) soeben erworben und einige Bücher von Mary Roberts Rinehart habe ich mir auch gebraucht bestellt (die kannte ich ja schon, aber die Bücher besitze ich nicht mehr und wollte sie schon lange nachkaufen… Danke für die Erinnerung 🙂 ) So kann ich am Wochenende oder (mit den Ebooks) vielleicht sogar heute schon damit beginnen – wie schön!
Ich kann Deiner Antwort zu Frage #2 nur zustimmen – das hast Du sehr schön gesagt. Ich habe bei meiner Antwort vergessen zu schreiben, dass ich am Herbst auch das Herbstlesen bei Dir sehr gerne mag 🙂
In diesem Sinne wünsche ich uns einen schönen Start in den Herbst und mache mich nun wieder an meine Arbeit. Und danke Dir für die guten Tipps :*
Liebe Grüße von sayuri (heute ohne Schweinchen, die haben sich irgendwie verdrückt).
Guten Morgen, Sayuri! 🙂 Schön, dass du das Stöckchen gleich mitgenommen hast, dann flitze ich gleich mal „rüber“ und schaue mir deine Antworten an!
Ich bin mir sicher, dass dir die Murder-Most-Unladylike-Titel gefallen! Eine Atmosphäre wie in einem klassischen britischen Cozy, eine tolle Erzählstimme und wirklich solide Fälle – gerade letzteres ist ja nicht so selbstverständlich, wenn die Geschichte auch für ein jüngeres Publikum gedacht ist. Ich freu mich, dass es auch mit Mary Roberts Rinehard bei dir weitergeht! Ich habe mir vor einiger Zeit ihr Gesamtwerk als eBook geholt und freu mich schon darauf, dass ich da noch einiges zu entdecken habe. Aber erst einmal will ich ihren Bericht aus dem Kriegsgebiet endlich beenden. 😉 Dir wünsche ich viel Spaß mit all deinen Neuanschaffungen! Vielleicht magst du ja dann erzählen, wie dir Robin Stevens‘ Geschichten gefallen haben?
Oh, es ist so schön, dass du das Herbstlesen so magst! Ich freu mich immer auf den Oktober und dieses gemeinsame Lesen! Es ist auch ein bisschen anstrengend, wenn man jedes Wochenende und jeden „Feiertag“ so verbloggt, aber es bietet auch so viel Raum, um „miteinander zu schwatzen“, der beim „normalen“ Bloggen meinem Gefühl nach etwas verloren gegangen ist.
Viel Erfolg mit deiner Arbeit – hoffentlich kommst du gut genug voran, um dir noch etwas Lesezeit gönnen zu können. 😉 Und sag den Schweinchen, sie müssen dir mehr Aufmerksamkeit schenken, damit du durchhältst! *g*
Ich genieße es gerade so, dass ich wieder Lust habe, abends Kerzen anzuzünden. Wenn man dann abends mit Buch und Kater auf der Couch sitzt, wertet Kerzenlicht die Atmosphäre auf, finde ich. Auch wenn zusätzlich eine Lampe an ist. Und endlich wieder schweißfrei Tee trinken können!
Oh ja, Anette! Kerzen sind zu dieser Jahreszeit wunderschön! Und schweißfrei Tee trinken zu können, ist ein nicht zu unterschätzender Bonus im Herbst! Ich wünsche dir viele wunderschöne Tee- und Kerzenstunden in den kommenden Wochen!
Ich präferiere keine Bücher für den Herbst oder eine anderes Jahreszeit, ich lese, worauf ich gerade Lust habe, egal ob es draußen schneit und im Buch Hochsommer ist (in der Advents-Weihnachts-Zeit sieht es anders aus, aber eigentlich begann das erst mit dem Adventslesen). Was isch inzwischen definitiv mit Herbst verbinde neben den schönen bunten Blättern und einem Besuch der Münchenerin (leider nicht dieses Jahr) ist Dein von Sayuri auch schon erwähnte Herbstlesen. 🙂
Ich habe schon das eine oder andere Buch, das ich lieber zur „passenden“ Jahreszeit lese. Wobei mein Lesen grundsätzlich sehr von meiner Stimmung und Konzentrationsfähigkeit abhängt und da passt es eben manchmal doch besser, wenn ich im Sommer von der Hitze Afrikas lese und mich im Winter gemeinsam mit den Protagonisten gemütlich vor dem Kamin einkuscheln und einen Tee genießen kann. (Kaminszenen mag ich überhaupt sehr in Büchern. *g*)
Schade, dass es in diesem Jahr nicht mit der Münchnerin klappt, aber das Herbstlesen kannst du ja dann vielleicht umso ausführlicher genießen. 😉
[…] „Herbst im Mumintal“ von Tove Jansson, das mich so sehr gelockt hat, als ich vorgestern diesen Beitrag über Herbstbücher vorbereitet habe. Mal schauen, bei welchem Titel ich zum „Wachwerden“ hängenbleibe […]
Na fein, jetzt ist „Unspoken“ auf meine Wunschliste gewandert. Als wäre die nicht lang genug! 😉
Lustigerweise war ich mir sicher, dass ich das Buch bei dir entdeckt hatte, Kiya! 😀
Das ist wirklich witzig! Hast du jedenfalls nicht – aber dein Gedanke spricht wirklich dafür, dass das Buch mutmaßlich gut in mein Regal passen würde, nicht wahr?
Ich war mir so sicher, dass ich das bei dir mal in einem „Neuerscheinungsbeitrag“ gesehen hatten. Wirklich komisch, dass das nicht der Fall ist! *g* Und ja, das spricht dafür, dass das Buch (bzw. die Reihe) in dein Regal passt. Vielleicht solltest du dir mal eine Leseprobe anschauen. 🙂
Vielen Dank, dass du mitgemacht hast. <3
Ach, die Lynburn Legacy. Die habe ich auch unendlich gern gelesen und bin immer noch traurig, dass sie es nicht auf den deutschen Markt geschafft hat. Wunderschöne Bücher.
Alles Liebe,
Kat
Gern geschehen, Katriona! Mir hat es wirklich Spaß gemacht deine Fragen zu beanworten – ich mag den Herbst so gern. 🙂
Ja, es ist sehr schade, dass die Trilogie keine Chance im Deutschen bekommen hat, mir gefielen die Bücher sehr gut und ich freue mich auch schon sehr auf den aktuellen Roman der Autorin („In Other Lands“), der zwar schon auf meinem SuB liegt, aber warten muss bis ich mal wieder ein Buch beendet habe.
„In Other Lands“ habe ich auch schon über ein Jahr auf dem SuB, aber es ist immer was dazwischen gekommen, genauso wie „Tell the Wind and Fire“. Dabei freue ich mich auch schon sehr auf das Buch. Für mich schlägt aber nichts „The Demon’s Lexicon“, meinen ersten Roman von ihr, den ich wirklich sehr liebe. Sarah Rees Brennan ist echt eine Lieblingsautorin von mir. 😀
„Tell the Wind and Fire“ liegt auch auf meinem SuB … *g* Vielleicht sollte ich eine Sarah-Rees-Brennan zum November einlegen. 😉 „The Demon’s Lexicon“ war mir bislang nicht untergekommen und anhand des Klappentextes hätte es mich auch nicht spontan angesprochen. Aber da ich die Autorin immer mehr zu schätzen lerne, wird es vermutlich auch nicht mehr so lange dauern, bis das Buch dann auch noch auf die Anschaffungsliste wandert.