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Andy Sagar: Yesterday Crumb and the Storm in a Teacup

Bei „Yesterday Crumb and the Storm in a Teacup“ von Andy Sagar hat mich als Erstes das Cover angesprochen, und nach dem Lesen der Inhaltsangabe fand ich die Vorstellung von einem magischen Café und einer Teehexe sehr reizvoll. Die Geschichte dreht sich um die zwölfjährige Yesterday Crumb, die fast ihr gesamtes Leben in einem Käfig in einem Zirkus verbracht hat. Dort dient das Mädchen mit den Fuchsohren als Attraktion für die Besucher, und sein einziger Trost ist ein kleines Buch über „Faeries“, das mit ihm zusammen gefunden wurde. Yesterday sehnt sich danach, „normal“ zu sein, weil sie davon ausgeht, dass sie ohne ihre ungewöhnlichen Ohren ein Leben wie jedes andere Mädchen führen könnte. Aber da alles besser ist, als weiterhin in einem Käfig zu existieren, folgt sie eines Tages dem geheimnisvollen unhöflichen weißen Raben Madrigal, der sie zu der Teehexe Miss Victoria Dumpling bringt.

Miss Dumpling ist die Besitzerin des Tea Shops Dwimmerly End, ein magisches Café, das in einem Haus mit Flamingobeinen zu finden ist, und sie bietet Yesterday an, bei ihr eine Ausbildung zur Teehexe zu machen. Außerdem will Miss Dumpling ihr helfen, den Fluch loszuwerden, den der unheimliche Mr. Weep auf ihrem Weg zum Café über Yesterday verhängt hat. In den Wochen nach ihrem Eintreffen in Dwimmerly End erlebt Yesterday also allerlei Abenteuer, während sie ihre Ausbildung zur Teehexe beginnt, seltene Zutaten für ihre magischen Tees sucht und gegen die Anhänger von Mr. Weep kämpft. Es gibt viele rasante und bedrohliche Szenen, aber trotz Yesterdays trauriger Vergangenheit und all der Gefahren, die sie erlebt, ist „Yesterday Crumb and the Storm in a Teacup“ in erster Linie eine Wohlfühlgeschichte voller amüsanter Momente und liebenswerter Figuren.

Als sogenannter Strangeling gehört Yesterday weder in die Menschenwelt, noch wird sie in der magische Welt vollständig anerkannt, und doch findet sie in Dwimmerly End ein liebevolles Zuhause mit Personen, die sie unterstützen und die ihr mehr zutrauen als sie sich selbst. Ich muss zugeben, dass es hier und da Stellen gab, wo ich gern vom Autor mehr Realismus – oder zumindest irgendeine fantastische Erklärung – gehabt hätte. So beinhaltet das Haus, das sich auf Flamingobeinen vorwärtsbewegt und in dessen Erdgeschoss das Café ist, nicht nur mehrere Stockwerke inklusive magischem Entwicklungslabor und Schlafräumen, sondern auch Greifen- und Einhorn-Ställe und ein Gewächshaus, ohne dass groß gesagt wird, wie all diese Räume darin unterkommen, ohne die Beweglichkeit des Gebäudes einzuschränken. Auch wüsste ich gern, wer Yesterday zum Beispiel das Lesen beigebracht hat, wenn sie doch im Zirkus keinerlei Aufmerksamkeit oder Zuwendung erfahren hat. Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass ich für all die magischen Wirkstoffe und Zutaten für Miss Dumplings Tees und Getränke keinerlei Erklärungen erwartet habe, ebensowenig wie für die Existenz des bezaubernden Tea Spirits Pascal oder all der anderen magischen Kreaturen – an diesen fantastischen Dingen konnte ich mich problemlos erfreuen.

Insgesamt fühlte sich „Yesterday Crumb and the Storm in a Teacup“ für mich wie eine zuckersüße, quietschbunte, weniger komplexe und deshalb für eine jüngere Leserschaft geeignete Variante der „Morrigan Crow“-Romane an. Beide Geschichten haben magische Gebäude, die die jeweilige Protagonistin willkommen heißen, eine freundliche und unterstützende erwachsene Person, die sich vor allem im Hintergrund aufhält und darauf vertraut, dass die jugendliche Protagonistin schon ihren Weg findet, und sehr viele ungewöhnliche und fantastische Ideen, mit denen ich sehr viel Spaß habe. Oh, und für diejenigen, die nun Lust auf das Buch bekommen haben, aber lieber auf Deutsch lesen: Der Dressler Verlag hat mit „Faye Fox 1 – Eine Prise Wunder hilft bei jedem Fluch“ eine deutsche Übersetzung veröffentlicht. (Wenn jemand zu dieser Übersetzung greifen sollte, dann seid so nett und klärt mich darüber auf, ob es darin eine Erklärung für den Faye-Fox-Reihentitel gibt – vor allem, da laut Klappentext der Name der Protagonistin weiterhin Yesterday Crumb lautet.)

Lese-Sonntag im März 2023

Wieder ist seit dem letzten Lese-Sonntag ein sehr ruhiger Monat auf meinem Blog vergangen, aber ich hoffe, dass es in den nächsten Wochen besser wird – mir fehlt die Routine nämlich schon etwas. 😉 Aber erst einmal gibt es heute wieder einen Sonntag mit einer Brettspielrunde, etwas Zeit mit der Switch und natürlich Lesezeit. Aktuell habe ich mehrere Bücher, die ich parallel lese, aber ich denke, ich werde mich heute vor allem auf „The Mapmakers“ von Tamzin Merchant konzentrieren. Das ist der Nachfolger von „The Hatmakers“, den ich im vergangenen Jahr gelesen habe. Ich bin neugierig darauf wie es mit der Protagonistin weitergeht und was sie noch so über die Magie ihrer Familie und der anderen Maker herausfindet. Aber bevor ich zum Buch greife, muss ich erst einmal etwas wacher werden und ein paar Sachen erledigen …

 

Update 9:15 Uhr

Da ich gerade beim Leeren des Feedreaders Natiras Lebenszeichen gesehen habe: Liebe Natira, ich wünsche dir gute Besserung! Gut, dass du für Merlin eine kompetente Betreuung gefunden hast und dich nun ganz aufs Gesundwerden konzentrieren kannst. Komm bald wieder auf die Beine und pass bis dahin gut auf dich auf! 🙂

 

Update 12:00 Uhr

Links zwei aufeinander gestapelte Bücher, das obere ist "The Mapmakers" von Tamzin Merchant, rechts davon eine Tasse mit Blümchenmuster und einer Milchschaumhaube.

In den letzten Stunden habe ich geduscht, die Küche aufgeräumt, die nächtliche Timeline aufgelesen, Kommentare geschrieben und das Essen für den heutigen Tag vorbereitet. Nur zum Frühstücken bin ich noch nicht gekommen, und weil es mir zu spät mit dem Brettspielen würde, wenn ich jetzt was essen würde, habe ich mir jetzt erst einmal nur einen Milchkaffee gemacht. Beim Rumräumen in der Küche hat mir das Hörbuch „A Bit of Earth“ von Karuna Riazi Gesellschaft geleistet, eine moderne Neuerzählung von „Der geheime Garten“, in dem das pakistanische Mädchen Maria Latif nach dem Tod der Eltern in den USA Fuß fassen muss. Ich mag Maria als Erzählerin sehr, ich mag die pakistanische Elemente, die für Maria so sehr zu ihrer Vergangenheit gehören, und ich finde, dass es der Autorin überraschend gut gelungen ist eine Figur wie Colin stimmig in die heutige Zeit zu transportieren. Oh, und ich freue mich sehr darüber, dass es in dieser Variante keine Dienstboten gibt, sondern eine unglückliche zweite Ehefrau und eine schrecklich konservative Schwiegermutter, die versuchen den Haushalt zu stemmen, während Colins Vater auf Reisen ist.

 

Update 15:00 Uhr

Fünf Extra-Plättchen für Gebäudeausbauten bei Obsession, die alle zwei Personal erfordern und Ereignisse zeigen wie "Comet Hunting" oder "Secret Rendezvous".

Uff, das war eine überraschend anstrengende Runde mit „Obsession“. Erst einmal sind wir zusammen all die Extra-Teile durchgegangen, um zu entscheiden, welche wir davon langfristig im Spiel behalten wollen, und dann ging es los mit dem Spiel. Wir hatten beiden überraschend große Probleme ins Spiel zu kommen. Mein Mann zog zwar viele gute Gäste, konnte die aber aus den verschiedensten Gründen nicht einsetzen, oder er hatte viel Geld zur Verfügung, sah aber keine Gebäudeausbauten, die er kaufen wollte. Während ich einfach keine Gäste bekam, die mir irgendetwas anderes als Reputation brachten – und die hatte meine Familie schon von sich aus. Geld oder neue Gäste waren bei mir Mangelwaren oder wenn ich neue Gäste zog, dann eher die von der unwillkommenden Art. 😉

Drei Gästekarten, die alle in der rechten oberen Ecke Minuspunkte anzeigen, weil die Gäste keinen guten Ruf haben oder ihre Gastgeber Geld kosten.

Am Ende ist das Spiel dann doch deutlich ausgewogener ausgegangen, als ich es die ganze Zeit befürchtet hatte und mein Mann hat mit 183:160 Punkten gewonnen. Danach wollte ich mir eigentlich Porridge zum Frühstück machen, aber da mir eine Motte aus der Dose mit meinen Flocken entgegengeflogen kam, verzichte ich da lieber drauf. Immerhin ist der Birnen-Crumble schon im Ofen, also warte ich mit dem Essen einfach bis der soweit ist, dass ich mich darauf stürzen kann. Bis dahin greife ich wohl endlich zum Buch – ich habe nach der „Obsession“-Runde Lust auf mein aktuelles Sachbuch: „To Marry an English Lord – Tales of Wealth and Marriage, Sex and Snobbery in the Gilded Age“ von Gail MacColl und Carol McD. Wallace.

 

Update 19:00 Uhr

Die Taschenbuchausgabe von "To Marry an English Lord" auf einer orangen Decke.

Nach dem letzten Update habe ich wirklich erst einmal zu meinem Sachbuch gegriffen und ein bisschen etwas über die Unterschiede zwischen New Yorker und Londoner Oberschicht gelesen, sowie einiges über Prinz „Bertie“ erfahren, der seiner strengen Erziehung nach dem Tod seines Vaters so gar keine Ehre gemacht hat. *g* Ich finde die Vergleiche zwischen den USA und Großbritannien ganz interessant und es ist ein gutes Sachbuch, um immer mal wieder Zwischendurch ein paar Abschnitte zu lesen. 🙂

Eine zartgrüne Schale mit Birnen-Crumble und Sahne, dahinter liegt ein angeschalteter eReader.

