Katherine Addison: The Angel of the Crows

„The Angel of the Crows“ von Katherine Addison ist ein Roman, der ursprünglich als Sherlock-Holmes-Fanfiction bzw. „Wingfiction“ anfing. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Dr. J. H. Doyle und beschrieben werden all die Erlebnisse, die Doyle nach dem Zusammenziehen mit dem Engel Crow hat. Die Welt, in der Doyle lebt, erinnert sehr an eine fantastische Variante des realen Viktorianischen Englands um 1888, wobei es in dieser Version Vampire, Werwölfe, an ein öffentliches Gebäude gebundene Engel (ebenso wie „Namenlose“ und „Gefallene“ Engel), Höllenhunde, Dämonen und viele, viele andere übernatürliche Wesen gibt, die zum Alltag der Menschen gehören. Doyle selber wurde von einem gefallenen Engel in Afghanistan verwundet und konnte deshalb nicht weiter als Militärarzt tätig sein, was zu der Rückkehr nach London und der Suche nach einem Mitbewohner führte.

Im Prinzip ist dieser Roman also eine Neuerzählung der bekanntesten Sherlock-Holmes-Geschichten, wobei sich die Whitechapel-Morde wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung ziehen. Dabei wirkt Doyle deutlich intelligenter (und aktiver) als das literarische Vorbild Dr. Watson, und der Engel Crow ist mir beim Lesen sehr viel „menschlicher“ vorgekommen als Sherlock Holmes, obwohl Katherine Addison immer wieder betont, dass ihre Engel eben nicht mit Menschen gleichzusetzen sind. Überhaupt wird – je mehr Doyle über die Engel lernt – immer deutlicher, dass die Autorin rund um diese Wesen ein spannendes Stückchen Weltenbau geleistet hat, über das ich gern noch mehr gelesen hätte. So sind die Engel, die einen Namen haben, normalerweise an öffentliche Gebäude gebunden – was sich im ersten Moment seltsam anfühlte, aber später im Buch erklärt Crow, dass Engel über Menschen wachen und die Bindung an ein Gebäude dafür sorgt, dass sie nicht wählen müssen, über welche Menschen sie wachen, sondern sie wachen eben über alle Menschen, die das Gebäude nutzen. Das war eine Engel-Idee, die ich sehr schön fand, ebenso wie die Erklärung dafür, dass Crow nicht an ein Gebäude gebunden ist und trotzdem kein Gefallener Engel, sondern jemand mit einem Namen ist.

Es war wirklich spannend und unterhaltsam, diese Urban-Fantasy-Varianten der Sherlock-Holmes-Geschichten zu lesen, in denen Crows Faktensuche zum Teil eben auch mit übernatürlichen Mitteln stattfindet und in der die Rolle der Baker-Street-Boys nicht von Straßenkindern, sondern von Namenlosen übernommen wird. Es gibt sehr viele kleine Momente in den Geschichten, die dafür sorgen, dass die verschiedenen (Neben-)Figuren so viel mehr Charakter entwickeln können, als dies in den Originalgeschichten der Fall war. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich das Gefühl hatte, dass Katherine Addison diese Geschichte gut zehn Jahre in der Schublade liegen hatte, bevor jemand sie veröffentlichen wollte. Es gibt zum Beispiel eine Figur, die – meiner Meinung nach – auf Dr. James Barry anspielen soll, aber das erfolgt auf eine Art und Weise, die sich nach „schau, was diese Frau geschafft hat“ anfühlt, statt nach „Dr. Barry war ein trans Mann“. Ebenso gibt es eine lange Liste an Jack-the-Ripper-Quellenmaterial, das die Autorin verwendet hat, aber „The Five“ von Hallie Rubenhold ist nicht dabei.

