Schlagwort: Katzen

Katzen

Als ich mit diesem Blog anfing, hatten wir vier Katzen und über die habe ich regelmäßig geschrieben. Inzwischen lebt nur noch Christie bei uns und je älter und ruhiger die Madame wird, desto weniger Stoff für Blogbeiträge gibt sie her. So ganz ist diese Katzenübersichtsseite also nicht mehr nötig, aber ganz darauf verzichten möchte ich auch nicht, weshalb sie nun von mir zu einem „älteren Beitrag“ verschoben wird.

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Hier gibt es die Direktlinks zu den „Vorstellungsbeiträgen“ zu meiner Katzenbande:

Shandy
Christie
Baltimore
Logan

Ganz besonders schöne Fotos hat einmal eine wirklich tolle Katzensitterin von unserer Viererbande gemacht: „Ein guter Katzensitter ist Gold wert“

Alle Fotos und Berichte über die Katzen bekommt man, wenn man das Label „Katzen“ aufruft: Katzen

Oder wer gezielt nach einer der Katzen sucht, kann diese Links dafür nutzen:

Shandy 
Christie
Baltimore
Logan

Wenn Christie Nähe sucht …

… ist das für mich nicht immer angenehm. 😉 Im Moment bin ich vormittags viel unterwegs und wenn ich dann wieder nach Hause komme, zeigt Christie deutlich, dass sie Nähe haben möchte. Nun ist sie eindeutig keine Schmusekatze, die Kater waren da anschmiegsamer, kuscheliger und entspannter. Wenn Christie Körperkontakt sucht, dann geht es nicht ohne Krallen …

Und was macht Christie?

Drei Wochen ist es her, seitdem Christie ihren letzten kätzischen Mitbewohner verloren hat, und es zeigt sich deutlich, dass sie Baltimore vermisst. Auch wenn er die letzten Monate nicht mehr mit ihr spielen konnte, so waren sie sich doch noch immer recht nah.

Das letzte gemeinsame Foto mit den beiden.
Zu Menschen hatte sie nie ein so besonders enges Verhältnis – vermutlich, weil sie als junge Katze kaum Kontakt zu Menschen hatte. Sicher werden wir es nie wissen, denn sie wurde vor dem Tierheim ausgesetzt und war damals in keinem guten gesundheitlichen Zustand, als ich sie aufnahm. Immerhin ist sie im Laufe der Jahre zutraulicher geworden und in den letzten Wochen hat sie deutlich gezeigt, dass sie unsere Aufmerksamkeit möchte. Und da sie keine Schmusekatze ist, bedeutet das, dass Christie bespaßt werden möchte.
Federwedel. Katzenangeln, Schnüre, Bälle, Luftschlangen – zur Zeit bekommt Christie möglichst viel verschiedenes Spielzeug angeboten, damit sie sich nicht langweilt. Sie braucht aber auch viel Abwechslung, denn wenn sie nicht zufrieden ist, dann macht sie das lautstark deutlich. 
Foto von Natira
Ich bin froh, dass sie so viel kommuniziert und deutlich macht, was sie will. Obwohl sie ganz eindeutig Baltimore und die anderen Kater vermisst, scheint sie uns als Ersatz zu akzeptieren. Nicht so schön ist es, wenn ich den Vormittag über unterwegs oder im Garten bin, dann benötigt sie am Nachmittag noch etwas mehr Aufmerksamkeit und kommt dann auch mal näher, um etwas Körperkontakt zu suchen. Aber wenn es so bleibt, wie es ist, dann kommt sie vermutlich ohne neue Katzengesellschaft aus. Wir sind natürlich kein vollwertiger Ersatz – gerade für eine Katze, die noch nie in ihrem Leben ein Grundvertrauen gegenüber Menschen entwickeln konnte -, aber wir sind, so gut es geht, für sie da.

Und was macht Baltimore?

Gut drei Wochen ist es her, seitdem Logan gestorben ist, und drei Wochen ist es her, seitdem Baltimore operiert wurde. Während Shandy und Christie deutlich zeigen, dass Logans Abwesenheit sie beunruhigt, scheint Baltimore diesen Verlust sehr stoisch zu nehmen. Er ist aber auch immer schon ein sehr pragmatischer Kater gewesen, der das Beste aus jeder Situation macht und mit Veränderungen grundsätzlich sehr gut umgeht.