Danach gab es erst einmal den Birnen-Crumble, der eine schöne Abwechslung zu all den Apple Crumble war, die ich über den Winter gemacht habe, wenn auch ein bisschen süßer als erwartet. (Das war das erste Mal, dass ich in diesem Winter Birnen in meiner Gemüsekiste geliefert bekommen hatte und ich hatte keine Ahnung wie die gerade sind.) Da ich zum Essen beide Hände frei brauchte, habe ich erst einmal zum eReader gewechselt, wo ich gerade „Georgie, All Along“ von Kate Clayborn lese. Sehr weit bin ich in dem Roman noch nicht, weil mich der Anfang mit dem „ich habe keinen Job, kein Zuhause und keine Ahnung was ich mit meiner Zukunft anfangen soll“-Gejammer der Protagonistin etwas nervte (auch wenn das Gejammer nur in ihrem Kopf stattfand), aber grundsätzlich fand ich, dass sich die Inhaltsangabe ganz gut anhörte, weshalb ich weiter dranbleiben werde.

Ein Fernsehbildschirm mit einer Animal-Crossing-Szene, bei der meine Nachbarin Olga und meine Spielfigur im Regen stehen und Olga sagt "Draußen ist es zwar auch chön, aber so manches lässt ich besser im trauten Heim besprechen."

Danach habe ich dann noch etwas an der Switch gespielt. Leider hat es auf meiner Insel gerade geregnet, aber dafür habe ich bei meinem Besuch (endlich!) ein Foto von Olga bekommen, und meine „Octopath Traveler“-Runde führte dazu, dass ich eine gute Stunde lang meine Charaktere gelevelt habe, nur um dann bei einem Kampf zu scheitern und all meinen Fortschritt zu verlieren … Jetzt geht es für mich aber erst einmal in die Küche zum Abendessen kochen und nach dem Essen (und der Doku, die wir dazu sehen wollen,) greife ich wieder zu einem meiner Bücher!

 

Update 22:30 Uhr (letztes Update)

Tja, das mit der Dokumentation („Die Unbeugsamen“ – über Frauen in der deutschen Politik von den 50er Jahren bis zur Wiedervereinigung) hat leider nicht geklappt, da die 3Sat-Mediathek nicht über unseren Fernseher abrufbar war und wir keine Lust hatten so spontan den Laptop mit dem Fernseher zu verbinden, während unser Essen kalt würde. Also haben wir die achte Folge von „The Makanai“ geschaut – ich liebe diese Serie wirklich sehr. Diese Mischung aus modernem japanischem Leben und der Aufrechterhaltung all der Traditionen rund um den Beruf der Maiko ist wirklich faszinierend und es ist eine so wohltuende Serie!

Der Blick in ein aufgeschlagenes Buch. Auf der rechten Seite ist oben "Chapter 12" zu sehen und darüber eine Zeichnung von einer Biene oder Wespe.

Nach dem Essen habe ich dann endlich zu „The Mapmakers“ gegriffen und mich mit Cordelia durch ihr fantastisches London bewegt. Ich finde es schön die Freundschaft zwischen Sam und Cordelia und Goose mitzuerleben, ich mag all die Details um das Herstellen magischer Hüte und den Arbeitsalltag von Cordelias Familie und dann ist da natürlich noch die geheimnisvolle Karte von Cordelias verschollenem Vater … Ich denke, ich werde in den nächsten Tagen noch viel Freude mit dieser Fortsetzung von „The Hatmakers“ haben!

Jetzt aber werde ich erst einmal eine abschließende Blog- und Kommentarrunde drehen und dann ins Bett fallen. Die kommende Woche wird ziemlich anstrengend und ich versuche vernünftig zu sein und genügend Schlafenszeit einzuplanen. Habt ihr einen guten Start in die Woche, bleibt (oder werdet) gesund und vergesst bei allem Stres nicht, euch genügend Zeit für erholsame und unterhaltende Dinge einzuplanen. 😉

***

Heutige Mitleserin:

Neyasha
Anette
Birthe

Anne Ursu: The Troubled Girls of Dragomir Academy

Es ist schon eine Weile her, dass ich „The Troubled Girls of Dragomir Academy“ gelesen habe, aber ich habe den Roman noch immer in guter Erinnerung und will ihn nicht einfach ins Regal stellen, ohne hier ein paar Worte über die Geschichte zu verlieren. „The Troubled Girls of Dragomir Academy“ war für mich die erste Veröffentlichung von Anne Ursu, die ich gelesen habe, aber ich habe mir gleich im Anschluss die Backlist der Autorin auf meinen Merkzettel gesetzt. Die Handlung wird aus der Perspektive der zwölfjährigen Marya Lupu erzählt, die – im Gegensatz zu ihrem älteren Bruder Luka – in ihrem ganzen Leben noch nie etwas richtig machen konnte. Sowohl ihre Eltern als auch alle anderen Bewohner des kleinen Ortes Torak sind sich sicher, dass Luka zu Großem berufen ist. Luka wird ganz gewiss auserwählt, um eine Ausbildung zum Zauberer zu machen und somit zu einem der mächtigsten Männer in Illyria zu werden. Marya hingegen scheint nur darin gut zu sein, sich (und anderen Personen) in Schwierigkeiten zu bringen.

So ist es wenig überraschend, dass Marya an Lukas großem Tag für einen Vorfall verantwortlich gemacht wird, der dafür sorgt, dass ihr Bruder nicht als angehender Zauberer auserwählt wird. Stattdessen landet Marya in einem Internat für „troubled girls“, wo sie gemeinsam mit anderen Mädchen lernen soll, zu einem nützlichen Mitglied der Gesellschaft zu werden. Doch je mehr Marya lernt und je häufiger sie über Regeln stolpert, deren Sinn sie nicht versteht, desto mehr stellt sie all die Dinge in Frage, auf denen die Gesellschaft in Illyira aufgebaut wurde. Es ist für Marya einfach unerklärlich, dass die Magie, die von Frauen ausgeübt wird, so böse und zerstörerisch sein soll, während die Magie der Zauberer das einzige ist, was Illyria vor einer großen Katastrophe bewahrt. Und dann gibt es da noch all die kleinen Rätsel und Geheimnisse rund um die Gründung der Dragomir Academy, die Marya gemeinsam mit ihrer Zimmerkameradin ergründen will.

Ich mochte es sehr, dass Anne Ursu sich viel Zeit nimmt, um Marya und ihr Umfeld vorzustellen. Es war nicht gerade einfach zu lesen wie Marya in ihrem Elternhaus behandelt wird, auch wenn sie in der Meisterweberin Madame Bandu immerhin eine Verbündete hat, die ihr so gut wie möglich zur Seite steht. Aber auf diese Weise wird von Anfang an deutlich, dass Maryas Elternhaus die Gesellschaft Illyrias wiederspiegelt, in der Frauen keinerlei Rechte haben und ihr Können und Wissen nur im Verborgenen weiterreichen können. Ebenso offensichtlich ist, dass Marya nicht das einzige Familienmitglied ist, das unter ihren Eltern leidet, was für eine stimmige Basis für die weitere Entwicklung von Marya (und Luka) sorgt. Auch viele Passagen, die in dem Internat spielen, fand ich – gerade angesichts der aktuellen Entwicklungen (nicht nur) in den USA – fast schon unangenehm zu lesen. Den Schülerinnen wird immer und immer wieder eingetrichtert, dass sie als Frauen so viel weniger wert sind als die Männer in ihrer Gesellschaft, und Marya ist nur zu bewusst, wie fremdbestimmt ihr gesamtes Leben verläuft und wie gering ihr Einfluss darauf ist.

Dabei habe ich die Erzählweise von Anne Ursu trotz des nicht gerade einfachen Themas sehr genossen und mich an vielen kleinen Details in der Geschichte erfreuen können. Häufig fühlte ich mich an Kelly Barnhill erinnert, deren Bücher sich für mich auch durch diese bittersüße Mischung aus Gesellschaftskritik, einer pointierten Sprache und sehr coolen (fantastischen) Elementen auszeichnen. All das hat bei „The Troubled Girls of Dragomir Academy“ dazu geführt, dass es mich nicht einmal gestört hat, dass das große Geheimnis, das Marya mit viel Mühe und Gefahren auflöst, für mich als Leserin schon nach der Hälfte der Geschichte auf der Hand lag. Am Ende ging es in diesem Roman schließlich weniger darum, den Ursprung der Dragomir Academy und die Hintergründe rund um die weibliche Magie herauszufinden, als darum, Marya zu begleiten, während sie all die Dinge hinterfragt, die ihr beigebracht wurden, und mitzuerleben, wie sie mit Hilfe der Personen, die ihr wichtig sind, einen Weg in eine selbstbestimmte Zukunft findet.

März-SuB 2023

Obwohl ich ganz zufrieden bin mit der Lesezeit, die ich mir im Februar gönnen konnte, haben einige Termine (und in den letzten Tagen ein neues Spiel für die Switch) mir nicht so viel Zeit für die Bücher gelassen wie im Januar. Auch habe ich so einige Titel erwischt, die einfach nur irgendwie „ganz nett“ waren, was es mir schwer macht darüber zu schreiben. Und bei den Romanen, zu denen ich unbedingt noch eine Rezension verfassen will, fehlen mir momentan noch die richtigen Wörter. Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Tagen ändern wird, damit der Blog jetzt im März nicht ebenso inaktiv sein wird wie im vergangenen Monat.

Auf der anderen Seite stehen im näheren Familienkreis in den kommenden zwei Wochen weitere heftige Operationen an, so dass ich nicht vorhersagen kann, ob ich überhaupt in der Stimmung zum Kommunizieren sein werde … Ich denke, dass ich im Moment jegliche Pläne einfach vergessen und abwarten muss, was die jeweilige Woche so bringt. Ich versuche auf jeden Fall regelmäßig meine Lesestunden auf die Reihe zu bekommen, denn die tun mir – solange ich ein Buch in die Finger bekomme, auf das ich mich konzentrieren kann – wirklich gut.