Ich hingegen habe „The Five“ von Hallie Rubenhold gelesen und hatte deshalb bei „The Angel of Crows“ ein echtes Problem damit, dass die Opfer von „Jack the Ripper“ durchgehend als Prostituierte bezeichnet wurden und es ständig Spekulationen darüber gab, was den Täter dazu gebracht haben könnte, Prostituierte zu ermorden. Und dazu kamen noch die ständigen „Zeugenaussagen“, dass die Opfer vor ihrer Ermordung mit „Kunden“ gesehen worden seien. Trotz dieser Passagen habe ich mich mit dem Roman so gut unterhalten gefühlt, dass ich ihn vollständig gelesen habe, denn es gab ausgleichende Elemente. So wird immer wieder betont, dass weder den Zeugenaussagen noch den Berichten der Zeitungen zu trauen sei. Gerade der Einfluss, den die Zeitungen auf die Sicht der Öffentlichkeit nehmen, wird immer wieder kritisiert, ebenso wie ständig aufgezeigt wird, wo einfach nur reißerisch spekuliert wird und für wie wenige Aussagen wirkliche Fakten vorliegen.

Außerdem wird immer wieder deutlich, dass sowohl Doyle als auch Crow die Opfer als Personen sehen, was dazu führt, dass es auch immer mal wieder kleine Nebenbemerkungen zur ihren Persönlichkeit gibt. Zusätzlich gibt es in diesem Roman überraschend viele Details zum Leben der verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und zu den komplexeren Hintergründen der Lebensumstände im Viktorianischen England, was ich wirklich gut gemacht fand. Alles in allem war das Lesen von „Angel of Crows“ also ein etwas gemischtes Vergnügen für mich, weil ich grundsätzlich die Erzählweise der Autorin und all die vielen Elemente, die den vertrauten Geschichten so viele neue Facetten verliehen haben, sehr genossen habe, aber mir auch gewünscht hätte, dass Katherine Addison aktuellere wissenschaftliche Werke bei ihrer Recherche mit eingebunden hätte, statt nur auf ziemlich reißerische und definitiv veraltete Informationen – gerade rund um die Whitechapel-Morde – zu setzen.

Lese-Sonntag im Januar 2023

Ich glaube, seitdem ich blogge, habe ich noch nie zuvor ein Jahr mit so wenig Blogbeiträgen angefangen … Aber den Lese-Sonntags-Beitrag gibt es natürlich auch in diesem Januar wieder – ich bin gespannt wie der Tag so verlaufen wird. Da ich im Moment nicht besonders gut schlafe, werde ich mir wieder Zeit nehmen, um in Ruhe in den Tag zu starten. Ich habe vor heute wirklich viele gemütliche Lesestunden zu genießen, auch wenn ich noch nicht so recht weiß, mit welchem meiner Bücher ich meine Zeit verbringen werde. Gestern habe ich „The Angel of the Crows“ von Katherine Addison beendet (die Rezension besteht bislang aus lauter Bruchstücken, die ich mir beim Lesen notiert hatte, mal schauen, ob ich die in der kommenden Woche veröffentlicht bekomme) und nun schwanke ich zwischen dem Stapel mit all meinen angefangenen Büchern und dem Stapel mit „Büchern, die ich als nächstes lesen will“. Beide Stapel haben in den vergangenen Wochen Monaten bedenkliche Auswüchse angenommen und es wäre schön, wenn ich da mal wieder etwas mehr Übersichtlichkeit hineinbekommen würde. Aber erst einmal Wachwerden!

 

Update 10:00 Uhr

Blick in die geöffnete Taschenbuchausgabe von "Eva Evergreen and the Cursed Witch", aus dem Buch ragt ein Lesezeichen, das einen Drachen mit einem Buch vor der Nase darstellt, im Hintergrund ist ein schwarz-weißes Bild zu sehen, dass von kleinen kugelförmigen Lämpchen umringt ist und es lässt sich daneben ein sehr volles Bücherregal erahnen.

Ich will nicht behaupten, dass ich mich schon richtig wach fühlen würde, aber ich habe immerhin schon ein paar Seiten in „Eva Evergreen and the Cursed Witch“ von Julie Abe gelesen. Auf den zweiten Teil der Eva-Evergreen-Bücher hatte ich mich so gefreut, nur um dann direkt nach Erscheinen festzustellen, dass ich leider nicht in der richtigen Stimmung dafür war. Heute scheint mir endlich der richtige Tag für das Buch gekommen zu sein, zumindest habe ich schon mal die ersten dramatischen Szenen hinter mich gebracht und musste erleben, wie Evas Mutter von einem Hexenkollegen angegriffen wurde. Außerdem haben Seher das Auftauchen des nächsten „Culling“ vorhergesagt und Eva muss nun helfen das Farmland gegen diese magisch verursachte Katastrophe zu beschützen.

