Auf „Secondhand Spirits“ bin ich durch Kiyas Beitrag gestolpert. Da ich das Buch nach seiner Ankunft im Januar noch gar nicht ins Regal geräumt hatte, sprang es mich am Wochenende vom Wohnzimmertisch an, als ich eine Lektüre für meine English-Challenge suchte. Nachdem der Roman dann erst einmal angefangen war, habe ich ihn an zwei Abenden in zwei Nächten durchgelesen. Um euch eine Vorstellung vom Inhalt zu geben, gibt es hier erst einmal den Klappentext:
„Lily Ivory is not your average witch. Her spell-casting powers tend to draw mischievous spiritis while keeping normal humans at a distance. But now her vintage store could give her a chance to make friends in San Francisco.
Lily hopes for a normal life when she opens Aunt Cora’s Closet. With her magical knack for vintage fashion – she can sense vibrations of the past from clothing and jewelry – her store becomes a big hit.
But when a client is murdered and children start disappearing from the Bay Area, Lily may be the only one who can unravel the crime. She tries to keep her identity a secret while investigating, but it’s not easy – especially under the spells of sexy „mythbuster“ Max Carmichael and powerful witch Aidan Rhodes. Will Lily’s witchy ways be forced out of the closet?“
Für mich war die Geschichte rundum ein „Wohlfühlbuch“, dabei unterscheiden sich weder Lily noch ihre Geschichte, ihre Umgebung oder die fantastischen Elementen in diesem Roman groß von einigen anderen Urban-Fantasy-mit-Krimitouch-Veröffentlichungen, die ich gelesen habe. Aber es gelingt Juliet Blackwell die verschiedenen Figuren wirklich liebenswert und angenehm individuell zu beschreiben. Außerdem beinhaltet ihre magische Welt genau den richtigen Schuss Grusel, während das „normale“ San Francisco etwas abgedrehter ist als eine gewöhnliche amerikanische Stadt und somit einen schönen Ausgleich bildet.
Die Autorin hat wirklich ein Händchen dafür Atmosphäre aufzubauen, so dass nicht nur die Stadt toll beschrieben wird (ich weiß nicht warum, aber bei Geschichten, die in San Francisco spielen, klappt das erstaunlich oft), sondern auch Lilys Geschäft mit Vintage-Kleidern, das Café nebenan oder das viktorianische Haus einer älteren Dame, deren Nachbarschaft lange nicht mehr so sicher ist wie vor einigen Jahrzehnten.
Irgendwie war ich mir anhand des Klappentextes sicher, dass sich Lily im Laufe der Geschichte zwischen zwei Männern entscheiden müsste – was zum Glück nicht der Fall ist! Sie fühlt sich zu Max hingezogen, aber so richtig relevant war der Teil der Geschichte nicht, da sich beide wie vernünftige Erwachsene verhalten und gerade mal die ersten Kennenlernmomente beschrieben werden (sehr angenehm! 🙂 ). Der andere Typ hingegen ist eine mächtige männliche Hexe und – trotz der Hilfe, die er Lily zukommen lässt – irgendwie dubios (und zwar nicht „irgendwie geheimnisvoll attraktiv dubios“, sondern so richtig schön „der hat doch nichts Gutes vor“-suspekt).
Lily ist mir schnell ans Herz gewachsen. Sie hatte es in ihrem Leben nicht leicht, da sie ihre Fähigkeiten als Hexe bislang immer verbergen musste – worin sie nicht sehr gut ist -, aber die Autorin hat auf ein überdramatische Kindheitserinnerungen verzichtet und stachelt stattdessen die Neugierde des Leser durch Andeutungen und bitter-lustige Szenen an. Der Vintage-Shop ist Lilys erster Versuch irgendwo sesshaft zu werden und das führt zum Teil zu wirklich rührenden Bemühungen. So geht sie jeden Morgen in das Café um die Ecke, in der Hoffnung, dass man sie irgendwann beim Aufgeben der Bestellung danach fragt, ob es das Selbe wie immer sein soll, kann sich aber dann nicht dazu durchringen jeden Tag das Gleiche zu bestellen.
An manchen Stellen finde ich den Humor etwas zu bemüht, so läuft Lilys Vertrauter als Hängebauchschwein durch den Laden, aber das stört nicht, weil es genügend wirklich amüsante Szenen und Ideen in diesem Roman gibt. Und mir gefällt die Idee, dass an Secondhandkleidung noch Stimmungen von den Vorbesitzern zurückbleiben und den Träger (positiv) beeinflussen können. Doch vor allem sorgen diverse unaufgelöste Andeutungen dafür, dass ich möglichst schnell weitere Teile der Reihe (bislang gibt es vier Bände) lesen will und die Leseprobe zum zweiten Band, die am Ende von „Secondhand Spirits“ abgedruckt ist, macht auch Lust.
Das Buch ist vor zwei Tagen auch bei mir eingetroffen und wird bald gelesen, freuhüpf!
Aly mit den nassen Katzen
seufz…
😉
@Aly: Dann bin ich gespannt wie es dir gefällt! Vielleicht magst du ja nach dem Lesen eine kleine Rückmeldung geben! 🙂
@Natira: Liste? ;D
Das ging ja schnell 🙂 Freu mich, daß es dir auch gefallen hat und kein Fehlkauf war. Ich könnte eigentlich mal mit dem zweiten Band starten…
Das Schwein finde ich übrigens auch tendenziell merkwürdig, auf der anderen Seite hat es etwas Amüsantes, das Tierchen immer wieder auf den Covern der Reihe zu entdecken.
Nein, Kiya, das war definitiv kein Fehlkauf! 🙂
Das Schwein ist auf den Covern? *g* Ich muss gestehen, dass ich heute nach den anderen Bänden geguckt haben und erst nachdem ich die Titel auf meiner Wunschliste der Reihe nach sortiert hatte, fiel mir auf, dass die Frau auf den Covern immer die gleiche ist. Ich bin wirklich gut darin Cover zu ignorieren … 😉