Belletristik-SuB:

  1. Jennifer Adam: The Last Windwitch
  2. Tomi Adeyemi: Children of Blood and Bone
  3. Sufiya Ahmed: Rosie Raja – Churchill’s Spy
  4. Becky Albertalli: Leah on the Offbeat
  5. Hanna Alkaf: The Weight of our Sky
  6. Kaia Anderson: Sisters in Arms
  7. Sophie Anderson: The Thief Who Sang Storms
  8. Kelley Armstrong: The Gryphon’s Lair (A Royal Guide to Monster Slaying 2)
  9. Kelly Barnhill: Iron Hearted Violet
  10. Kelly Barnhill: The Ogress and the Orphans
  11. Kelly Barnhill: When Women Were Dragons
  12. Kalynne Bayron: This Poison Heart
  13. T. J. Berry: Space Unicorn Blues
  14. Holly Black: The Coldest Girl in Coldtown
  15. Lawrence Block (Hrsg.): In Sunlight or in Shadow – Stories Inspired by the Paintings of Edward Hopper
  16. Aliette de Bodard: The Red Scholar’s Wake
  17. Lila Bowen: Conspiracy of Ravens (The Shadow 2)
  18. Natasha Bowen: Skin of the Sea
  19. Rhys Bowen: Naughty in Niece (Royal Spyness 5)
  20. Rhys Bowen: The Twelve Clues of Christmas (Royal Spyness 6)
  21. Nicholas Bowling: Song of the Far Isles
  22. Marie Brennan: The Voyage of the Basilisk – A Memoir by Lady Trent
  23. Marie Brennan: In the Labyrinth of Drakes – A Memoir by Lady Trent
  24. Marie Brennan: Within the Sanctuary of Wings – A Memoir by Lady Trent
  25. Sarah Rees Brennan: Tell the Wind and Fire
  26. Sarah Rees Brennan: In Other Lands
  27. Rachel Caine: Paper and Fire (The Great Library 2)
  28. Julie Campbell: The Mysterious Visitor (Trixie Belden 4)
  29. Jennifer Carson: To Find a Wonder
  30. Beth Cato: Breath of Earth (Blood of Earth #1)
  31. Soman Chainani: Quests for Glory (The School for Good and Evil 4)
  32. David Chandler: A Thief in the Night (Ancient Blades 2)
  33. David Chandler: Honor Among Thieves (Ancient Blades 3)
  34. Rin Chupeco: Wicked as You Wish (A Hundred Names for Magic 1)
  35. Orlagh Collins: All the Invisible Things
  36. Alyssa Colman: The Gilded Girls (Gilded Magic 1)
  37. Leah Cypess: Thornwood (Sisters Ever After 1)
  38. April Daniels: Dreadnought (Nemesis 1)
  39. Benjamin Dean: Me, My Dad and the End of the Rainbow
  40. Sarah Driver: Once we were Witches
  41. Sarah Beth Durst: Race the Sands
  42. Joseph Elliott: The Good Hawk (Shadow Skye 1)
  43. Zetta Elliott: The Witch’s Apprentice (Dragons in a Bag 3)
  44. Louise Erdrich: The Birchbark House
  45. Catherine Fisher: The Velvet Fox (The Clockwork Crow 2)
  46. Francesca Gibbons: A Clock of Stars 1 – The Shadow Moth
  47. Laura Ann Gilman: Silver on the Road
  48. Nicole Glover: The Conductors
  49. Mira Grant: Parasite (Parasitology 1)
  50. Mira Grant: Symbiont (Parasitology 2)
  51. Mira Grant: Chimera (Parasitology 3)
  52. Alex Grecian: The Black Country (Scotland Yard’s Murder Squat 2)
  53. Kate Griffin: The Midnight Mayor (Matthew Swift #2)
  54. Kate Griffin: The Neon Court (Matthew Swift #3)
  55. Kate Griffin: The Minority Council (Matthew Swift #4)
  56. Kate Griffin: Stray Souls (Magicals Anonymous #1)
  57. Kate Griffin: The Glass God (Magicals Anonymous #2)
  58. Christian Handel (Hrsg.): Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln (Anthologie)
  59. Rachel Hartman: Seraphina
  60. Jim C. Hines: Die Buchmagier – Angriff der Verschlinger
  61. Jim C. Hines: Terminal Alliance
  62. Tanya Huff: Wizard of the Grove
  63. D. B. Jackson: Thieves‘ Quarry (Thieftaker #2)
  64. D. B. Jackson: A Plunder of Souls (Thieftaker #3)
  65. Sharna Jackson: The Good Turn
  66. Diana Wynne Jones: Crown of Dalemark (The Dalemark Quartet 4)
  67. Diana Wynne Jones: Dogsbody
  68. Diana Wynne Jones: Power of Three
  69. Diana Wynne Jones: Fire and Hemlock
  70. Michelle Ruiz Keil: All of Us with Wings
  71. Celine Kiernan: Geisterpfade
  72. Celine Kiernan: Königspfade
  73. Celine Kiernan: The Little Grey Girl (The Wild Magic Trilogy 2)
  74. Mary Robinette Kowall: The Calculating Stars
  75. Sarah Kuhn: Heroine’s Journey (Heroine Complex 3)
  76. Sarah Kuhn: From Little Tokyo with Love
  77. R. F. Kuang: The Poppy War
  78. Lillie Lainoff: One for All
  79. E. Latimer: Escape to Witch City
  80. Patrice Lawrence: The Elemental Detectives
  81. Yoon Ha Lee: Dragon Pearl
  82. Y.S. Lee: The Body at the Tower (The Agency 2)
  83. Y.S. Lee: The Traitor in the Tunnel (The Agency 3)
  84. Y.S. Lee: Rivals in the City (The Agency 4)
  85. Ann Sei Lin: Rebel Skies
  86. Darcie Little Badger: Elatsoe
  87. Cixin Liu: The Three-Body Problem
  88. Kari Maaren: Weave a Circle Round
  89. Janelle McCurdy: Mia and the Lightcasters (Umbra Tales 1)
  90. Seanan McGuire: Middlegame
  91. Seanan McGuire: Angel of the Overpass (Ghost Roads 3)
  92. Hilary McKay: The Time of Green Magic
  93. Robin McKinley: Dragonhaven
  94. Anna-Marie McLemore: Blanca and Roja
  95. Wendy McLeod MacKnight: The Copycat
  96. Karen M. McManus: Two can Keep a Secret
  97. Tamzin Merchant: The Mapmakers (The Hatmakers 2)
  98. Kate Milford: The Boneshaker
  99. Kate Milford: Bluecrowne
  100. Kate Milford: The Thief Knot
  101. Maya Montayne: Nocturna
  102. Bethany C. Morrow: A Song Below Water
  103. Tamsyn Muir: Gideon the Ninth
  104. Julie Murphy: Faith – Taking Flight
  105. Julie Murphy: Faith – Greater Hights
  106. Bishop O’Connell: The Stolen
  107. Nnedi Okorafor: Akata Warrior (Akata Witch 2)
  108. Claribel A. Ortega: Ghost Squad
  109. Mark Oshiro: The Insiders
  110. Dominik Parisien und Navah Wolfe (Hrsg.): The Starlit Wood – New Fairy Tales (Anthologie)
  111. Dominik Parisien und Navah Wolfe (Hrsg.): Robots vs. Fairies (Anthologie)
  112. Natalie C. Parker: Seafire
  113. H.G. Parry: The Magician’s Daughter
  114. S. A. Patrick: A Vanishing of Griffins (Song of Magic 2)
  115. Tamora Pierce: Tempests and Slaughter
  116. C. L. Polk: Stormsong (Kingston Cycle 2)
  117. C. L. Polk: Soulstar (Kingston Cycle 3)
  118. Cindy Pon: Sacrifice (Serpentine 2)
  119. Sarah Prineas: Dragonfell
  120. Philip Reeve: Larklight
  121. Rebecca Roanhorse: Trail of Lightning (The Sixth World 1)
  122. Rebecca Roanhorse: Race to the Sun
  123. Andy Sagar: Yesterday Crumb and the Teapot of Chaos (Yesterday Crumb 2)
  124. John Scalzi: Fuzzy Nation
  125. Helen Simonson: Mrs. Alis unpassende Leidenschaft
  126. Barbara Sleigh: The Kingdom of Carbonel
  127. A.C.H. Smith: Jim Henson’s The Dark Crystal
  128. Jessica Spotswood/Tess Sharpe: Toll and Trouble – 15 Tales of Women and Witchcraft (Anthologie)
  129. Helenka Stachera: Fin and the Memory Curse
  130. Emily J. Taylor: Hotel Magnifique
  131. Charles den Tex: Die Zelle
  132. Aiden Thomas: Cemetery Boys
  133. Rob Thomas: Veronica Mars – The Thousand Dollar Tan Line
  134. Sarah Tolcser: Song of the Current
  135. Hana Tooke: The Unadoptables
  136. Adrienne Tooley: Sweet & Bitter Magic
  137. Tiffany Trent: Unnaturalist
  138. Gail Tsukiyama: Die Straße der tausend Blüten
  139. Linda Urban: Almost There and Almost Not
  140. Anne Ursu: The Lost Girl
  141. Renee Watson: Piecing Me Together
  142. Jaye Wells: Dirty Magic (Prospero’s War 1)
  143. Martha Wells: All Systems Red (Murderbot Diaries 1)
  144. Martha Wells: The Cloud Roads
  145. Jen Williams: The Ninth Rain (The Winnowing Flame Trilogy 1)
  146. Kate Williams: The Babysitter Coven 2 – For Better or Cursed
  147. Amy Wilson: Angel and Bavar
  148. Katherine Woodfine: The Midnight Peacock (The Sinclair’s Mysteries 4)
  149. Katherine Woodfine: Peril in Paris (Taylor and Rose 1)
  150. Katherine Woodfine: Spies in St. Petersburg (Taylor & Rose 2)
  151. Katherine Woodfine: Villains in Venice (Taylor & Rose 3)
  152. Katherine Woodfine: Nightfall in New York (Taylor & Rose 4)
  153. Xinran: Gerettete Worte
  154. Jy Yang: The Black Tides of Heaven
  155. Kelly Yang: Front Desk
  156. Damaris Young: The Switching Hour
  157. Katie Zhao: The Dragon Warrior
  158. Xiran Jay Zhao: Iron Widow
  159. Xiran Jay Zhao: Zachary Ying and the Dragon Emperor
  160. Ibi Zoboi: Pride

156 Titel auf dem SuB zum Monatsanfang

Sachbuch-SuB: (immer noch unvollständig)

