Schlagwort: Phil Hickes

Phil Hickes: The Vanishing of Aveline Jones (Aveline Jones 3)

„The Vanishing of Aveline Jones“ ist schon der dritte Band von Phil Hickes (mit Illustrationen von Keith Robinson) rund um Aveline Jones und ihre unheimlichen Erlebnisse. Ich freue mich inzwischen jedes Mal sehr, wenn ein neuer Teil angekündigt wird, weil ich diese gruseligen Kinderbücher wirklich wunderbar atmosphärisch finde. Und nachdem die letzte Geschichte im Sommer spielte, fand ich es umso schöner herauszufinden, dass sich Aveline dieses Mal in den Tagen vor Weihnachten übernatürlichen Gefahren stellen muss. Genau genommen reist Aveline gemeinsam mit ihrem Freund Harold und ihrer Mutter und ihre Tante Liliane nach Scarbury, wo sie das Haus von Avelines Onkel Rowan für einen Verkauf herrichten wollen. Onkel Rowan ist vor zehn Jahren kurz vor Weihnachten von einem Moment auf den anderen spurlos verschwunden. Es gab keinerlei Hinweise auf ein Verbrechen und bis heute fragen sich seine Schwestern, was aus Rowan geworden ist.

Aveline und Harold sind fest entschlossen, während ihres Aufenthalts in Scarbury mehr über Onkel Rowans Verschwinden herauszufinden. Bei ihrer Durchsuchung seines Arbeitszimmers finden sie einige Hinweise auf ein altes Hügelgrab, das in der Nähe des Ortes liegt, und in Sammy, der einen Blog für übernatürliche Ereignisse betreibt, finden die beiden einen örtlichen Experten rund um das Hügelgrab. Sammy ist es auch, der Aveline und Harold weitere Details zu all den Menschen erzählen kann, die in der Vergangenheit in der Umgebung von Scarbury spurlos verschwunden sind, und zu den Gerüchten, dass das Hügelgrab der Eingang zum Feenreich sein soll. So unheimlich und beängstigend diese Vorstellung ist, so gibt sie Aveline doch die Hoffnung, dass sie vielleicht in der Lage sein könnte, ihren Onkel wiederzufinden, wenn sie nur mehr über die Feen und ihre Machenschaften herausfindet.

Wie schon bei den anderen beiden Romanen („The Haunting of Aveline Jones“ und „The Bewitching of Aveline Jones“) hat mir diese Mischung aus eher alltäglichen Momenten und den unheimlichen Elementen, die damit verwoben wurden, sehr viel Spaß gemacht, auch wenn mir in „The Vanishing of Aveline Jones“ die Handlung fast schon zu schnell voranschritt, weil die nahe Wintersonnenwende für etwas „Termindruck“ sorgte. Ich genieße es bei diesen Geschichten sehr, wie gut sich Aveline und Harold mit ihren gegensätzlichen Fähigkeiten und ihrer gemeinsamen Bereitschaft, sich auf Übernatürliches einzulassen, ergänzen. Die Freundschaft dieser beiden Charaktere ist schon mehrfach auf die Probe gestellt worden, ohne dass es jemals zu Zerwürfnissen kam, was dazu führt, dass ich beim Lesen das Gefühl habe, dass ich darauf vertrauen kann, dass die beiden zusammen schon einen Weg aus den Schwierigkeiten finden, in die sie geraten sind.

Im Kontrast zu dieser wirklich nett zu lesenden Freundschaft stehen all die Szenen mit den Fae, die unheimlich und düster sind, die Aveline und den anderen Fallen stellen und jeden ihrer Schwachpunkte ausnutzen. Dabei fand ich es schön zu sehen, wie Phil Hickes immer wieder Elemente aus Avelines vorherigen Abenteuern aufgreift und aufzeigt, dass diese Herausforderungen sie stärker gemacht haben und ihr nun helfen, mit neuen Problemen fertigzuwerden. Ich muss gestehen, dass mir das Ende von „The Vanishing of Aveline Jones“ für so eine unheimliche Geschichte schon fast ein bisschen zu harmonisch war, aber auf der anderen Seite lese ich ja vor allem deshalb gruselige Kinderbücher, weil ich da sicher sein kann, dass am Ende alles gut ausgeht. Dieser Roman ist auf jeden Fall perfekt, um sich an einem kalten und regnerischen (oder verschneiten) Tag mit einer heißen Schokolade einzurollen und sich eine wunderbar atmosphärische und gruselige Geschichte erzählen zu lassen

Phil Hickes: The Bewitching of Aveline Jones (Aveline Jones 2)

