Schlagwort: Sandra Wickham

Leseeindrücke April bis Juli 2023 (Teil 1)

Es gibt so einige Bücher, die ich in den letzten Wochen gelesen habe, zu denen mir nicht genug für eine Rezension einfällt, die ich aber nicht ganz unerwähnt lassen möchte. Und da doch einiges an Text zusammenkam, als ich mich endlich ans Schreiben dieses Sammelbeitrags machte, habe ich ihn lieber aufgeteilt. 😉

Stella Bixby: Downward Death (Magical Mane Mystery 1)
Stella Bixby: Bowling Blunder (Magical Mane Mystery 2)

Die „Magical Mane Mysterys“ von Stella Bixby gehören eindeutig dazu – nicht, weil diese Cozy-Paranormal-Mystery-Reihe insgesamt so besonders wäre, sondern weil ich die von der Autorin entwickelten Figuren so gerne mochte. Die Grundidee für diese Serie ist ein bisschen absurd. Die Protagonistin Ellie Vanderwick hat von klein auf das Problem, dass ihre Haare auf ihre Gefühle reagieren und so von einer Minute auf die andere die Farbe (und „Lockigkeit“) ändern – was dazu führt, dass sie von allen Personen, die dies bislang gesehen haben, verlassen wurde. Wie gesagt, die Grundidee ist etwas absurd, und dazu kommt, dass auch die Lösungen der Mordfälle relativ offensichtlich sind. Aber die Geschichten sind unterhaltsam und ich finde es wunderbar, wie Stella Bixby die verschiedenen Figuren anlegt und mit dem Kontrast zwischen „so wirkt die Person auf Außenstehende“ und „so ist die Person wirklich“ spielt. Auch hat die Autorin keine Hemmungen, selbst sehr sympathische Charaktere im Laufe ihrer Geschichte zu ermorden, was ich definitiv anerkennen kann.

Eryn Scott: A Crafty Crime (Stoneybrook Mystery 1)

„A Crafty Crime“ von Eryn Scott hat viele typische Cozy-Mystery-Elemente wie zum Beispiel die frisch getrennte/geschiedene Protagonistin, die über eine Leiche stolpert. Der Schauplatz ist ein kleiner, idyllisch wirkender Ort und es gibt viele heimelige Elemente – hier zum Beispiel der Handwerkermarkt und die Tatsache, dass Hadley James ihren Lebensunterhalt mit ihrer selbstgemachten Marmelade bestreitet. Was ich sehr schön fand, ist die Tatsache, dass Hadley nicht in Verdacht gerät, die Täterin zu sein, und deshalb die Ermittlungen aufnimmt. Stattdessen ist ihr Zwillingsbruder der in dem Ort stationierte Deputy Sheriff, und da sein Vorgesetzter die Ermittlungen regelrecht behindert, forschen die Zwillinge gemeinsam mit einer Jugendfreundin inoffiziell nach dem Mörder. Den Teil mochte ich sehr gern, aber da ich einige Facetten der Protagonistin (vor allem von der Autorin „amüsant“ gemeinte „jede Frau denkt doch so“-Gedanken) ziemlich nervig fand, werde ich diese Reihe definitiv nicht weiter verfolgen.

Sarah Addison Allen: Lost Lake
Sarah Addison Allan: Garden Spells (Waverly Sisters 1)
Sarah Addison Allen: First Frost (Waverly Sisters 2)

Sarah Addison Allen schreibt sehr nette und erholsame Romane mit einem Hauch von Magie und zum Teil großartigen Nebenfiguren. Die Geschichten selbst sind ziemlich vorhersehbar, aber das fand ich beim Lesen nicht weiter schlimm, vor allem da ich viele der magischen Elemente in den Büchern ziemlich genossen habe, ebenso wie die diversen „alten Frauen“ und die Dialoge, die es mit ihnen gab. Ich glaube, die Handlung in „Lost Lake“ hat mir bislang am besten gefallen, während ich die magischen Gaben (und das Haus inklusive dem temperamentvollem Apfelbaum) in den Waverly-Sisters-Romanen besonders hübsch fand. Ich werde auf jeden Fall noch weitere Titel der Autorin lesen, wenn ich das Bedürfnis nach „anspruchsloser Wohlfühllektüre mit einem Hauch von Magie“ habe (und sei es nur, weil die eBooks wirklich günstig zu kaufen sind).

Sandra Wickham: Death Coach

Ein Urban-Fantasy-Roman, den ich so sehr gern gelesen habe, dass ich die Augen nach einer Fortsetzung aufhalten werde. Die Protagonistin Amy kann mit Geistern kommunizieren, hat diese Fähigkeit aber nach einer traumatisierenden Erfahrung seit ihren Teenagerjahren nicht mehr eingesetzt. Als nun eine ihrer Klientinnen sich das Leben nimmt und Amy vorgeworfen wird, dass ihr Lifecoaching dafür verantwortlich gewesen sei, muss sie auf ihre ungewöhnliche Gabe zurückgreifen, um mehr über die Verstorbene herauszufinden. Für mich hielt „Death Coach“ einen überraschend interessanten Umgang mit Amys Gabe bereit, außerdem mochte ich die Protagonistin (und die Tatsache, dass ihr in der Regel durchaus klar war, wenn sie Mist gebaut hatte, und dann wie eine vernünftige Person versuchte, das wieder in Ordnung zu bringen). Zusätzlich gibt es noch eine Nebenfigur (Amys Cousine Carme) mit Down Syndrom, die als selbstständige junge Frau mit Stärken und Schwächen dargestellt wurde statt als „niedliche Person mit geistiger Behinderung“ und die auch kein Problem damit hatte, z. B. ableistisches Verhalten von Amy zu benennen und zu kritisieren.

 

Den zweiten Teil gibt es am 26. Juli – und ich verlinke den Text dann hier, wenn er veröffentlicht wurde: TEIL 2