  1. Bernadette Banner: Make, Sew and Mend
  2. Francis Burney: Journals and Letters
  3. Caroline Criado Perez: Invisible Women – Exposing Data Bias in a World Designed for Men
  4. Brunhilde Dähn: Berlin Hausvogteiplatz
  5. Lydia Edwards: How to Read a Suit – A Guide to Changing Men’s Fashion from the 17th to the 20th Century
  6. Ruth Goodman: How to be a Victorian
  7. Amy Butler Greenfield: The Woman All Spies Fear – Codebreaker Elizebeth Smith Friedman and her hidden life
  8. Molly Guptill Manning: When Books Went to War
  9. Lindsey Fitzharris: The Butchering Art – Joseph Lister’s Quest to Transform the Grisly World of Victorian Medicine
  10. Kameron Hurley: The Geek Feminist Revolution
  11. Jennifer Kloester: Georgette Heyer’s Regency World
  12. Bea Koch: Mad & Bad – Real Heroines of the Regency
  13. Lily Koppel: The Red Leather Diary – Reclaiming a Life Throught the Pages of a Lost Journal
  14. Natalie Livingstone: The Mistresses of Cliveden
  15. Gail MacColl/Carol McD. Wallace: To Marry an English Lord
  16. Philip Mansel: Prince of Europe – The Life of Charles-Joseph de Ligne
  17. Leo Marks: Between Silk and Cyanide – A Code Maker’s War 1941-45
  18. Catherine Ostler: The Duchess Countess – The Woman who Scandalised a Nation
  19. Molly Peacock: The Paper Garden – An Artist Begins Her Life’s Work at 72
  20. Michael du Preez und Jeremy Dronfield: Dr. James Barry – A Woman Ahead of Her Time
  21. Tom Reiss: The Orientalist – In Search of a Man Caught Between East and West
  22. Hallie Rubenhold: Lady Worsley’s Whim – An Eigtheenth-Century Tale of Sex, Scandal and Divorce
  23. Lauren Stowell/Abby Cox: The American Duchess Guide to 18th Century Dressmaking

22 Titel auf dem SuB zum Montatsanfang

Lese-Sonntag im Februar 2023

Schon der zweite Lese-Sonntag in diesem Jahr und ich habe gerade mit Erschrecken festgestellt, wie wenig ich in den letzten Wochen hier auf dem Blog geschrieben habe. Vielleicht sollte ich mir das Beenden der einen oder anderen Rezension für heute vornehmen … Vor allem steht heute aber wieder eine Brettspielrunde („Obsession“) mit meinem Mann an und ich würde außerdem gern heute mein aktuelles Buch („Sunshine“ von Robin McKinley) auslesen. Aber bevor ich irgendwas davon in Angriff nehme, muss ich erst einmal richtig wach werden. 😉

 

Update 10:00 Uhr

Ein kleiner Tisch vor einem Fenster, rechts steht eine dampfende Tasse mit Tee, in der Mitte eine kleine brennende Sturmlaterne und links die Taschenbuchausgabe von "Sunshine" mit einem leuchtend gelben Cover.

„Richtig wach werden“ bedeutete heute vor allem eine kurze Runde Yoga (im Stehen) und eine lange Runde Dehnübungen für Arme, Nacken und Schultern. Ich habe keine Ahnung, was ich gerade jede Nacht im Schlaf mache, aber sehr viel scheine ich mich nicht zu bewegen. Ich wache zumindest jeden Morgen total verspannt auf … *grummel* Danach habe ich ein bisschen den Krähen draußen zugeschaut, die heute besonders aktiv durchs Viertel flitzen und sich gegenseitig anscheinend eine Menge zu erzählen haben – und jetzt wird es Zeit für eine Tasse Tee und ein paar Seiten in „Sunshine“. Ich bin gerade sehr fasziniert von dieser Geschichte, weil sie sich auf der einen Seite so gar nicht nach Robin McKinley, sondern nach überraschend „traditioneller“ Urban Fantasy anfühlt. Auf der anderen Seite ist die relativ ruhige und unaufgeregte Erzählweise und die ungewöhnliche Sicht, die die Autorin immer wieder in das Vampir-Thema einfließen lässt, schon sehr typisch für sie. Lustigerweise habe ich das Buch aus dem SuB gezogen, weil ich über einen Kommentar bei Youtube gestolpert war, in dem der Roman als „cozy fantasy“ bezeichnet wurde. Für mich ist die Geschichte nicht „cozy“, aber ich finde sie angenehm unaufgeregt.

 

Update 12:30 Uhr

Nach dem Update habe ich heute Vormittag in Ruhe Tee getrunken und dabei weiter in „Sunshine“ gelesen – ich habe noch ungefähr 150 Seiten vor mir in dem Buch und so langsam das Gefühl, dass die Protagonistin Rae all die Ereignisse in den vergangenen Monaten verarbeitet hat und endlich eine Vorstellung von ihren Fähigkeiten bekommt und somit aktiv werden kann. Ich finde die Welt, die Robin McKinley für dieses Buch gestaltet hat, interessant, gerade weil sie sich nur in einigen Facetten von anderen Urban-Fantasy-Varianten unterscheidet, und bin immer wieder fasziniert von kleinen Details, die für die Protagonistin ganz normal und für mich so fremdartig sind, dass ich erst einmal daran hängenbleibe und mir überlegen muss, wie sich das wohl im Alltag anfühlen könnte. Ich verstehe auch, wieso das Buch als „cozy“ bezeichnet wurde, weil das Coffeehouse, in dem Rae arbeitet, mit all den Familienmitgliedern und Freunden, die dazu gehören, eine Zuflucht für die Protagonistin (und die Leser) bietet, wobei die Welt so wenig „cozy“ ist, dass ich die Geschichte nicht damit belabeln würde …

Ein Teller mit einem Stapel Pancakes, die großzügig mit Schokoladensauce übergossen und Erdnüssen bestreut wurden.

Das Coffeehouse mit all den Erwähnungen von Zimtschnecken und anderem Gebäck ist dann auch der Grund dafür, dass ich mir heute etwas mehr Mühe mit meinem Frühstück gegeben und Pancakes gemacht habe. Genau genommen Pancakes mit selbstgemachter Schokoladensauce und gerösteten und gesalzenen Erdnüssen. Sehr lecker und – da mein Mann weniger davon wollte als erwartet – auch sehr, sehr sättigend. 😉 Eigentlich wollten wir nach meinem Frühstück „Obsession“ spielen, aber da mein Mann gerade sein Videospiel schlecht unterbrechen kann, weiß ich noch nicht, ob das klappen wird. Bis sich das entscheidet, greife ich einfach wieder zum Buch.

 

Update 16:45 Uhr

Ein kleiner Ausschnitt des Obsession-Spielbretts, auf dem Karten liegen, die für Räume und damit verbundene Aktivitäten stehen, und darüber sind einige verschiedene bunte Spielfiguren und Geld aus Pappe zu sehen.

Uff, das war heute eine überraschend anstrengende „Obsession“-Runde, bei der mein Mann haushoch gewonnen hat. Obwohl meine Familie sehr früh in den Teehandel investiert hatte, hatte ich irgendwie nie genügend Geld für Gebäudeausbauten, und wenn ich Gäste neu bekommen habe, waren es keine, die mir wirklich etwas gebracht hätten. Ich konnte eigentlich immer alle Gäste ausspielen, was grundsätzlich schön ist, aber was eben auch zeigt, dass ich keine hochrangigen Gäste hatte, die Punkte, Geld und weitere Gäste gebracht hätten. Mein Mann hingegen hatte so einige Gäste, die ihm Minuspunkte brachten, die aber dafür viel Geld und weitere Gäste in sein Spiel eingeführt haben, so dass er Unmengen an Ausbauten kaufen – und dementsprechend auch lohnende Aktivitäten durchführen konnte. Mal schauen, ob ich mich in der kommenden Woche für diese Niederlage rächen kann … *g*

Die Punkteabrechnung unserer letzten beiden Obsession-Spiele, die zeigt, dass mein Mann am 12.02. mit 246:227 und heute mit 212:167 Punkten gewonnen hat.

Bevor ich später wieder zu meinem Buch greife, drehe ich jetzt erst einmal eine Blog- und Kommentarrunde (mein Mailfach ist heute überraschend voll <3 ) und dann werde ich wohl meine tägliche Animal-Crossing-Runde drehen. In der kommenden Woche erscheint „Octopath Traveler II“ und ich freue mich sehr darauf, weil ich schon eine ganze Weile Lust auf genau diese Mischung von „ineinandergreifenden Storyelementen“ und „stumpfen Leveln“ habe. Das ist eines der wenigen Spiele, bei denen ich Pixelgrafik noch erträglich finde. 😉

 

Update 20:45 Uhr

Ein Animal-Crossing-Screenshot, der meine Spielfigur mit meiner Nachbarin Susanne (einer Pinguindame in einem lila Leoparden-Plüschmantel und einer weißen Mütze auf dem Kopf) zeigt. Susanne sagt dabei "Fallste denkst, es wäre zu kalt ... brauchste mehr Feuer im Blut. Versuch ich mir zumindest einzureden."

Nach dem letzten Update und meiner Kommentarrunde habe ich etwas Zeit mit „Animal Crossing“ verbracht, wo sich meine Nachbarn über die Kälte beschwerten. Ich gebe zu, ich bin auch nicht ganz glücklich darüber, dass es heute auf meiner Insel geschneit hat, denn das bedeutet, dass ich morgen wieder lauter neue Blumen ausgraben kann. 😉 Danach habe ich weiter in „Sunshine“ gelesen, während mein Mann unser Abendessen (Kartoffelsuppe, die ich schon gestern gekocht hatte,) aufgewärmt hat.

Eine Schale mit Kartoffelsuppe, bei der die Kartoffeln neben den Möhrenstücken und Kräutern in der Brühe fast gar nicht auffallen.

Zum Essen haben wir auf Netflix eine Folge „The Makanai“ geschaut. Das ist eine japanische Serie („Maiko-san chi no Makanai-san“), die ich gerade wunderbar „cozy“ finde. Die Handlung folgt den beiden sechzehnjährigen Mädchen Kiyo und Sumire, die in Kyoto eine Ausbildung zur Maiko beginnen. Während Sumire von Anfang an großes Talent zeigt, ist ihre Freundin Kiyo nicht gerade eine geborene Maiko. Also wird Kiyo nahegelegt, dass sie doch nach Hause zurückkehren soll, doch bevor sie abreisen kann, springt sie spontan für die verletzte Haushälterin ein und überzeugt ihre Mitbewohnerinnen mit ihrem Talent als Köchin. Die Serie ist wirklich sehr süß und es gibt so gut wie keine Dramen, auch wenn es natürlich zwischen den verschiedenen Bewohnerinnen des Hauses hier und da mal kriselt. Ich mag die ruhige Erzählweise, die Freundschaft zwischen Kiyo und Sumire (und all den anderen – angehenden – Maiko), die vielen Einblicke in den historischen Teil von Kyoto und natürlich die Koch- und Essszenen. Weil ich die Serie so entspannend finde, heben wir uns momentan die Folgen als „Wochenend-Abschluss“ auf. Es wird schwierig dafür eine Nachfolgeserie zu finden, die ebenso niedlich ist.

