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Und was macht Baltimore?

Gut drei Wochen ist es her, seitdem Logan gestorben ist, und drei Wochen ist es her, seitdem Baltimore operiert wurde. Während Shandy und Christie deutlich zeigen, dass Logans Abwesenheit sie beunruhigt, scheint Baltimore diesen Verlust sehr stoisch zu nehmen. Er ist aber auch immer schon ein sehr pragmatischer Kater gewesen, der das Beste aus jeder Situation macht und mit Veränderungen grundsätzlich sehr gut umgeht.

Außerdem hatte er ja auch gut mit sich zu tun, da er erst einmal die Operation verarbeiten musste. Dieses Mal hat er die Narkose und die folgenden Schmerzen nicht so leicht weggesteckt. Er war sichtlich angeschlagen und tagelang sehr müde, wobei der wenige Tage später folgende Wetterwechsel mit den sehr hohen Temperaturen vermutlich auch keine Hilfe war. Mit Hitze kamen die Coon-Kater noch nie sehr gut zurecht …

Inzwischen geht es ihm aber wieder deutlich besser. Er scheint keine Schmerzen zu haben (soweit man das bei einer Katze sagen kann), seitdem die Wunde abgeheilt ist. Außerdem kommt er viel auf uns zu und fordert Streicheleinheiten ein, ist immer wieder zu Schabernack aufgelegt und genießt die ungewohnten Fast-Food-Mahlzeiten. Denn da der Tumor den Unterkieferknochen schon so weit zersetzt hat, dass man ihn nicht operieren kann und die Prognose nicht gut ist, können wir nur eines tun: Den Kater so rund wie möglich füttern, damit sein Körper so viele Reserven wie möglich hat, um das Voranschreiten des Tumors zu bekämpfen. Dummerweise ist Baltimore eigentlich kein so guter Esser und so verwöhnen wir ihn seit drei Wochen mit lauter Leckereien, die wir unseren Katzen sonst aufgrund ihrer „mangelnden Qualität“ vorenthalten haben.

So haben wir in den letzten Tagen ein Vermögen für diverse hochwertige (und relativ kalorienreiche) Trockenfuttervarianten ausgegeben und haben beim Dosenfutter von Kitekat über Sheba bis Schmusy  (100% Thunfisch in Gelee, natürlich delphinfrei gefangen – und von allen Katzen heiß und innig geliebt, während wir Menschen den „Duft“ dieses Futters unerträglich finden!) diverse Sorten ausprobiert. Baltimores großer Favorit ist ein Trockenfutter für Katzen über 12 Jahre, davon bekommt er inzwischen zwei Extramahlzeiten am Tag (getrennt von den anderen Katzen) in der Küche serviert. Das wiederum sorgt dafür, dass er wirklich jedes Mal, wenn einer von uns in den Flur geht, zur Küchentür rennt und hoffnungsvoll und auch ein wenig bettelnd schaut. In diesen Momenten fällt es schwer zu glauben, dass dieser kleine gierige Kater krank ist …

Unscharf, aber dafür gerade sehr typisch!

Von alten Katzen …

Unsere Katzen werden alt, das ist eine Tatsache, die wir in den letzten Monaten einfach nicht mehr ignorieren konnten. Shandy wird in diesem Jahr 15, Christie 14 und die Coon-Brüder werden 16 Jahre alt. Im Alltag macht sich das mit so mancher Eigenheit bemerkbar. So wird Shandy immer dickköpfiger und grummeliger, und wenn er seinen Willen nicht durchsetzen kann, kann es sein, dass die ganze Familie darunter leidet. Bei Christie ist es die Arthrose, die spätestens im Herbst zeigt, dass unser – ansonsten fittes und lebhaftes – Kätzchen nicht mehr so jung ist. Sie ist der Grund, warum wir deutlich früher und deutlich länger heizen, als wir es für uns tun würden, und sie ist es auch, die im Prinzip die gesamte Heizperiode auf dem Heizkörper verbringt, um sich zu wärmen.

Bei Logan bin ich mir oft nicht sicher, ob sein Kopf nicht mehr durchgehend die übliche Denkleistung vollbringt oder ob einfach nur die Ohren versagen und der Schlaf deutlich tiefer geworden ist. Er reagiert regelmäßig nicht auf Geräusche und oft genug muss ich ihn wecken und zu seinem Napf tragen, wenn es Fütterungszeit ist, weil er nichts mitbekommen hat. Ist er aber erst einmal wach und aufmerksam, dann benimmt er sich eigentlich wie immer. Baltimore hingegen ist vom Kopf her noch fit, neugierig bis zur Selbstzerstörung und will nicht so recht begreifen, dass sein Körper dafür nicht mehr ganz so leistungsfähig ist wie früher. Er war immer ziemlich tollpatschig, aber inzwischen hat er häufig Probleme damit, relativ einfach Sprünge auf die Reihe zu bekommen oder das Gleichgewicht zu halten, wenn er dabei seine Hinterbeine belasten muss.