Außerdem hatte er ja auch gut mit sich zu tun, da er erst einmal die Operation verarbeiten musste. Dieses Mal hat er die Narkose und die folgenden Schmerzen nicht so leicht weggesteckt. Er war sichtlich angeschlagen und tagelang sehr müde, wobei der wenige Tage später folgende Wetterwechsel mit den sehr hohen Temperaturen vermutlich auch keine Hilfe war. Mit Hitze kamen die Coon-Kater noch nie sehr gut zurecht …

Inzwischen geht es ihm aber wieder deutlich besser. Er scheint keine Schmerzen zu haben (soweit man das bei einer Katze sagen kann), seitdem die Wunde abgeheilt ist. Außerdem kommt er viel auf uns zu und fordert Streicheleinheiten ein, ist immer wieder zu Schabernack aufgelegt und genießt die ungewohnten Fast-Food-Mahlzeiten. Denn da der Tumor den Unterkieferknochen schon so weit zersetzt hat, dass man ihn nicht operieren kann und die Prognose nicht gut ist, können wir nur eines tun: Den Kater so rund wie möglich füttern, damit sein Körper so viele Reserven wie möglich hat, um das Voranschreiten des Tumors zu bekämpfen. Dummerweise ist Baltimore eigentlich kein so guter Esser und so verwöhnen wir ihn seit drei Wochen mit lauter Leckereien, die wir unseren Katzen sonst aufgrund ihrer „mangelnden Qualität“ vorenthalten haben.

So haben wir in den letzten Tagen ein Vermögen für diverse hochwertige (und relativ kalorienreiche) Trockenfuttervarianten ausgegeben und haben beim Dosenfutter von Kitekat über Sheba bis Schmusy  (100% Thunfisch in Gelee, natürlich delphinfrei gefangen – und von allen Katzen heiß und innig geliebt, während wir Menschen den „Duft“ dieses Futters unerträglich finden!) diverse Sorten ausprobiert. Baltimores großer Favorit ist ein Trockenfutter für Katzen über 12 Jahre, davon bekommt er inzwischen zwei Extramahlzeiten am Tag (getrennt von den anderen Katzen) in der Küche serviert. Das wiederum sorgt dafür, dass er wirklich jedes Mal, wenn einer von uns in den Flur geht, zur Küchentür rennt und hoffnungsvoll und auch ein wenig bettelnd schaut. In diesen Momenten fällt es schwer zu glauben, dass dieser kleine gierige Kater krank ist …

Unscharf, aber dafür gerade sehr typisch!

Von alten Katzen …

Unsere Katzen werden alt, das ist eine Tatsache, die wir in den letzten Monaten einfach nicht mehr ignorieren konnten. Shandy wird in diesem Jahr 15, Christie 14 und die Coon-Brüder werden 16 Jahre alt. Im Alltag macht sich das mit so mancher Eigenheit bemerkbar. So wird Shandy immer dickköpfiger und grummeliger, und wenn er seinen Willen nicht durchsetzen kann, kann es sein, dass die ganze Familie darunter leidet. Bei Christie ist es die Arthrose, die spätestens im Herbst zeigt, dass unser – ansonsten fittes und lebhaftes – Kätzchen nicht mehr so jung ist. Sie ist der Grund, warum wir deutlich früher und deutlich länger heizen, als wir es für uns tun würden, und sie ist es auch, die im Prinzip die gesamte Heizperiode auf dem Heizkörper verbringt, um sich zu wärmen.

Bei Logan bin ich mir oft nicht sicher, ob sein Kopf nicht mehr durchgehend die übliche Denkleistung vollbringt oder ob einfach nur die Ohren versagen und der Schlaf deutlich tiefer geworden ist. Er reagiert regelmäßig nicht auf Geräusche und oft genug muss ich ihn wecken und zu seinem Napf tragen, wenn es Fütterungszeit ist, weil er nichts mitbekommen hat. Ist er aber erst einmal wach und aufmerksam, dann benimmt er sich eigentlich wie immer. Baltimore hingegen ist vom Kopf her noch fit, neugierig bis zur Selbstzerstörung und will nicht so recht begreifen, dass sein Körper dafür nicht mehr ganz so leistungsfähig ist wie früher. Er war immer ziemlich tollpatschig, aber inzwischen hat er häufig Probleme damit, relativ einfach Sprünge auf die Reihe zu bekommen oder das Gleichgewicht zu halten, wenn er dabei seine Hinterbeine belasten muss.