 

Update 23:00 Uhr (letztes Update)

Ich habe den Rest des Abends damit verbracht den Abwasch zu erledigen (mit der Hörbuchvariante von „Swordheart“ in den Ohren) und weiter in „Sunshine“ zu lesen. Leider habe ich es nicht geschafft den Roman heute zu beenden, aber so viele Seiten warten da morgen nicht mehr auf mich. Da ich gleich ins Bett gehe, bleibt mir nur euch eine gute Nacht und einen angenehmen Start in die Woche zu wünschen! Es war wieder sehr nett mit euch heute den Lese-Sonntag zu verbringen! Danke, dass ihr mir Gesellschaft geleistet habt. 🙂

 

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Heutige Mitleserinnen:

Kiya
Natira
Neyasha
Anette

[Leseeindruck] Alexis Hall: The Affair of the Mysterious Letter

Über „The Affair of the Mysterious Letter“ von Alexis Hall wusste ich nicht mehr, als dass es eine „Sherlock Holmes“-Hommage mit fantastischen Elementen sein sollte, als ich es mir im Dezember 2021 auf meinen Wunschzettel gesetzt hatte. Beim ersten Anlesen im vergangenen Frühjahr war ich ganz angetan von dem Buch, hatte aber das Gefühl, dass meine Konzentration nicht für die Erzählweise reichen würde, und habe den Roman deshalb erst einmal wieder zur Seite gelegt. Nachdem ich „The Angel of the Crows“ von Katherine Addison gelesen hatte, dachte ich, es wäre der richtige Zeitpunkt, um jetzt auch endlich zu „The Affair of the Mysterious Letter“ zu greifen. Dummerweise habe ich mich in der vergangenen Woche dann ständig dabei ertappt, dass ich zwar Lust aufs Lesen, aber definitiv nicht auf diese Geschichte hatte, und als ich dann auch noch mehrere Abende hintereinander anfing, meinem Mann zu erzählen, was mich alles an dem Roman irritiert und ärgert, habe ich beschlossen, dass ich das Buch unbeendet aussortiere. Ich hinterlasse hier also nichts anderes als meinen „Leseeindruck“ nach 100 von 340 Seiten …

Die Handlung in „The Affair of the Mysterious Letter“ wird erzählt aus der Perspektive von Captain John Wyndham, der hier eindeutig die Rolle des Dr. Watson übernimmt. Captain Wyndham ist Militärarzt gewesen und musste sich aufgrund einer Verletzung einen neuen Job suchen, den er in einem Krankenhaus in der Stadt Khelathra-Ven fand. Aufgrund seiner eher begrenzten Finanzen zieht er dann mit der Zauberin Ms. Shaharazad Haas (die Holmes darstellen soll) zusammen und steht ihr zur Seite, als diese herauszufinden versucht, wer ihre ehemalige Geliebte Eirene Viola erpresst. So weit klang das Ganze noch recht Sherlock-Holmes-inspiriert, und die Tatsache, dass Alexis Hall eine Welt für diesen Roman erschaffen hat, die wirkt, als sei sie aus den Bruchstücken diverser (klassischen) Horror- und Phantastik-Geschichten zusammengesetzt, fand ich anfangs auch ganz interessant. Allerdings gelang es Alexis Hall nicht, eine für mich nachvollziehbare Beschreibung dieser Welt zu liefern. Ich bekam einfach kein Gefühl dafür, wie die verschiedenen Orte zueinander liegen, ob sie sich überhaupt in der selben Dimension befinden und wenn nicht, wie das mit den Reisen und dem Handel usw. organisiert sein soll.

Grundsätzlich muss ich solche Fragen in einer Geschichte nicht unbedingt erklärt bekommen. Aber da die Erzählweise von Captain Wyndham so voller Details, Erklärungen und Einschüben a la „mein Editor meinte, ich muss dieses Element genauer erläutern“ ist, war es für mich unbefriedigend, ständig unnütze Informationsbrocken zu bekommen, während die Fragen, die für mich wichtig waren, nicht geklärt wurden. Zusätzlich zu all dem unnützen Wissen über die Welt, das durchgehend präsentiert wurde, gab es immer und immer wieder Anmerkungen des Captain, dass er wegen seines Editors die genaue Ausdrucksweise einer Person (in der Regel die von Ms. Haas) nicht wiedergeben dürfe, weil die Leser mit solchen Flüchen und ordinären Vokabeln bestimmt nicht umgehen könnten. Die ständigen Wiederholungen dieses Elements haben mich definitiv mehr genervt als amüsiert, auch wenn ich mir sicher bin, dass Letzteres beabsichtigt gewesen ist.

Ein weiteres Problem hatte ich mit den Figuren, die einfach nur langweilig waren. Jedes Mal, wenn ich dachte, dass ein Zusammentreffen mit einer anderen Person oder ein Ereignis einen Charakter zu einer interessanten Reaktion bewegen könnte, verpuffte dieser Moment in einer für mich enttäuschenden Wendung. Was dann dafür sorgte, dass sich keine der Figuren auch nur ein Stückchen weiterentwickelte. Captain Wyndham ist eine sehr konservative Person, die in einem Umfeld aufgewachsen ist, in dem strenge Regeln herrschten, Magie verfolgt wurde (nachdem ein Hexenkönig das Land lange Zeit tyrannisiert hatte) und jegliche Art von Vergnügen verboten war. Was bedeutet, dass Captain Wyndham für mich als „Watson“ eigentlich ganz gut funktionierte und das Element in der Geschichte war, das noch am ehesten den Gedanken an eine Sherlock-Holmes-Hommage aufbrachte. Ms. Haas hingegen hat mit Sherlock Holmes (von einer kleinen Szene beim Kennenlernen zwischen den beiden Figuren abgesehen) nichts anderes gemeinsam als den Drogenmissbrauch und die Überzeugung, allen anderen überlegen zu sein – nicht gerade die sympathischten Züge. Und während es für mich bei Sherlock Holmes funktioniert, weil es zum Ausgleich die Passagen gibt, in denen er Informationen sammelt und Schlüsse zieht, sorgt Ms. Haas‘ Persönlichkeit vor allem dafür, dass sämtliche Ermittlungen sabotiert werden.

Ich glaube aber, das frustrierendste für mich war, dass ich ständig Elemente in „The Affair of the Mysterious Letter“ gesehen habe, die die Grundlage für eine wirklich ungewöhnliche, spannende und unterhaltsame Geschichte hätten sein können. Aber diese Elemente wurden immer auf eine Art und Weise eingesetzt, dass sie mich leider überhaupt nicht amüsiert, sondern statt dessen irritiert und genervt haben. Es hätte mir wenig ausgemacht, dass die Charaktere so gar keine Tiefe haben, wenn die Handlung spannend und die Welt interessant gewesen wäre. Oder ich hätte damit leben können, dass die Welt sich für mich total unrund und unlogisch anfühlt, wenn mich die Figuren und die Sorge um ihr Wohlergehen irgendwie hätten mitreißen können. Ich hätte auch damit leben können, dass es eigentlich kaum Handlung gab, wenn mich die Welt und ihre Bewohner fasziniert hätten. Aber so hatte ich das Gefühl, ich bekomme nichts anderes als einen aufgeblähten Haufen Wörter, in denen jemand ein paar interessante Ideen vergraben hat, die theoretisch zu einem wirklich reizvollen Roman hätten führen können.

Da es eine große Menge wirklich begeisterte Rezensionen zu „The Affair of the Mysterious Letter“ gibt, scheinen sich andere Leser*innen nicht an diesen Punkten zu stören. Viele der Rezensionen, die ich gelesen habe, betonen den guten Sprecher der Hörbuch-Version, und ich muss zugeben, dass ich kurz darüber nachgedacht habe, ob ich damit noch einen Versuch wagen soll. Aber ich denke, ich muss mir einfach eingestehen, dass dieser Roman meinen Geschmack so gar nicht trifft, und es dabei belassen …

Februar-SuB 2023

Der Januar ist bei mir ziemlich ruhig verlaufen und erlaubte mir so nicht nur langsam wieder in meinen normalen Alltag zu finden (der mir im Dezember vollständig abhanden gekommen war *g*), sondern auch ein paar Dinge in Angriff zu nehmen, die schon länger liegengeblieben waren. Alles in allem bin ich ganz zufrieden, dass ich eine gute Mischung aus „ich bekomme Sachen auf die Reihe“ und „ich lese wieder mehr“ gefunden habe. Es hätte sogar fast zu meiner Wohlfühlgesamtseitenzahl von 5000 Seiten gereicht – und das hätte ich mir zum Jahresanfang nicht vorstellen können. 🙂

Nachdem der SuB Ende 2022 ja noch einmal kräftig Zuwachs bekommen hatte, mache ich mich gerade daran und baue ihn – sehr, sehr langsam – wieder ab. Ich habe sogar endlich mal wieder ein Sachbuch („Der Muslim und die Jüdin“ von Ronen Steinke – passend zum Jahrestag der Befreiung von Ausschwitz) beendet und nach langer Zeit auch mal wieder in „Between Silk and Cyanide“ gelesen. Ich hoffe sehr, dass es im Februar so weitergeht, auch wenn dieser Monat bestimmt nicht so entspannt wird wie der Januar.

Belletristik-SuB:

