Da dachte ich gestern Mittag noch, dass ich überraschend viel Lesezeit vor mir habe – und dann starte ich die Blogrunde und das war es mit meiner Lesezeit. Unfassbar, wie viele Leute dieses Mal mitmachen und wie viel Zeit so eine vollständige Blogrunde verschlingen kann. Ich muss mal schauen, wie ich das heute in den Griff bekomme. Bislang sieht es immerhin so aus, als wäre das Wetter ebenso wenig gartengeeignet wie gestern, so dass ich immerhin die Stunden mit der Gartenarbeit einsparen und stattdessen (Buch oder Blog) lesen kann.
Mein „Labyrinth“ würde ich heute nämlich gern noch beenden, weil das Lesen so viel Spaß macht und so viele Erinnerungen heraufbeschwört.
Und da ich gestern gemerkt habe, wie wenige den Film kenne, gibt es hier von mir ein paar Zeilen dazu:
Vor vielen, vielen Jahren lebte ein Mann, der wundervolle Puppen fürs Fernsehen entwickelte. Dieser Mann war Jim Henson – bekannt vor allem für die „Sesamstraße“ und „Die Muppet Show“. 1986 drehte er (gemeinsam mit George Lucas) den Film „Labyrinth“, wobei das fantastische Puppendesign für diesen Film von Brian Froud stammte (damit das Ganze nicht zu „muppethaft“ wurde).
Die Handlung des Films ist eigentlich ganz simpel. Ein junges Mädchen mit dem Namen Sarah (gespielt von Jennifer Connely) fühlt sich von ihrem Vater und der Stiefmutter ungerecht behandelt und als sie eines Abends auf den kleinen Stiefbruder aufpassen soll, während die Eltern ausgehen, wünscht sie sich, dass der Koboldkönig (gespielt von David Bowie) erscheinen und ihren Bruder Toby mitnehmen möge. Natürlich hat sie nicht damit gerechnet, dass so etwas wie ein Koboldkönig wirklich existiert, und noch weniger damit, dass er kommen und Toby entführen würde.
Um ihren kleinen Bruder zu retten, muss Sarah den Weg durch ein Labyrinth finden, um zum Schloss am Rande der Koboldstadt zu kommen. Dafür hat sie gerade mal 13 Stunden Zeit – und jedes Mal, wenn sie das Gefühl hat, sie ist ein Stückchen weiter gekommen oder sie hat die Gesetzmäßigkeiten des Labyrinthes durchschaut, dann verändert sich ihre Umgebung oder die Regeln, nach denen Jareth, der Koboldkönig, spielt.
Das Buch, das ich gerade lese, ist der Versuch nach all den Jahren eine Romanumsetzung aus dem Film zu machen. Ergänzt wird die Geschichte durch Zeichnungen von Brian Froud, die sehr schön die diversen (Puppen-)Charaktere zeigen und durch handschriftliche Notizen von Jim Henson, in denen er Überlegungen zu der Geschichte und ihren Hintergründen anstellt.
Auch wenn ich gestern weniger gelesen habe, als ich wollte, so genieße ich dieses Wiedersehen mit den Figuren und all den skurrilen und wunderbaren Einfällen, die den Film für mich immer ausgemacht haben. Dazu kommen hier noch einige Beschreibungen und Hintergründe, die der Film so nicht bietet und die manche Figur sogar in einem anderen Licht erscheinen lassen (könnten).
So, jetzt aber an die Arbeit, damit ich heute so früh wie möglich zum Buch greifen kann! Bis später! 🙂
Update 10:00 Uhr
Eigentlich wollte ich ja heute morgen zumindest das Mailfach mit all den Kommentarbenachrichtungen leeren, bevor ich mich an die Arbeit mache. Aber dann hat unser Internetanbieter überraschend beschlossen, dass mal wieder alle Leitungen gekappt werden, damit gebastelt werden kann. Dieses Mal gibt es immerhin keine dubiosen Theorien, nach denen die Türöffner des Gefängnisses am anderen Ende der Stadt oder ähnliches für Internetprobleme verantwortlich sind, dafür heißt es, dass bei der Grundsanierung minderwertige Verbindungen eingebaut wurden, die eigentlich vollständig ersetzt werden müssten. Also hat die gesamte Häuserzeile mal wieder im Minutentakt Internetprobleme und man muss die kurzen Verbindungsmomente abpassen, um etwas veröffentlichen zu können, während das süße Säuseln des Schlagbohrers durch die Keller hallt.