 

Update 13:30 Uhr

Links ein kleiner Stapel mit Büchern, wobei "Eva Evergreen and the Cursed Witch" oben liegt, rechts eine Tasse mit sehr flachen und nicht so ganz appetitlich aussehendem Milchschaum.

Nach dem letzten Update habe ich mir erst einmal eine Milchkaffee gemacht und war dabei wohl noch nicht wach genug, um die richtige Einstellung für meinen Milchschaum zu wählen (oder mein Milchschäumer ist kaputt – was ich wirklich nicht hoffe!). Das war auf jeden Fall ein weniger genussvoller Start in den „kulinarischen“ Teil des Tages, als ich ihn mir erhofft hatte. Ansonsten habe ich weiter in „Eva Evergreen and the Cursed Witch“ gelesen und genieße gerade vor allem die vielen kleinen Details rund um die diversen Nebenfiguren sehr, während Eva selber ziemlich viel Stress damit hat, dass ihre Mutter verflucht wurde (und deshalb ihre Magie verloren hat), dass das Land täglich mit „Cullings“ (magisch verursachten Naturkatastrophen) zu kämpfen hat und dass das ehemalige Oberhaupt der Hexen verschwunden ist, obwohl er derjenige ist, der das Ganze verusacht hat – und somit vermutlich auch der Einzige ist, der die Situation verbessern könnte.

Ein angeschalteter eReader, dessen Bildschirm das Cover von "The Grief Fox" zeigt. Das Cover lässt schehmenhaft einige verschneit-wirkende Tannenbäume erkennen und einer der Bäume bildet den Körper eines (leicht abstrakt wirkenden) Fuchses.

Zum Frühstück (Porridge) habe ich Eva erst einmal wieder verlassen und dafür eine Kurzgeschichte von Kameron Hurley („The Grief Fox“) gelesen. Die Geschichte gab es Anfang Januar über die Patreon-Seite der Autorin und ich muss leider sagen, dass sie mir nicht so gut gefiel wie die anderen Sachen, die ich bislang von ihr gelesen habe. Es geht um eine Frau, die sehr an ihren Hühnern hängt und als ihre Hühner erkranken, geht sie einen Handel mit einem Fuchs ein, der … nicht gerade gut durchdacht ist. Mir persönlich war die Geschichte ein bisschen zu plakativ belehrend. Danach habe ich noch zu der Anthologie „The Very Merry Murder Club“ gegriffen und den Beitrag „No Piste for the Wicked“ von E. L. Norry gelesen, wo es um einen Mord an einer Lehrerin während einer Ski-Freizeit einer Schule ging – das war nett zu lesen und ich mochte die Perspektive des Erzählers Luca.

 

Update 16:30 Uhr

Ein angefangener Sockenschaft, aus dessen einen Ende ein Nadelspiel ragt und auf dem ein Maßband liegt. Der Sockenschaft liegt auf der Tastatur eines Laptops.

Seit dem letzten Update habe ich zwischen Eva Evergreen weiterlesen und mich „online etwas rumtreiben, während ich stricke“ immer wieder hin und her gewechselt. Mein kaputtes Daumengelenk muckt heute wieder etwas mehr und das sorgt dafür, dass ich nur ein paar Minuten am Stück stricken kann. Häkeln ginge vermutlich etwas besser, aber ich bin gerade zu faul meine Häkelsachen rauszuholen. 😉 Eva ist inzwischen auf ihre Freunde Charlotte und Davy gestoßen und gemeinsam haben die drei mehr über die böse Magie, die hinter den „Cullings“ steckt herausgefunden. Wenn ich mal davon absehe, dass es in diesem Band eine Menge Szenen gibt, in denen erfahrene Hexen nicht bereit sind einer jungen Hexe wie Eva zuzuhören, weil sie ja so jung und relativ untalentiert ist, genieße ich die Geschichte sehr – und selbst die Szenen lassen sich damit erklären, dass das gesamte Königinnenreich unter Anspannung steht und alle magiekundigen Personen vollkommen erschöpft und deshalb kurz angebunden sind. *g*