  1. Jennifer Adam: The Last Windwitch
  2. Tomi Adeyemi: Children of Blood and Bone
  3. Sufiya Ahmed: Rosie Raja – Churchill’s Spy
  4. Becky Albertalli: Leah on the Offbeat
  5. Hanna Alkaf: The Weight of our Sky
  6. Kaia Anderson: Sisters in Arms
  7. Sophie Anderson: The Thief Who Sang Storms
  8. Kelley Armstrong: The Gryphon’s Lair (A Royal Guide to Monster Slaying 2)
  9. Kelly Barnhill: Iron Hearted Violet
  10. Kelly Barnhill: The Ogress and the Orphans
  11. Kelly Barnhill: When Women Were Dragons
  12. Kalynne Bayron: This Poison Heart
  13. T. J. Berry: Space Unicorn Blues
  14. Holly Black: The Coldest Girl in Coldtown
  15. Lawrence Block (Hrsg.): In Sunlight or in Shadow – Stories Inspired by the Paintings of Edward Hopper
  16. Aliette de Bodard: The Red Scholar’s Wake
  17. Lila Bowen: Conspiracy of Ravens (The Shadow 2)
  18. Natasha Bowen: Skin of the Sea
  19. Rhys Bowen: Naughty in Niece (Royal Spyness 5)
  20. Rhys Bowen: The Twelve Clues of Christmas (Royal Spyness 6)
  21. Nicholas Bowling: Song of the Far Isles
  22. Marie Brennan: The Voyage of the Basilisk – A Memoir by Lady Trent
  23. Marie Brennan: In the Labyrinth of Drakes – A Memoir by Lady Trent
  24. Marie Brennan: Within the Sanctuary of Wings – A Memoir by Lady Trent
  25. Sarah Rees Brennan: Tell the Wind and Fire
  26. Sarah Rees Brennan: In Other Lands
  27. Rachel Caine: Paper and Fire (The Great Library 2)
  28. Julie Campbell: The Mysterious Visitor (Trixie Belden 4)
  29. Jennifer Carson: To Find a Wonder
  30. Beth Cato: Breath of Earth (Blood of Earth #1)
  31. Soman Chainani: Quests for Glory (The School for Good and Evil 4)
  32. David Chandler: A Thief in the Night (Ancient Blades 2)
  33. David Chandler: Honor Among Thieves (Ancient Blades 3)
  34. Rin Chupeco: Wicked as You Wish (A Hundred Names for Magic 1)
  35. Orlagh Collins: All the Invisible Things
  36. Alyssa Colman: The Gilded Girls (Gilded Magic 1)
  37. Leah Cypess: Thornwood (Sisters Ever After 1)
  38. April Daniels: Dreadnought (Nemesis 1)
  39. Benjamin Dean: Me, My Dad and the End of the Rainbow
  40. Sarah Driver: Once we were Witches
  41. Sarah Beth Durst: Race the Sands
  42. Joseph Elliott: The Good Hawk (Shadow Skye 1)
  43. Zetta Elliott: The Witch’s Apprentice (Dragons in a Bag 3)
  44. Louise Erdrich: The Birchbark House
  45. Catherine Fisher: The Velvet Fox (The Clockwork Crow 2)
  46. Francesca Gibbons: A Clock of Stars 1 – The Shadow Moth
  47. Laura Ann Gilman: Silver on the Road
  48. Nicole Glover: The Conductors
  49. Mira Grant: Parasite (Parasitology 1)
  50. Mira Grant: Symbiont (Parasitology 2)
  51. Mira Grant: Chimera (Parasitology 3)
  52. Alex Grecian: The Black Country (Scotland Yard’s Murder Squat 2)
  53. Kate Griffin: The Midnight Mayor (Matthew Swift #2)
  54. Kate Griffin: The Neon Court (Matthew Swift #3)
  55. Kate Griffin: The Minority Council (Matthew Swift #4)
  56. Kate Griffin: Stray Souls (Magicals Anonymous #1)
  57. Kate Griffin: The Glass God (Magicals Anonymous #2)
  58. Alexis Hall: The Affair of the Mysterious Letter (abgebrochen und aussortiert)
  59. Christian Handel (Hrsg.): Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln (Anthologie)
  60. Rachel Hartman: Seraphina
  61. Jim C. Hines: Die Buchmagier – Angriff der Verschlinger
  62. Jim C. Hines: Terminal Alliance
  63. Tanya Huff: Wizard of the Grove
  64. D. B. Jackson: Thieves‘ Quarry (Thieftaker #2)
  65. D. B. Jackson: A Plunder of Souls (Thieftaker #3)
  66. Sharna Jackson: The Good Turn
  67. Diana Wynne Jones: Crown of Dalemark (The Dalemark Quartet 4)
  68. Diana Wynne Jones: Dogsbody
  69. Diana Wynne Jones: Power of Three
  70. Diana Wynne Jones: Fire and Hemlock
  71. Michelle Ruiz Keil: All of Us with Wings
  72. Celine Kiernan: Geisterpfade
  73. Celine Kiernan: Königspfade
  74. Celine Kiernan: The Little Grey Girl (The Wild Magic Trilogy 2)
  75. Mary Robinette Kowall: The Calculating Stars
  76. Sarah Kuhn: Heroine’s Journey (Heroine Complex 3)
  77. Sarah Kuhn: From Little Tokyo with Love
  78. R. F. Kuang: The Poppy War
  79. E. Latimer: Escape to Witch City
  80. Patrice Lawrence: The Elemental Detectives
  81. Yoon Ha Lee: Dragon Pearl
  82. Y.S. Lee: The Body at the Tower (The Agency 2)
  83. Y.S. Lee: The Traitor in the Tunnel (The Agency 3)
  84. Y.S. Lee: Rivals in the City (The Agency 4)
  85. Ann Sei Lin: Rebel Skies
  86. Darcie Little Badger: Elatsoe
  87. Cixin Liu: The Three-Body Problem
  88. Kari Maaren: Weave a Circle Round
  89. Janelle McCurdy: Mia and the Lightcasters (Umbra Tales 1)
  90. Seanan McGuire: Middlegame
  91. Seanan McGuire: Angel of the Overpass (Ghost Roads 3)
  92. Seanan McGuire: Lost in the Moment and Found
  93. Hilary McKay: The Time of Green Magic
  94. Robin McKinley: Sunshine
  95. Robin McKinley: Dragonhaven
  96. Anna-Marie McLemore: Blanca and Roja
  97. Wendy McLeod MacKnight: The Copycat
  98. Karen M. McManus: Two can Keep a Secret
  99. Tamzin Merchant: The Mapmakers (The Hatmakers 2)
  100. Kate Milford: The Boneshaker
  101. Kate Milford: Bluecrowne
  102. Kate Milford: The Thief Knot
  103. Maya Montayne: Nocturna
  104. Bethany C. Morrow: A Song Below Water
  105. Tamsyn Muir: Gideon the Ninth
  106. Julie Murphy: Faith – Taking Flight
  107. Julie Murphy: Faith – Greater Hights
  108. Bishop O’Connell: The Stolen
  109. Nnedi Okorafor: Akata Warrior (Akata Witch 2)
  110. Claribel A. Ortega: Ghost Squad
  111. Mark Oshiro: The Insiders
  112. Dominik Parisien und Navah Wolfe (Hrsg.): The Starlit Wood – New Fairy Tales (Anthologie)
  113. Dominik Parisien und Navah Wolfe (Hrsg.): Robots vs. Fairies (Anthologie)
  114. Natalie C. Parker: Seafire
  115. S. A. Patrick: A Vanishing of Griffins (Song of Magic 2)
  116. Tamora Pierce: Tempests and Slaughter
  117. C. L. Polk: Stormsong (Kingston Cycle 2)
  118. C. L. Polk: Soulstar (Kingston Cycle 3)
  119. Cindy Pon: Sacrifice (Serpentine 2)
  120. Sarah Prineas: Dragonfell
  121. Philip Reeve: Larklight
  122. Rebecca Roanhorse: Trail of Lightning (The Sixth World 1)
  123. Rebecca Roanhorse: Race to the Sun
  124. Andy Sagar: Yesterday Crumb and the Storm in the Teacup
  125. John Scalzi: Fuzzy Nation
  126. Helen Simonson: Mrs. Alis unpassende Leidenschaft
  127. Barbara Sleigh: The Kingdom of Carbonel
  128. A.C.H. Smith: Jim Henson’s The Dark Crystal
  129. Jessica Spotswood/Tess Sharpe: Toll and Trouble – 15 Tales of Women and Witchcraft (Anthologie)
  130. Helenka Stachera: Fin and the Memory Curse
  131. Emily J. Taylor: Hotel Magnifique
  132. Charles den Tex: Die Zelle
  133. Aiden Thomas: Cemetery Boys
  134. Rob Thomas: Veronica Mars – The Thousand Dollar Tan Line
  135. Sarah Tolcser: Song of the Current
  136. Hana Tooke: The Unadoptables
  137. Adrienne Tooley: Sweet & Bitter Magic
  138. Tiffany Trent: Unnaturalist
  139. Gail Tsukiyama: Die Straße der tausend Blüten
  140. Linda Urban: Almost There and Almost Not
  141. Anne Ursu: The Troubled Girls of Dragomir Academy
  142. Renee Watson: Piecing Me Together
  143. Jaye Wells: Dirty Magic (Prospero’s War 1)
  144. Martha Wells: All Systems Red (Murderbot Diaries 1)
  145. Martha Wells: The Cloud Roads
  146. Jen Williams: The Ninth Rain (The Winnowing Flame Trilogy 1)
  147. Kate Williams: The Babysitter Coven 2 – For Better or Cursed
  148. Amy Wilson: Angel and Bavar
  149. Katherine Woodfine: The Midnight Peacock (The Sinclair’s Mysteries 4)
  150. Katherine Woodfine: Peril in Paris (Taylor and Rose 1)
  151. Katherine Woodfine: Spies in St. Petersburg (Taylor & Rose 2)
  152. Katherine Woodfine: Villains in Venice (Taylor & Rose 3)
  153. Katherine Woodfine: Nightfall in New York (Taylor & Rose 4)
  154. Xinran: Gerettete Worte
  155. Jy Yang: The Black Tides of Heaven
  156. Kelly Yang: Front Desk
  157. Damaris Young: The Switching Hour
  158. Katie Zhao: The Dragon Warrior
  159. Xiran Jay Zhao: Iron Widow
  160. Xiran Jay Zhao: Zachary Ying and the Dragon Emperor
  161. Ibi Zoboi: Pride

158 Titel auf dem SuB zum Monatsanfang

Sachbuch-SuB: (immer noch unvollständig)

  1. Bernadette Banner: Make, Sew and Mend
  2. Francis Burney: Journals and Letters
  3. Caroline Criado Perez: Invisible Women – Exposing Data Bias in a World Designed for Men
  4. Brunhilde Dähn: Berlin Hausvogteiplatz
  5. Lydia Edwards: How to Read a Suit – A Guide to Changing Men’s Fashion from the 17th to the 20th Century
  6. Ruth Goodman: How to be a Victorian
  7. Amy Butler Greenfield: The Woman All Spies Fear – Codebreaker Elizebeth Smith Friedman and her hidden life
  8. Molly Guptill Manning: When Books Went to War
  9. Lindsey Fitzharris: The Butchering Art – Joseph Lister’s Quest to Transform the Grisly World of Victorian Medicine
  10. Kameron Hurley: The Geek Feminist Revolution
  11. Jennifer Kloester: Georgette Heyer’s Regency World
  12. Bea Koch: Mad & Bad – Real Heroines of the Regency
  13. Lily Koppel: The Astronaut Wives Club
  14. Natalie Livingstone: The Mistresses of Cliveden
  15. Gail MacColl/Carol McD. Wallace: To Marry an English Lord
  16. Philip Mansel: Prince of Europe – The Life of Charles-Joseph de Ligne
  17. Leo Marks: Between Silk and Cyanide – A Code Maker’s War 1941-45
  18. Catherine Ostler: The Duchess Countess – The Woman who Scandalised a Nation
  19. Molly Peacock: The Paper Garden – An Artist Begins Her Life’s Work at 72
  20. Michael du Preez und Jeremy Dronfield: Dr. James Barry – A Woman Ahead of Her Time
  21. Tom Reiss: The Orientalist – In Search of a Man Caught Between East and West
  22. Hallie Rubenhold: Lady Worsley’s Whim – An Eigtheenth-Century Tale of Sex, Scandal and Divorce
  23. Lauren Stowell/Abby Cox: The American Duchess Guide to 18th Century Dressmaking

23 Titel auf dem SuB zum Montatsanfang

 

Jenn Reese: A Game of Fox & Squirrels

Der Roman „A Game of Fox & Squirrels“ von Jenn Reese ist mir im vergangenen Jahr immer wieder bei Twitter vor die Nase gekommen, wenn die diversen englischsprachigen Autor*innen sich gegenseitig das Buch empfohlen haben. Also habe ich im Dezember meiner Neugierde nachgegeben und den Titel gekauft und am vergangenen Wochenende auch endlich gelesen. Ich muss zugeben, dass ich nicht ganz nachvollziehen kann, wieso gerade diese Geschichte so große Begeisterung geweckt hat, obwohl ich den Roman gut fand und – trotz eines nicht ganz einfachen Themas – wirklich gern gelesen habe. Erzählt wird die Handlung aus der Sicht der elfjährigen Samantha (Sam), die am Tag nach ihrem Geburtstag zusammen mit ihrer älteren Schwester Caitlin bei einer Tante einzieht, von deren Existenz sie bislang nichts wusste.