Update 13:30 Uhr
Mit der Arbeit wird das wohl heute nichts mehr, also gibt es jetzt „Frühstück“, Tee und Buch – und ich lese bis ich „Labyrinth“ durch habe! Dann kann ich mich danach in Ruhe auf die Blogrunde stürzen … oder zumindest den ersten Teil davon. 😉
Update 14:45 Uhr
So, „Labyrinth“ ist beendet – war schön, sehr schön … Auch wenn ich den Film wohl immer ein Stückchen lieber mögen werde. Im Roman wird mir hier und da zu viel erklärt, ich mag es lieber, wenn ich selber meine Schlüsse ziehen darf. 😉 Dafür ist der Anhang mit den Zeichnungen toll und Jim Hensons Notizen haben mich schmunzeln lasse. Sehr spannend fand ich, dass der Film wohl ursprünglich doch etwas weniger harmlos geplant war. Zumindest gibt es in den Notizen und Zeichnungen Elemente, die ich ein bisschen gruseliger finde und die es nicht in den Film geschafft haben. Und ich habe mich über Jim Hensons Benutzung eines Notizbuchs amüsiert, überhaupt fand ich erstaunlich viele Ähnlichkeiten zwischen diesen Seiten und meiner Art mir beim Entwickeln eines Projekts Notizen zu machen. Vielleicht bin ich ja doch genialer als ich dachte *gröhl* und habe in Zukunft etwas in der Hand, um meinem Mann zu beweisen, dass das keine Papierverschwendung, sondern Teil eines kreativen Prozesses ist. 😉
Da es schon fast 15 Uhr ist, drehe ich jetzt erst einmal eine kleine Blogrunde. Mal schauen, wie viel ich in einer Stunde so schaffe – oh, und ob ich dabei vom Paketboten unterbrochen werde, der mir heute ein paar Dinge bringen sollte. 😉
So sieht es übrigens bei mir aus, wenn ich eine Blogrunde drehen möchte:
Und so, wenn wir uns dann einigermaßen arrangiert haben:
Update 16:40 Uhr
Zwei Stunden und 15 Blogs (und einige Kommentare) später, habe ich alles von mir geworfen und bin zu Tür gerannt, um ein Paket in Empfang zu nehmen. Inzwischen erkenne ich den DHL-Wagen – trotz einigem Verkehr in unserer Straße – schon am Motorenklang. *g*
Ach, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was ich mich vor allem über „Die Buchmagier“ freue (auch wenn der englische Titel so viel cooler ist) und der Mark-Hodder-Roman wird bestimmt auch wieder gut, während ich den Garth Nix als … hm … Experiment sehe. Oh, und ein bisschen Manga-Nachschub gab es auch, nachdem es mit meiner Februar-Versorgung ein Problem gab … *dumdidum*
Trotzdem greife ich jetzt erst einmal zu „Die Hüterin der Gewürze“ und lese ein bisschen weiter!
Update 0:30 Uhr
Eine halbe Blogrunde, mehr war heute nicht drin! Und nun fürchte ich mich vor der morgigen Hälfte, denn dann „muss“ ich ja bei den heute vernachlässigten Blogs gleich zwei Tagesposts lesen und kommentieren. *g*
Inzwischen habe ich zur Abwechslung mit „The Jane Austen Handbook“ angefangen – das Buch wird wohl wieder mein „Zweibuch“ während der 7D7B, da sich dieses Sachbuch so hübsch aufteilen lässt. Grundsätzlich finde ich es unterhaltsam und informativ, aber ich muss gestehen, dass ich schon im Vorwort über das Wort „Janeites“ gestolpert bin – ich mag solche Begriffe einfach nicht! Genauso wenig wie die Annahme der Autorin, dass man als Jane-Austen-Fan die Bücher natürlich vor allem wegen der Happy Ends, der Bälle und Kleider liest (und ja, ich übertreibe etwas :D). Aber davon abgesehen gibt es wunderbare Details zum Leben Anfang des 19. Jahrhunderts, auch wenn es bislang noch nicht so viel Neues für mich gab – aber das war im ersten Kapitel „Jane Austen’s World And Welcome To It“ auch noch nicht zu erwarten.
Bei „Die Hüterin der Gewürze“ bin ich auch erst auf Seite 88. Es brauchte ein bisschen bis ich in das Buch hineingefunden hatte. So viele Sinneseindrücke, so viele kleine Geschehnisse, so eine seltsame Vergangenheit und so viele Andeutungen über die Zukunft – darauf musste ich mich erst einmal einlassen. Grundsätzlich mag ich indische Romane, aber jedes Mal, wenn ich einen anfange, habe ich das Gefühl, ich würde von der Wortflut erschlagen. Jetzt wird es aber erst einmal Zeit ins Bett zu gehen, der Mittwoch hält immer einige lästige Pflichten bereit.
Übersicht:
Tag 1:
Jim Henson’s Labyrinth (144/288 Seiten)
Tag 2:
Jim Henson’s Labyrinth (288/288 Seiten)
Die Hüterin der Gewürze (88/416 Seiten)
The Jane Austen Handbook (55/224 Seiten)