Auch den Tierarzt sehen wir immer häufiger. Die Zähne – vor allem der Coon-Brüder – werden nicht besser und so gab es die eine oder andere Zahnoperation in den letzten zwei Jahren. Außerdem ist Christies Leber nicht so fit und wir müssen regelmäßig die Werte überprüfen lassen, während Shandy in diesem Jahr schon zwei Blasenentzündungen hatte. Immerhin sind seine Nierenwerte, die Anfang des Jahres besorgniserregend waren, deutlich besser geworden (etwas, das laut unserem Tierarzt bei ihm in der Praxis noch nie passiert wäre Oo). Wir sind dankbar für diese kleinen positiven Nachrichten, denn es gibt noch genügend andere Dinge, die uns Sorgen machen können.

So hat Logan, der im Frühling immer ein paar Tage hat, in denen er nicht so viel frisst, in den letzten Wochen so wenig zu sich genommen, dass er zwischen zwei Tierarztbesuchen ein halbes Kilo abgenommen hat. Das ist grundsätzlich schon viel, aber bei einem eher schlanken älteren Kater besonders alarmiert. Eine Diagnose gab es bislang nicht, die Blutergebnisse ergaben allerdings, dass eine Entzündung vorlag – und die Nieren in den letzten Monaten schlechter geworden sind. Also gab es entzündungs- und schmerzstillende Mittel und wir sind in den letzten Tagen hinter dem Kater hergelaufen und haben ihm seine Lieblingsleckereien unter die Nase gehalten, um ihn zum Fressen zu animieren. An manchen Tagen hat es geklappt, an manchen nicht. Und da gestern wieder ein Tag war, an dem er nicht fressen wollte, befindet er sich jetzt gerade zur Beobachtung beim Tierarzt …

Das Schlimme daran, alte Katzen zu haben, sind weniger die „normalen“ Alterserscheinungen. Schlimm ist, dass von einem Moment auf den anderen alarmierende Symptome auftreten, die für eine dramatische Entwicklung stehen können. Das führt dazu, dass man alle paar Wochen aufgefordert wird, sich mit der Sterblichkeit der Katzen auseinanderzusetzen. Ich habe jetzt schon Angst vor dem Moment, an dem ich entscheiden soll, ob noch ein Therapieversuch unternommen wird oder nicht. Und obwohl ich kräftig fluche, wenn ich mal wieder eine von Shandys Pfützen aufwischen muss, wenn Baltimore mir mal wieder in seinem Ungeschick Schmerzen zufügt, Christie mir beim Schmusen Kratzer verpasst oder Logan uns mitten in der Nacht mit seinem Gesang weckt, so bin ich doch dankbar für die Zeit, die wir noch gemeinsam haben.

 

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Und dann hat er uns die Entscheidung abgenommen …

 

 

September 1999 – Mai 2015

Christie

Während unsere vier Katzen im Sommer irgendwann unter der Hitze leiden, genießen sie jetzt im Frühling jeden Sonnenstrahl und jedes bisschen Wärme, das sie ergattern können. Alle vier finden es wunderbar, wenn sie einen Sonnenfleck finden, in dem sie schlafen können. Bei Christie sieht das manchmal überraschend elegant aus.

Noch mehr genießt sie es aber, wenn ich für sie Sonnenreflektionen an die Wand werfe und sie damit spielen kann. Das hat den großen Vorteil, dass die anderen Katzen nicht mitspielen wollen (Shandy und Baltimore finden Sonnenflecken langweilig und Logan bevorzugt Schattenspiele) und sie ganz allein die Regale rauf- und runterspringen kann. In diesen Momenten vergisst sie definitiv, dass sie schon ein altes Kätzchen mit Arthrose ist, und genießt rundum das Leben. 🙂