Von Anfang an steht fest, dass etwas in Sams Elternhaus nicht in Ordnung ist und dass das Jugendamt dafür verantwortlich ist, dass die beiden Mädchen bei ihrer Tante Vicky und deren Ehefrau Hannah unterkommen. Während Caitlin sich schnell in ihrem neuen Zuhause einlebt, sehnt sich Sam nach ihrem vertrauten Umfeld, nach ihrer Freundin BriAnn und nach all den schönen Dingen, die sie mit ihren Eltern erlebt hat. Den einzigen Trost bietet ihr das Kartenspiel „Fox & Squirrels“, das Tante Vicky ihr geschenkt hat. Die liebevoll gestalteten Karten bieten Sam viele Anregungen für ihre Fantasie. So ist es für sie auch wenig überraschend, als auf einmal der Fuchs Ashander vor ihr steht und ihr verspricht, dass ihr größter Wunsch in Erfüllung geht, wenn sie drei seiner Aufgaben bewältigen kann. Erst nach und nach begreift Samantha, dass sich hinter der charismatischen Fassade des Fuches ein gefährliches Temperament versteckt und dass die drei bezaubernden Eichhörnchen, die Ashanders Gefolgsleute sind, ihr nur in begrenztem Rahmen helfen können.

Für mich als erwachsene Leserin waren die Parallelen zwischen Ashander und seinen Gefolgsleuten und Samanthas Familie von Anfang an deutlich zu sehen, aber das hat mich nicht davon abgehalten, diese Szenen zu genießen. Ashander ist mächtig und verspricht, Sams größten Wunsch zu erfüllen, und die drei Eichhörnchen, die sein Gefolge sind, sind einfach nur sehr niedlich und anrührend. Aber vor allem habe ich es genossen, wie es Samantha immer wieder gelingt, Ashanders Aufgaben so zu erfüllen, dass sie nicht den größtmöglichen Schaden für ihre eigene Zukunft anrichtet. Ihr ist bewusst, dass es nicht in Ordnung ist, wenn andere Personen dafür leiden müssen, damit es ihr irgendwann besser geht, und ihr ist bewusst, dass ihre Tante Vicky sich alle Mühe gibt, damit sich Sam und Caitlin bei ihr wohl und sicher fühlen. So fand ich es auch sehr schön und stimmig, dass es zwischen den fantastischeren Szenen mit Ashander auch immer wieder sehr alltägliche Momenten mit den Tanten, ihren Hühnern oder Vickys Kollegen gab.

Nicht ganz so gelungen fand ich es, dass Jenn Reese die gesamte Handlung in gut drei Tagen spielen lässt. Obwohl es ständig kleine Szenen gibt, die Sam zeigen, dass das Zusammenleben mit Tante Vicky deutlich weniger aufreibend ist als ihr Elternhaus, finde ich es nicht so überzeugend, dass ihr in so kurzer Zeit aufgehen soll, dass das Verhalten ihrer Eltern problematisch war, und dass nicht sie die Ursache für all die Bestrafungen und Vorfälle war, sondern dass ihre Eltern sich niemals so hätten verhalten dürfen. Hätten sich all die kleinen Momente mit den beiden Tanten, mit Sams neuem Freund Lucas und natürlich auch die Aufgaben von Ashander über einen etwas längeren Zeitraum gestreckt, hätte ich es überzeugender gefunden. Aber auch so habe ich „A Game of Fox & Squirrels“ sehr gern gelesen und es spannend gefunden, wie Jenn Reese all die kleinen Hinweise auf Sams Vergangenheit in den fantastischen Begegnungen mit Ashander und den Eichhörnchen versteckt. Außerdem habe ich es genossen, wie die Autorin die Charaktere von Vicky und Hannah angelegt hat, so dass die beiden auf realistische Weise unperfekt (und von ihrer eigenen Vergangenheit geprägt) und trotzdem liebevolle und aufmerksame Tanten sein durften.

Katherine Addison: The Angel of the Crows

„The Angel of the Crows“ von Katherine Addison ist ein Roman, der ursprünglich als Sherlock-Holmes-Fanfiction bzw. „Wingfiction“ anfing. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Dr. J. H. Doyle und beschrieben werden all die Erlebnisse, die Doyle nach dem Zusammenziehen mit dem Engel Crow hat. Die Welt, in der Doyle lebt, erinnert sehr an eine fantastische Variante des realen Viktorianischen Englands um 1888, wobei es in dieser Version Vampire, Werwölfe, an ein öffentliches Gebäude gebundene Engel (ebenso wie „Namenlose“ und „Gefallene“ Engel), Höllenhunde, Dämonen und viele, viele andere übernatürliche Wesen gibt, die zum Alltag der Menschen gehören. Doyle selber wurde von einem gefallenen Engel in Afghanistan verwundet und konnte deshalb nicht weiter als Militärarzt tätig sein, was zu der Rückkehr nach London und der Suche nach einem Mitbewohner führte.

Im Prinzip ist dieser Roman also eine Neuerzählung der bekanntesten Sherlock-Holmes-Geschichten, wobei sich die Whitechapel-Morde wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung ziehen. Dabei wirkt Doyle deutlich intelligenter (und aktiver) als das literarische Vorbild Dr. Watson, und der Engel Crow ist mir beim Lesen sehr viel „menschlicher“ vorgekommen als Sherlock Holmes, obwohl Katherine Addison immer wieder betont, dass ihre Engel eben nicht mit Menschen gleichzusetzen sind. Überhaupt wird – je mehr Doyle über die Engel lernt – immer deutlicher, dass die Autorin rund um diese Wesen ein spannendes Stückchen Weltenbau geleistet hat, über das ich gern noch mehr gelesen hätte. So sind die Engel, die einen Namen haben, normalerweise an öffentliche Gebäude gebunden – was sich im ersten Moment seltsam anfühlte, aber später im Buch erklärt Crow, dass Engel über Menschen wachen und die Bindung an ein Gebäude dafür sorgt, dass sie nicht wählen müssen, über welche Menschen sie wachen, sondern sie wachen eben über alle Menschen, die das Gebäude nutzen. Das war eine Engel-Idee, die ich sehr schön fand, ebenso wie die Erklärung dafür, dass Crow nicht an ein Gebäude gebunden ist und trotzdem kein Gefallener Engel, sondern jemand mit einem Namen ist.

Es war wirklich spannend und unterhaltsam, diese Urban-Fantasy-Varianten der Sherlock-Holmes-Geschichten zu lesen, in denen Crows Faktensuche zum Teil eben auch mit übernatürlichen Mitteln stattfindet und in der die Rolle der Baker-Street-Boys nicht von Straßenkindern, sondern von Namenlosen übernommen wird. Es gibt sehr viele kleine Momente in den Geschichten, die dafür sorgen, dass die verschiedenen (Neben-)Figuren so viel mehr Charakter entwickeln können, als dies in den Originalgeschichten der Fall war. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich das Gefühl hatte, dass Katherine Addison diese Geschichte gut zehn Jahre in der Schublade liegen hatte, bevor jemand sie veröffentlichen wollte. Es gibt zum Beispiel eine Figur, die – meiner Meinung nach – auf Dr. James Barry anspielen soll, aber das erfolgt auf eine Art und Weise, die sich nach „schau, was diese Frau geschafft hat“ anfühlt, statt nach „Dr. Barry war ein trans Mann“. Ebenso gibt es eine lange Liste an Jack-the-Ripper-Quellenmaterial, das die Autorin verwendet hat, aber „The Five“ von Hallie Rubenhold ist nicht dabei.

Ich hingegen habe „The Five“ von Hallie Rubenhold gelesen und hatte deshalb bei „The Angel of Crows“ ein echtes Problem damit, dass die Opfer von „Jack the Ripper“ durchgehend als Prostituierte bezeichnet wurden und es ständig Spekulationen darüber gab, was den Täter dazu gebracht haben könnte, Prostituierte zu ermorden. Und dazu kamen noch die ständigen „Zeugenaussagen“, dass die Opfer vor ihrer Ermordung mit „Kunden“ gesehen worden seien. Trotz dieser Passagen habe ich mich mit dem Roman so gut unterhalten gefühlt, dass ich ihn vollständig gelesen habe, denn es gab ausgleichende Elemente. So wird immer wieder betont, dass weder den Zeugenaussagen noch den Berichten der Zeitungen zu trauen sei. Gerade der Einfluss, den die Zeitungen auf die Sicht der Öffentlichkeit nehmen, wird immer wieder kritisiert, ebenso wie ständig aufgezeigt wird, wo einfach nur reißerisch spekuliert wird und für wie wenige Aussagen wirkliche Fakten vorliegen.

Außerdem wird immer wieder deutlich, dass sowohl Doyle als auch Crow die Opfer als Personen sehen, was dazu führt, dass es auch immer mal wieder kleine Nebenbemerkungen zur ihren Persönlichkeit gibt. Zusätzlich gibt es in diesem Roman überraschend viele Details zum Leben der verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und zu den komplexeren Hintergründen der Lebensumstände im Viktorianischen England, was ich wirklich gut gemacht fand. Alles in allem war das Lesen von „Angel of Crows“ also ein etwas gemischtes Vergnügen für mich, weil ich grundsätzlich die Erzählweise der Autorin und all die vielen Elemente, die den vertrauten Geschichten so viele neue Facetten verliehen haben, sehr genossen habe, aber mir auch gewünscht hätte, dass Katherine Addison aktuellere wissenschaftliche Werke bei ihrer Recherche mit eingebunden hätte, statt nur auf ziemlich reißerische und definitiv veraltete Informationen – gerade rund um die Whitechapel-Morde – zu setzen.