Nachdem ich „The Haunting of Aveline Jones“ von Phil Hickes Anfang des Jahres gelesen hatte, bekam ich große Lust auf weitere unheimliche Geschichten mit Aveline. In „The Bewitching of Aveline Jones“ verschlägt es das Mädchen gemeinsam mit seiner Mutter in den Sommerferien nach Norton Wick. Der kleine Ort liegt in der Nähe von Bristol, wo die beiden wohnen, und so ist Aveline nicht ganz so begeistert davon, dass sie ihren Urlaub dort verbringen soll, statt wie ihre Mitschüler an den Strand oder gar ins Ausland zu fahren. Zum Glück gibt es direkt hinter ihrem Ferienhaus die mysteriösen Witch Stones, und so ist Aveline fest entschlossen, in den kommenden Tagen gemeinsam mit ihrem Freund Harold mehr über diesen uralten Steinkreis herauszufinden. Doch bevor Harold, sein Großonkel Ernst Liebermann und Avelines Tante Lilian in Norton Wick eintreffen können, macht Aveline schon die Bekanntschaft von Hazel Browne.

Hazel ist ein Mädchen, das anscheinend ebenso an übernatürlichen und unheimlichen Dingen interessiert ist wie Aveline selbst. Mit Hazel befreundet zu sein, ist für Aveline etwas ganz Aufregendes und Neues, und so dauert es seine Zeit, bis sie dahinterkommt, dass Hazels Freundschaft vielleicht doch nicht so unkompliziert und ungefährlich ist, wie sie anfangs glaubte. Für den Leser hingegen wird schon recht früh deutlich, was mit Hazel los ist, aber ich muss sagen, dass mich diese Diskrepanz zwischen meiner eigenen Wahrnehmung und Avelines Naivität nicht gestört hat. Stattdessen hat es Phil Hickes geschafft, dass ich mich darüber amüsierte, dass Aveline ständig auf der Suche nach gruseligen Dingen ist, aber dann doch so rationell ist, dass sie für all die unheimlichen Vorfälle in Norton Wick immer wieder eine ganz „vernünftige“ Erklärung findet. Außerdem habe ich gespannt darauf gewartet, dass Aveline all die kleinen Hinweise und Informationen, die sie im Laufe der Geschichte erhält, zu einem stimmigen Bild zusammensetzt – und welche Folgen das dann wohl auf ihre Freundschaft zu Hazel haben wird.

So schön ich all die atmosphärischen Beschreibungen und unheimlichen Szenen fand, so habe ich doch vor allem wieder das Verhältnis zwischen Aveline und Harold sowie zwischen ihr und ihren Familienmitgliedern genossen. Aveline und ihre Mutter gehen offen und respektvoll miteinander um, und auch wenn ihre Mutter ihr nicht immer alles glaubt, so kann sich Aveline sicher sein, dass ihre Mutter sie liebt und für sie da ist. Harold hingegen glaubt Aveline nicht nur, wenn sie ihm von all ihren abwegigen und gruseligen Erlebnissen erzählt, er unterstützt sie auch die ganze Zeit. Selbst als er zwischendurch von Aveline zugunsten von Hazel „vernachlässigt“ wird, ist er ihr nicht böse. Stattdessen hört er Aveline zu, als sie ihm erklärt, wie es dazu gekommen ist, dass sie ihn alleingelassen hat, um Zeit mit Hazel zu verbringen. Und natürlich besorgt Harold für Aveline all die Bücher rund um Steinkreise, Druiden, Hexen und den Ort Norton Wick, in denen die beiden all die wichtigen Informationen finden, die Aveline dringend benötigt.

Obwohl die Handlung Ende August spielt und die sommerliche Hitze immer wieder ein Thema ist, hat sich die Geschichte auch ganz wunderbar Ende Oktober lesen lassen, als ich Lust auf etwas (herbstlich) Gruseliges hatte. Weshalb ich mich wirklich sehr gefreut habe, als ich am Ende des Buches eine Ankündigung für einen dritten Aveline-Jones-Roman entdeckt habe, dieses Mal mit dem Titel „The Vanishing of Aveline Jones“. Es steht leider nicht dabei, wann das Buch erscheinen wird, aber ich vermute, ich kann mich darauf verlassen, dass ich auch im nächsten Jahr im Herbst wieder eine unterhaltsame und unheimliche Aveline-Jones-Geschichte neu entdecken kann. Oh, und wer nun Lust auf die Romane hat, aber lieber auf Deutsch liest: Beide schon erschienen Bücher sind beim Arena Verlag veröffentlicht worden, der erste Band mit dem Titel „Aveline Jones und die Geister von Stormhaven“ und der zweite mit dem Titel „Aveline Jones im Bann der Hexensteine“. Leider wurden die tollen Illustrationen von Keith Robinson, die mir in den Originalausgaben so gut gefallen haben, nicht vom deutschen Verlag übernommen, aber dafür gibt es Zeichnungen der Illustratorin Katja Reinki. Wobei ich zugeben muss, dass ich ihren Stil nicht ganz so atmosphärisch und etwas zu gefällig finde. Aber es ist grundsätzlich schön, wenn Verlage sich die Mühe machen, Geschichten ausgiebig zu illustrieren, und vielleicht gefallen euch die Zeichnungen ja besser als mir.

