4 Tage, 4 Bücher und 4 Leseeindrücke

Nachdem der Juni nicht gerade ein Lesemonat für mich war, läuft es zur Zeit ganz gut. Weniger Termine, weniger Arbeit im Juli – dafür höhere Temperaturen, die dazu führen, dass ich die heißen Mittagsstunden hinter runtergelassenen Rollläden auf dem Sofa verbringe und lese. Außerdem war da ja noch der Mini-SuB aus Bibliotheksbüchern, den ich gerade brav abarbeite. So habe ich am Samstag „Der verschwundene Halbgott“ gelesen, am Sonntag kam „Der Feuerthron“ an die Reihe, und Montag las ich „Nacht ohne Schatten“. Den Abschluss vor dem Bibliotheksbesuch am Mittwoch machte „Die Frau, die vom Himmel fiel“, das Buch habe ich am Dienstag gelesen.

Rick Riordan: Helden des Olymps 1 – Der verschwundene Halbgott

Ich mochte die Percy-Jackson-Romane, und „Der verschwundene Halbgott“ geht in genau die gleiche Richtung. Zwar fand ich es etwas arg offensichtlich, wohin Percy verschwunden ist und was hinter Jasons verlorenem Gedächtnis steckt, aber das ändert nichts daran, dass mir die Geschichte gefallen hat. Auch mag ich das Spiel mit den römischen und griechischen Göttern, fand die Charaktere in der Regel sympathisch und werde bestimmt auch die weiteren Romane aus der Reihe lesen.

Rick Riordan: Die Kane-Chroniken 2 – Der Feuerthron

Ich hatte den ersten Teil der Reihe im letzten Jahr als Hörbuch gehört und fand es erschreckend, wie wenig davon bei mir hängen geblieben ist (und das ist kein so gutes Zeichen). Obwohl mich die ägyptischen Götter interessieren und Rick Riordan auch hier beweist, dass er unterhaltsam schreiben kann, packt mich die Reihe nicht so recht. Ich werde zwar vermutlich weiterlesen, aber weder Carter noch Sadie sind mir so nah wie die Figuren aus der „Percy-Jackson-Welt“, und die Herausforderungen mag ich in der griechischen Version auch lieber als in der ägyptischen. Dabei finde ich die Grundidee mit den ägyptischen Göttern und der direkten Verbindung zwischen den jungen Magiern und den Göttern ganz reizvoll, aber trotzdem fesselt mich die Geschichte nicht …

Gisa Klönne: Nacht ohne Schatten

Gisa Klönne ist eine der deutschen Autorinnen, von denen ich schon viel gehört, aber noch nichts gelesen habe. Mit „Nacht ohne Schatten“ hat sich das nun geändert, aber so richtig weiß ich noch nicht, ob ich weitere Titel von ihr lesen werde. „Nacht ohne Schatten“ war definitiv nicht schlecht, es gab tolle Figuren (vor allem die russische Medizinerin Ekaterina hat es mir in diesem Buch angetan) und eine faszinierende Erzählweise. Immer wieder wirft die Autorin dem Leser im Text einzelne Wörter vor die Füße, um eine Szene, Stimmungen oder Gedanken zu beschreiben, und schafft so eine – für mich überraschend – eindringliche Atmosphäre. Mein Problem bei diesem Roman ist eher die Handlung, die in sehr vielen Bereichen angenehm realistisch verläuft, aber gerade deshalb auch oft erschreckend deprimierend war. Und deprimierende Krimis mag ich momentan einfach nicht mehr lesen, wenn ich nicht gleichzeitig einen Ausgleich in der Geschichte finde, der mich etwas auffängt …

Simon Mawer: Die Frau, die vom Himmel fiel

„Die Frau, die vom Himmel fiel“ ist ein Internet-Beifang, wobei ich nicht mehr weiß, auf welchen Blogs ich das Buch empfohlen gesehen habe. Mich konnte der Roman nicht so recht überzeugen. Die ersten 150 Seiten spielen in England, wo die neunzehnjährige Marian Sutro während des Zweiten Weltkriegs ausgebildet wird, um im besetzten Frankreich den Widerstand zu unterstützen. Da man schon im Prolog mitbekommt, dass sie im Flugzeug nach Frankreich auf den Absprung wartet, fand ich diesen Part nicht besonders spannend. Auch die Einführung des Charakters zog sich meinem Gefühl nach ziemlich hin und ich war froh, als die Handlung endlich in Frankreich weiterging.

Doch so richtig aufregend wurde es da auch nicht, die Spionagetätigkeiten werden nur hier und da angerissen, viele Schwierigkeiten, in die Marian gelangt, lassen sich durch Glück und ihr hübsches Gesicht lösen. Die im Klappentext angekündigte Liebesgeschichte hat mich auch nicht überzeugen können, und viel zu oft konnte ich die Entscheidungen der Hauptfigur nicht verstehen. Hier und da gab es recht hübsche Szenen, wie zum Beispiel die Überwindung einer Kontrolle mit Hilfe einer Gruppe von Kindern und der sie begleitenden Nonnen. Komischerweise habe ich das Gefühl, dass das ausnahmsweise eine Geschichte wäre, die als Film – solange die Figuren mit guten Schauspielern besetzt würden – gut funktionieren könnte, während mich das Buch (trotz der flüssigen Erzählweise) nicht bewegt hat.