Auch den Tierarzt sehen wir immer häufiger. Die Zähne – vor allem der Coon-Brüder – werden nicht besser und so gab es die eine oder andere Zahnoperation in den letzten zwei Jahren. Außerdem ist Christies Leber nicht so fit und wir müssen regelmäßig die Werte überprüfen lassen, während Shandy in diesem Jahr schon zwei Blasenentzündungen hatte. Immerhin sind seine Nierenwerte, die Anfang des Jahres besorgniserregend waren, deutlich besser geworden (etwas, das laut unserem Tierarzt bei ihm in der Praxis noch nie passiert wäre Oo). Wir sind dankbar für diese kleinen positiven Nachrichten, denn es gibt noch genügend andere Dinge, die uns Sorgen machen können.

So hat Logan, der im Frühling immer ein paar Tage hat, in denen er nicht so viel frisst, in den letzten Wochen so wenig zu sich genommen, dass er zwischen zwei Tierarztbesuchen ein halbes Kilo abgenommen hat. Das ist grundsätzlich schon viel, aber bei einem eher schlanken älteren Kater besonders alarmiert. Eine Diagnose gab es bislang nicht, die Blutergebnisse ergaben allerdings, dass eine Entzündung vorlag – und die Nieren in den letzten Monaten schlechter geworden sind. Also gab es entzündungs- und schmerzstillende Mittel und wir sind in den letzten Tagen hinter dem Kater hergelaufen und haben ihm seine Lieblingsleckereien unter die Nase gehalten, um ihn zum Fressen zu animieren. An manchen Tagen hat es geklappt, an manchen nicht. Und da gestern wieder ein Tag war, an dem er nicht fressen wollte, befindet er sich jetzt gerade zur Beobachtung beim Tierarzt …

Das Schlimme daran, alte Katzen zu haben, sind weniger die „normalen“ Alterserscheinungen. Schlimm ist, dass von einem Moment auf den anderen alarmierende Symptome auftreten, die für eine dramatische Entwicklung stehen können. Das führt dazu, dass man alle paar Wochen aufgefordert wird, sich mit der Sterblichkeit der Katzen auseinanderzusetzen. Ich habe jetzt schon Angst vor dem Moment, an dem ich entscheiden soll, ob noch ein Therapieversuch unternommen wird oder nicht. Und obwohl ich kräftig fluche, wenn ich mal wieder eine von Shandys Pfützen aufwischen muss, wenn Baltimore mir mal wieder in seinem Ungeschick Schmerzen zufügt, Christie mir beim Schmusen Kratzer verpasst oder Logan uns mitten in der Nacht mit seinem Gesang weckt, so bin ich doch dankbar für die Zeit, die wir noch gemeinsam haben.

 

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Und dann hat er uns die Entscheidung abgenommen …

 

 

September 1999 – Mai 2015

Sofa-Katzen im November

Als Erstes sollte ich wohl erwähnen, dass wir noch nicht heizen und dass ich deshalb nachmittags zum Schreiben häufig mit dem Netbook unter einer Decke auf dem Sofa verschwinde. Christie findet die Wärme, die ich dabei abgebe, ganz toll und sorgt in der Regel dafür, dass sie auch (oft genug ganz allein) davon profitiert – was mir viele Gelegenheiten gibt, um unsere kleine Kampfkatze zu fotografieren.

Christie hängt auf meinen Knien – und mag definitiv nicht von der Kamera gestört werden. 😀

Christie hat sich mal wieder zwischen mich und die Sofalehne gequetscht. 

Manchmal duldet sie auch eine weitere Wärmequelle an ihrer Seite …

… oder sogar zwei. Was dann für mich der Zeitpunkt ist, an dem ich gern mal wieder frei atmen würde.

Ich kann so nicht lesen!

Auch wenn ich nicht mehr so viele Seiten in „The Cuckoo’s Calling“ vor mir habe, so sollte ich mich langsam ranhalten, damit ich das Buch vor Mittwochvormittag beendet habe.

Wenn man aber nicht mal an den Roman herankommt, weil ein Puschelkater beschlossen hat, dass das Buch ein guter Ruheplatz ist …
… oder dass er unbedingt jetzt bekuschelt werden muss …
… dann wird es wirklich schwierig mit dem Lesen!
Und bei diesem Blick …
… bringe ich es auch nicht übers Herz, Baltimore abzuweisen und
das Buch einfach unter ihm hervor zu ziehen.
Aber immerhin hat mir sein Aufmerksamkeitsbedürfnis die Gelegenheit verschafft, in meinem 1000. Beitrag über zwei Elemente meines Lebens zu schreiben, dir mir sehr wichtig und deshalb seit mehr als fünf Jahren ein großer Bestandteil meines Blogs sind. 😉

Oktober-Katzen

Da ich im Moment wenig Zeit zum Bloggen und wenig Zeit zum Lesen (ich hänge immer noch an „The Cuckoo’s Calling“) habe, aber immerhin zwischendurch mit der neuen Kamera rumspiele, gibt es heute ein paar Katzenfotos für euch.

Baltimore liebt die Kamera und will immer seine Nase ins Objektiv drücken.

Logan hingegen findet es nicht so toll, wenn er fotografiert wird. 😀

Unserer Hübschen wird es zur Zeit schon wieder zu kalt, da hilft nur noch einrollen …

… oder mit einem warmen Menschen schmusen.
Shandy hingegen fühlt sich zur Zeit angenehm entspannt.