Phil Hickes: The Haunting of Aveline Jones

Da ich in den letzten Wochen überraschend große Lust auf Geistergeschichten hatte, hatte ich mir „The Haunting von Aveline Jones“ von Phil Hickes zu Weihnachten gewünscht. Und ich muss sagen, dass es die perfekte Geschichte ist für einen gemütlichen Abend auf dem Sofa, während fette Regentropfen ans Fenster pladdern und es draußen grau und ungemütlich ausschaut. Die Handlung spielt Ende Oktober in dem kleinen Ort Malmouth an der Küste von Cornwall, wo Aveline die Herbstferien bei ihrer Tante Lilian verbringen soll, während ihre Mutter sich um Avelines Großmutter kümmert, die in Schottland im Krankenhaus liegt.

Aveline fürchtet, dass diese Ferien schrecklich langweilig werden, da Tante Lilian immer sehr streng wirkt und in Malmouth außerhalb der Touristensaison nur wenig los ist. Doch schon bei ihrem ersten Gang in den kleinen Ortskern findet Aveline in der wunderbaren Secondhand-Buchhandlung von Ernst Lieberman ein vielversprechendes Buch mit Geistergeschichten aus der Region. Geistergeschichten sind nämlich Avelines Leidenschaft, auch wenn sie bei ihr immer mal wieder für Albträume sorgen. Als Aveline dann noch herausfindet, dass das Buch früher Primrose Penberthy gehört hat und dass diese vor dreißig Jahren spurlos verschwunden ist, ist sie wild entschlossen herauszufinden, was aus Primrose geworden ist – und ob die mysteriöse letzte Geschichte in ihrem neuen Buch damit zu tun hat.

Was ich wirklich an „The Haunting of Aveline Jones“ mochte, ist die Tatsache, dass nicht nur Aveline und ihr neuer Freund Harold, der der Neffe des Buchhändlers ist, in die Ereignisse verwickelt werden, sondern dass auch Ernst Lieberman und Avelines Tante Lilian im Laufe der Geschichte ungewöhnliche und beunruhigende Dinge sehen und erleben. So bekommt man als Leser deutlich zu spüren, dass auch diese Erwachsenen nicht all diese rätselhaften und unheimlichen Ereignisse wegerklären können. Die Unterstützung, die Aveline und Harold durch die Erwachsenen bekommen, sorgt dann auch für diverse sehr gemütliche Szenen voller Geborgenheit, die ich sehr genossen habe und die einen wunderbaren Ausgleich zu all den bedrohlichen Elementen in der Geschichte bieten. Die Illustrationen von Keith Robinson sind wunderbar düster und tragen sehr zur gruseligen Atmosphäre in dem Buch bei. Vor jedem Kapitel gibt es eine karge Landschaft, in der sich ein Zitat von Primrose finden lässt, die Kapitelüberschriften werden von entlaubten Zweigen und fliegenden Blättern eingefasst und wichtige Elemente der Geschichte werden mit kleinen Zeichnungen noch einmal aufgegriffen.

Der gesamte Roman ist durchdrungen von der unangenehmsten Seite, die der Herbst an der Küste zeigen kann. Es regnet und stürmt, es ist kalt und unheimlich, und all das wird immer wieder durch Szenen in der überfüllten Buchhandlung oder vor dem gemütlichen Kaminfeuer unterbrochen. Für eine Geschichte, deren Zielgruppe Neun- bis Elfjährige sein sollen, fand ich die Handlung überraschend düster, aber ich habe all die unheimlichen und gefährlichen Elemente ebenso wie die heimeligen Szenen sehr genossen und ich bin mir sicher, dass ich das Buch irgendwann Ende Oktober noch einmal aus dem Regal ziehen und lesen werde. Außerdem soll es – laut der Rückseite meiner Taschenbuchausgabe – eine Fortsetzung mit dem Titel „The Bewitching of Aveline Jones“ geben, auf die ich mich schon jetzt freue, aber da habe ich bislang keinerlei Informationen über den genauen Veröffentlichungstermin finden können.