Oh, und ich habe mir zwischendurch einen Chai mit Milchschaum gemacht und hatte das gleiche Problem wie bei meinem morgendlichen Milchkaffee, obwohl der Milchschäumer normal zu arbeiten scheint und ich die richtige Einstellung gewählt hatte! Im Moment vermute ich, dass die Ursache bei meiner Milch liegt, obwohl es dasselbe Produkt wie immer ist. Mal schauen was passiert, wenn ich irgendwann die nächste Packung öffne … Aber erst einmal werde ich meine Zeit bis zum Abendessenkochen noch mit dem Buch vor der Nase verbringen!

 

Update 22:30 Uhr (letztes Update)

Band 3 und 4 der deutschen Ausgaben von "Der Mann meines Bruders".

Da meine Augen später am Nachmittag etwas müde waren und mich Natiras Beitrag daran erinnert hatte, dass ich ja noch meine aktuelle Mangareihe beenden wollte, habe ich nach dem letzten Beitrag zum dritten und vierten Band von „Der Mann meines Bruders“ von Gengoroh Tagame gegriffen. Die Manga drehen sich darum, dass der Japaner Yaichi sich während eines Besuchs seines kanadischen Schwagers Mike mit seinem Verhältnis zu seinem verstorbenen Bruder Ryoji beschäftigen muss. Die beiden Brüder standen sich ziemlich nah, bis Ryoji Yaichi darüber informierte, dass er schwul sei – und Yaichi nicht wusste, wie er damit umgehen sollte. Nun sieht er wie wenig Probleme seine Tochter Kana damit hat ihren Onkel Mike zu akzeptieren und muss sich mit seinen eigenen Vorurteilen und Unsicherheiten auseinandersetzen und sich eingestehen, dass er mehr für seinen Bruder hätte dasein können. Die Manga sind vor allem sehr niedlich, die Figuren sympathisch und ich fand es sehr schön wie der Mangaka dafür sorgt, dass sein Protagonisten sich mit all seinen Fragen und Unsicherheiten beschäftigen muss und welche Antworten er für sich findet.

Ein Teller mit meinem heutigen Abendessen, es sind deutlich die dunklen Stellen zu sehen, die der Blumenkohl durchs rösten im Ofen bekommt.

Zum Abendessen gab es dann heute mal wieder im Ofen gerösteter Blumenkohl mit Nudeln und einer etwas improvisierten Sauce mit Knoblauch, Frischkäse und Petersilie. Normalerweise mache ich eine Sauce aus Blumenkohlpüree, Knoblauch und Brühe, aber dafür war der heutige Blumenkohl definitiv zu klein. Es ist halt immer ein bisschen ein Glücksspiel, was wir mit der Gemüsekiste geliefert bekommen, wenn die Produkte stückweise und nicht nach Gewicht angegeben werden. *g*

Die BluRay-Hülle von "Turning Red", auf der ein grinsender, riesiger Roter Panda und drei an seinem Kopf geschmiegte Teenager-Mädchen zu sehen sind.

Zum Essen (und deutlich danach) haben wir „Turning Red“ angeschaut, die BluRay hatte ich zum Geburtstag bekommen und bislang noch nicht angeschaut. Ich fand den Film sehr süß, aber ich fürchte mein Mann konnte mit so einigen Teilen davon nichts anfangen. Sehr lustig fand ich es die Passagen, in denen „asiatische Einwandererfamilien bzw. Mutter-Tochter-Verhältnisse in diesen Familien“ dargestellt wurden, mit ähnlichen Szenen aus „Anywhere Everywhere All At Once“ (den wir vor einigen Tagen geschaut hatten) zu vergleichen … 😉 Jetzt drehe ich noch eine Blog- und Kommentarrunde und dann ist es vermutlich auch schon Zeit ins Bett zu gehen.