19 Kommentare

  1. Oje, so ganz auf deine Kosten bist du da ja nicht gekommen mit den Büchern.
    Über die Kane-Chroniken hab ich inzwischen schon einige recht kritische Stimmen gehört und ich weiß auch nicht recht, ob die mein Fall wären. Aber die "Helden des Olymps" werde ich sicher auch noch lesen. 🙂

  2. Immerhin konnte ich meine Neugierde befriedigen, bevor ich die Bücher morgen wieder abgeben muss. 😉 Aber du hast Recht, eigentlich haben nur "die Helden des Olymps" richtig Spaß gemacht.

    Bei den Kane-Chroniken ist gerade Sadies Part mir oft zu gewollt locker und flapsig und ihr Anubis-Anhimmeln geht mir erstaunlich oft auf die Nerven. Aber das allein ist es nicht, was mir nicht so gut gefällt. Wobei ich auch glaube, dass es eine größere Herausforderung ist, wenn man eine Jugendreihe über ägyptische Götter schreiben möchte.

  3. Auch wenn bei den Büchern noch nicht die Überraschung dabei war, auf die man doch immer hofft, hast du ja trotzdem viel gelesen! Toll, dass es grade lesetechnisch so schön bei dir läuft. Und das Wetter ist ja wirklich genau richtig dafür 😀
    Liebe Grüße, Melli

  4. @Melanie: Wenn erst einmal die Abgabetermine drohen, geht es mit dem Lesen auf einmal. 😀 Das ist wie bei der Arbeit … also … wo ich natürlich immer total organisiert bin und meine Termine locker einhalten kann! 😉 Solange mich die Hitze nicht zu müde macht, ist es wirklich für mich ideal, wenn ich die Mittagszeit einfach schön ruhig im Schatten verbringe und lese.

  5. Aber natüüüürlich, das kenne ich ja auch von der Uni – da wird auch immer vorgearbeitet und schon früher abgegeben 😉

  6. Ja, ganz genau! Mit guter Planung ist da alles ohne Probleme zu bewältigen! 😀 Und diese Planung muss natürlich als erstes gemacht werden und immer dann, wenn man gerade keine Lust auf die Arbeit hat … 😀

  7. Man möchte ja gar nicht glauben wie viel man plötzlich zu erledigen hat, wenn man eigentlich arbeiten sollte 😉

    PS: hast du eigentlich vor morgen dann wieder mit neuen Büchern zurück zu kommen?

  8. Schrecklich, nicht wahr? 😀 Ich bin auch sehr gut in nächtlichen Aktivitätsschüben, wenn ich eigentlich dringend schlafen müsste …

    Äh … also … wenn ich was mitnehme, dann natürlich nur die Bücher, die ich vorbestellt habe! 😉

  9. In diesen Nächten, so kurz vor Schluss, kann ich auch super arbeiten – das braucht man ab und zu einfach 😉

    Aha, also sind doch welche vorbestellt 😉 Dabei war ich nur neugierig…

  10. Die Nächte bekomme ich auch ohne Abgabetermin hin. 😀 Ich mag die Ruhe in der Nacht – nur blöd, dass ich dann leise sein muss, um niemanden zu stören. 😉

    Es sind immer welche vorbestellt! *seufz* Aber immerhin nutze ich momentan nicht mehr die höchstmögliche Vormerkanzahl, sondern habe die Liste etwas schrumpfen lassen. *g*

  11. Klönne will ich auch die ganze Zeit schon mal ausprobieren, und dein Kurzeindruck klingt ja durchaus positiv. Auf deprimierende Bücher habe ich gerade allerdings auch keine Lust; passt einfach nicht zum Wetter! 😀

  12. @Irina: Ich hatte den dritten (und angeblich "persönlichsten") Fall mit der Ermittlerin erwischt, vielleicht sind die anderen nicht ganz so deprimierend. 😉 Das Wetter hat bei mir weniger damit zu tun, ob ich deprimierende Sachen lesen kann. Trotzdem bevorzuge ich momentan eher Geschichten, bei denen es ein Gegengewicht zu den traurigen und frustrierenden Aspekten einer Mordermittlung gibt.

  13. Neyasha, wie gemein, dass du sogar nachfragst! 😀 Keine vorbestellten Bücher, denn die sind angeblich noch auf dem Weg. Dafür – *seufz* – ein Roman ("Gesang vom großen Feuer"/"Birdsong") für die 100-Bücher-Challenge, der im Regal stand und mich fies angrinste, und ein Sport-Buch, dass ich nach flüchtigem Durchblättern wieder ungelesen zurückbringen werde. 😉

  14. Natira, danke (und danke … *seufz* 😉 ). 🙂

    Leider hinke ich bei meinem Leseplan nun doch etwas hinterher, da mir Mitte der Woche das Chefchen dazwischengekommen ist. Da muss ich mich am Dienstag ranhalten, damit ich "Der Atem des Jägers" beendet bekomme, bevor ich am Mittwoch zu Bibliothek gehe (um Vormerkungen abzuholen *g*).

  15. Naja, das Problem war der spontane Sport-Erinnerungenauffrischungsbedarf und die Tatsache, dass ich mal eben eine Handvoll Sachbücher draufgepackt habe … *hüstel*

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