Lese-Sonntag im Januar 2023

Ich glaube, seitdem ich blogge, habe ich noch nie zuvor ein Jahr mit so wenig Blogbeiträgen angefangen … Aber den Lese-Sonntags-Beitrag gibt es natürlich auch in diesem Januar wieder – ich bin gespannt wie der Tag so verlaufen wird. Da ich im Moment nicht besonders gut schlafe, werde ich mir wieder Zeit nehmen, um in Ruhe in den Tag zu starten. Ich habe vor heute wirklich viele gemütliche Lesestunden zu genießen, auch wenn ich noch nicht so recht weiß, mit welchem meiner Bücher ich meine Zeit verbringen werde. Gestern habe ich „The Angel of the Crows“ von Katherine Addison beendet (die Rezension besteht bislang aus lauter Bruchstücken, die ich mir beim Lesen notiert hatte, mal schauen, ob ich die in der kommenden Woche veröffentlicht bekomme) und nun schwanke ich zwischen dem Stapel mit all meinen angefangenen Büchern und dem Stapel mit „Büchern, die ich als nächstes lesen will“. Beide Stapel haben in den vergangenen Wochen Monaten bedenkliche Auswüchse angenommen und es wäre schön, wenn ich da mal wieder etwas mehr Übersichtlichkeit hineinbekommen würde. Aber erst einmal Wachwerden!

 

Update 10:00 Uhr

Blick in die geöffnete Taschenbuchausgabe von "Eva Evergreen and the Cursed Witch", aus dem Buch ragt ein Lesezeichen, das einen Drachen mit einem Buch vor der Nase darstellt, im Hintergrund ist ein schwarz-weißes Bild zu sehen, dass von kleinen kugelförmigen Lämpchen umringt ist und es lässt sich daneben ein sehr volles Bücherregal erahnen.

Ich will nicht behaupten, dass ich mich schon richtig wach fühlen würde, aber ich habe immerhin schon ein paar Seiten in „Eva Evergreen and the Cursed Witch“ von Julie Abe gelesen. Auf den zweiten Teil der Eva-Evergreen-Bücher hatte ich mich so gefreut, nur um dann direkt nach Erscheinen festzustellen, dass ich leider nicht in der richtigen Stimmung dafür war. Heute scheint mir endlich der richtige Tag für das Buch gekommen zu sein, zumindest habe ich schon mal die ersten dramatischen Szenen hinter mich gebracht und musste erleben, wie Evas Mutter von einem Hexenkollegen angegriffen wurde. Außerdem haben Seher das Auftauchen des nächsten „Culling“ vorhergesagt und Eva muss nun helfen das Farmland gegen diese magisch verursachte Katastrophe zu beschützen.

 

Update 13:30 Uhr

Links ein kleiner Stapel mit Büchern, wobei "Eva Evergreen and the Cursed Witch" oben liegt, rechts eine Tasse mit sehr flachen und nicht so ganz appetitlich aussehendem Milchschaum.

Nach dem letzten Update habe ich mir erst einmal eine Milchkaffee gemacht und war dabei wohl noch nicht wach genug, um die richtige Einstellung für meinen Milchschaum zu wählen (oder mein Milchschäumer ist kaputt – was ich wirklich nicht hoffe!). Das war auf jeden Fall ein weniger genussvoller Start in den „kulinarischen“ Teil des Tages, als ich ihn mir erhofft hatte. Ansonsten habe ich weiter in „Eva Evergreen and the Cursed Witch“ gelesen und genieße gerade vor allem die vielen kleinen Details rund um die diversen Nebenfiguren sehr, während Eva selber ziemlich viel Stress damit hat, dass ihre Mutter verflucht wurde (und deshalb ihre Magie verloren hat), dass das Land täglich mit „Cullings“ (magisch verursachten Naturkatastrophen) zu kämpfen hat und dass das ehemalige Oberhaupt der Hexen verschwunden ist, obwohl er derjenige ist, der das Ganze verusacht hat – und somit vermutlich auch der Einzige ist, der die Situation verbessern könnte.

Ein angeschalteter eReader, dessen Bildschirm das Cover von "The Grief Fox" zeigt. Das Cover lässt schehmenhaft einige verschneit-wirkende Tannenbäume erkennen und einer der Bäume bildet den Körper eines (leicht abstrakt wirkenden) Fuchses.

Zum Frühstück (Porridge) habe ich Eva erst einmal wieder verlassen und dafür eine Kurzgeschichte von Kameron Hurley („The Grief Fox“) gelesen. Die Geschichte gab es Anfang Januar über die Patreon-Seite der Autorin und ich muss leider sagen, dass sie mir nicht so gut gefiel wie die anderen Sachen, die ich bislang von ihr gelesen habe. Es geht um eine Frau, die sehr an ihren Hühnern hängt und als ihre Hühner erkranken, geht sie einen Handel mit einem Fuchs ein, der … nicht gerade gut durchdacht ist. Mir persönlich war die Geschichte ein bisschen zu plakativ belehrend. Danach habe ich noch zu der Anthologie „The Very Merry Murder Club“ gegriffen und den Beitrag „No Piste for the Wicked“ von E. L. Norry gelesen, wo es um einen Mord an einer Lehrerin während einer Ski-Freizeit einer Schule ging – das war nett zu lesen und ich mochte die Perspektive des Erzählers Luca.

 

Update 16:30 Uhr

Ein angefangener Sockenschaft, aus dessen einen Ende ein Nadelspiel ragt und auf dem ein Maßband liegt. Der Sockenschaft liegt auf der Tastatur eines Laptops.

Seit dem letzten Update habe ich zwischen Eva Evergreen weiterlesen und mich „online etwas rumtreiben, während ich stricke“ immer wieder hin und her gewechselt. Mein kaputtes Daumengelenk muckt heute wieder etwas mehr und das sorgt dafür, dass ich nur ein paar Minuten am Stück stricken kann. Häkeln ginge vermutlich etwas besser, aber ich bin gerade zu faul meine Häkelsachen rauszuholen. 😉 Eva ist inzwischen auf ihre Freunde Charlotte und Davy gestoßen und gemeinsam haben die drei mehr über die böse Magie, die hinter den „Cullings“ steckt herausgefunden. Wenn ich mal davon absehe, dass es in diesem Band eine Menge Szenen gibt, in denen erfahrene Hexen nicht bereit sind einer jungen Hexe wie Eva zuzuhören, weil sie ja so jung und relativ untalentiert ist, genieße ich die Geschichte sehr – und selbst die Szenen lassen sich damit erklären, dass das gesamte Königinnenreich unter Anspannung steht und alle magiekundigen Personen vollkommen erschöpft und deshalb kurz angebunden sind. *g*

Oh, und ich habe mir zwischendurch einen Chai mit Milchschaum gemacht und hatte das gleiche Problem wie bei meinem morgendlichen Milchkaffee, obwohl der Milchschäumer normal zu arbeiten scheint und ich die richtige Einstellung gewählt hatte! Im Moment vermute ich, dass die Ursache bei meiner Milch liegt, obwohl es dasselbe Produkt wie immer ist. Mal schauen was passiert, wenn ich irgendwann die nächste Packung öffne … Aber erst einmal werde ich meine Zeit bis zum Abendessenkochen noch mit dem Buch vor der Nase verbringen!

 

Update 22:30 Uhr (letztes Update)

Band 3 und 4 der deutschen Ausgaben von "Der Mann meines Bruders".

Da meine Augen später am Nachmittag etwas müde waren und mich Natiras Beitrag daran erinnert hatte, dass ich ja noch meine aktuelle Mangareihe beenden wollte, habe ich nach dem letzten Beitrag zum dritten und vierten Band von „Der Mann meines Bruders“ von Gengoroh Tagame gegriffen. Die Manga drehen sich darum, dass der Japaner Yaichi sich während eines Besuchs seines kanadischen Schwagers Mike mit seinem Verhältnis zu seinem verstorbenen Bruder Ryoji beschäftigen muss. Die beiden Brüder standen sich ziemlich nah, bis Ryoji Yaichi darüber informierte, dass er schwul sei – und Yaichi nicht wusste, wie er damit umgehen sollte. Nun sieht er wie wenig Probleme seine Tochter Kana damit hat ihren Onkel Mike zu akzeptieren und muss sich mit seinen eigenen Vorurteilen und Unsicherheiten auseinandersetzen und sich eingestehen, dass er mehr für seinen Bruder hätte dasein können. Die Manga sind vor allem sehr niedlich, die Figuren sympathisch und ich fand es sehr schön wie der Mangaka dafür sorgt, dass sein Protagonisten sich mit all seinen Fragen und Unsicherheiten beschäftigen muss und welche Antworten er für sich findet.

Ein Teller mit meinem heutigen Abendessen, es sind deutlich die dunklen Stellen zu sehen, die der Blumenkohl durchs rösten im Ofen bekommt.

Zum Abendessen gab es dann heute mal wieder im Ofen gerösteter Blumenkohl mit Nudeln und einer etwas improvisierten Sauce mit Knoblauch, Frischkäse und Petersilie. Normalerweise mache ich eine Sauce aus Blumenkohlpüree, Knoblauch und Brühe, aber dafür war der heutige Blumenkohl definitiv zu klein. Es ist halt immer ein bisschen ein Glücksspiel, was wir mit der Gemüsekiste geliefert bekommen, wenn die Produkte stückweise und nicht nach Gewicht angegeben werden. *g*

Die BluRay-Hülle von "Turning Red", auf der ein grinsender, riesiger Roter Panda und drei an seinem Kopf geschmiegte Teenager-Mädchen zu sehen sind.

Zum Essen (und deutlich danach) haben wir „Turning Red“ angeschaut, die BluRay hatte ich zum Geburtstag bekommen und bislang noch nicht angeschaut. Ich fand den Film sehr süß, aber ich fürchte mein Mann konnte mit so einigen Teilen davon nichts anfangen. Sehr lustig fand ich es die Passagen, in denen „asiatische Einwandererfamilien bzw. Mutter-Tochter-Verhältnisse in diesen Familien“ dargestellt wurden, mit ähnlichen Szenen aus „Anywhere Everywhere All At Once“ (den wir vor einigen Tagen geschaut hatten) zu vergleichen … 😉 Jetzt drehe ich noch eine Blog- und Kommentarrunde und dann ist es vermutlich auch schon Zeit ins Bett zu gehen.

Das war heute ein sehr netter und entspannter Tag. Schön, dass ihr ihn wieder mit mir verbracht habt! Ich hoffe, ihr hattet ein paar angenehme (Lese-)Stunden und könnt morgen ausgeruht in die neue Woche starten! 🙂

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Heutige Mitleserinnen:

Anette
Natira
Sayuri
JED