Das war heute ein sehr netter und entspannter Tag. Schön, dass ihr ihn wieder mit mir verbracht habt! Ich hoffe, ihr hattet ein paar angenehme (Lese-)Stunden und könnt morgen ausgeruht in die neue Woche starten! 🙂

***

Heutige Mitleserinnen:

Anette
Natira
Sayuri
JED

Jahresanfang

Die erste Januarwoche ist schon wieder vorbei, der „Weihnachtsurlaub“ ist zu Ende, und ich versuche ab heute wieder in meinen normalen Rhythmus zu finden, ohne dabei zu sehr an die beiden OP-Termine zu denken, die in diesem Monat noch für zwei Familienmitglieder anstehen. Wenn das alles vorbei und (hoffentlich!) gut gelaufen ist, habe ich vielleicht auch wieder mehr Energie für ein paar Extra-Dinge, die sich in den letzten Monaten aufgehäuft haben. (Ich habe keine Ahnung, wie lange ich schon vorhabe, ein paar Sachen versandfertig zu machen, ohne dass ich das auf die Reihe bekomme …)

Immerhin kann ich vermelden, dass ich in den letzten Tagen wieder gelesen habe. Wobei ich mich dabei ertappt habe, dass ich beim Beenden von „Before the Coffee gets cold“ von Toshikazu Kawaguchi dachte, wie schön es doch ist, dass ich endlich ein Buch gelesen habe – nur um dann festzustellen, dass ich für den Januar schon zwei beendete Romane auf meiner Liste stehen hatte. Und dann musste ich erst einmal darüber nachdenken, wieso die sich für mich nicht als „richtige“ Bücher angefühlt haben, so dass ich vollständig vergessen hatte, dass ich sie überhaupt gelesen habe. Ein Grund war, dass ich „Storm Forged“ von Lindsay Buroker schon im vergangenen Jahr angefangen hatte, aber das war es nicht allein.

Sowohl „Storm Forged“, als auch „Gladiator Bear“ von Murphy Lawless (eines der vielen Pseudonyme von C.E. Murphy) waren nette und unterhaltsame Romane, aber keiner von beiden hatte irgendwelche Elemente, die dafür sorgten, dass ich mich (beim Lesen oder danach) damit hätte beschäftigen müssen. Beide Geschichten haben sich hervorragend im abgelenkten Zustand lesen (oder eben auch nach wenigen Absätzen unterbrechen) lassen, ohne dass ich das Gefühl hatte, ich würde irgendwas verpassen. Beide sind perfekte Bücher für Phasen, in denen ich mich einfach nur etwas unterhalten lassen will, aber die Handlung ist vorhersehbar. Die amüsanten Szenen wiederum sind sehr nett zu lesen und die Figuren sind vertraute Stereotype mit ein paar netten Eigenschaften, die dafür sorgen, dass ich sie gern einige Seiten lang begleite. Alles in allem also keine besonders erinnerungswürdigen Romane, auch wenn sie ihren Zweck definitiv erfüllt haben.

Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir zwischen Weihnachten und dem vergangenen Wochenende ziemlich intensiv „Mechs vs. Minions“ gespielt haben, dass ich die beiden Bücher so schnell so gründlich verdrängt hatte. Das Brettspiel haben wir nach einigen Jahren Pause wieder rausgesucht, weil wir beide überraschenderweise Lust darauf hatten. Und so haben wir uns an zwölf von fünfzehn Urlaubstagen am frühen Nachmittag hingesetzt und versucht, mit unseren gezogenen Karten eine „Befehlskette“ zu programmieren, die unseren Mechs im Kampf gegen eine Horde von Minions möglichst viele Alternativen gab. Das war stellenweise überraschend anstrengend und fordernd, aber es hat auch viel Spaß gemacht (vor allem, da wir nach der vierten Mission als Hausregel eingeführt hatten, dass es kein Zeitlimit beim Ziehen der Karten mehr geben wird). Nachdem wir am Samstag die letzte Mission hoffnungslos verloren hatten, hatten wir schon befürchtet, wir müssten das Spiel für diese Woche wegräumen, ohne siegreich zu sein, aber am Sonntag lief es dann so gut, dass wir nicht einmal eine Stunde brauchten, um den Endboss zu besiegen.

Ich hoffe, ihr habt euren Jahresanfang auch recht geruhsam verbringen und die vorherigen Feiertage genießen können! Mal schauen, was uns dieses Jahr so bringt …

Neuzugänge: Oktober, November und Dezember 2022

Im letzten Quartal des Jahres kann ich mich normalerweise immer ganz gut zurückhalten, wenn es um neue Bücher geht – was vor allem daran liegt, dass ich ja weiß, dass ich im November und Dezember so einige Titel geschenkt bekomme. 😉 Aber so ganz kann ich es mit Vorbestellungen von liebgewonnenen Reihen oder neuen Romanen von bewährten Autoren dann doch nicht lassen.

Meine selbst gekauften Neuzugänge waren in diesem Quartal also:

Links vorne vier Bücher auf einem Stapel, rechts dahinter "The Red Scholar's Wake" mit dem Cover zum Betrachter.

1. Dominique Valente: Starfell 4 – Willow Moss and the Magic Thief
Der aktuellste Band rund um die Hexe Willow Moss, die dieses Mal gemeinsam mit einigen Freund*innen und ihrem treuen Kater Kobold gegen den Zauberer vorgehen muss, der vor kurzem ihre Magie gestohlen hat. Das Buch hat mir wirklich ein paar nette und erholsame Lesestunden verschafft.

2. Phil Hickes: The Vanishing of Aveline Jones (Aveline Jones 3)
Der dritte Band der Aveline-Jones-Bücher und nachdem ich die ersten beiden Teile wirklich mochte, hatte ich auch dieses Mal mit der Geschichte von Phil Hickes (und den Illustrationen von Keith Robinson) viel Freude.

3. Aliette de Bodard: The Red Scholar’s Wake
Ich habe bislang noch nicht viel von Aliette de Bodard gelesen, aber was ich gelesen habe, hat mir gefallen – und der Klappentext von „The Red Scholar’s Wake“ klang zu gut, um das Buch nicht vorzubestellen und die ersten Kapitel gefallen mir schon mal.

4. Jenn Reese: A Game of Fox & Squirrels
Um die Autorin und ihre Titel schleiche ich schon eine Weile herum und als ich im Dezember eine Phase hatte, in der ich nicht lesen mochte, habe ich aus Frust das Buch gekauft.

5. Emily J. Taylor: Hotel Magnifique
Noch ein Frustkauf – weder Autorin noch Titel sagte mir vorher etwas, aber der Klappentext klang interessant.

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Meine Geburtstagsgeschenken gibt es wieder ohne Anmerkungen, weil das sonst etwas lang würde:

Ein großer Stapel mit Büchern, rechts davon stehen zwei BluRays und zwei weitere Bücher, darauf liegt ein Päckchen im Geschenkpapier mit dem Aufdruck einer edlen Konditorei.

Claribel A. Ortega: Ghost Squad
Jennifer Adam: The Last Windwitch
Ann Sei Lin: Rebel Skies
Rin Chupeco: Wicked as You Wish (A Hundred Names for Magic 1)
E. Latimer: Escape to Witch City
Natasha Bowen: Skin of the Sea
Harmony Becker: Himawari House (Comic)
Faith Erin Hicks: The Nameless City 2 – The Stone Heart (Comic)
Faith Erin Hicks: The Nameless City 3 – The Divided Earth (Comic)
Catherine Ostler: The Duchess Countess – The Woman who Scandalised a Nation
Lydia Edwards: How to Read a Suit – A Guide to Changing Men’s Fashion from the 17th to the 20th Century

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Und zuletzt noch die Bücher, die ich von meinen Lieben zu Weihnachten geschenkt bekommen habe:

Zwei Bücherstapel.

Y.S. Lee: The Traitor in the Tunnel (The Agency 3)
Y.S. Lee: Rivals in the City (The Agency 4)
Toshikazu Kawaguchi: Before the Coffee gets cold
Sufiya Ahmed: Rosie Raja – Churchill’s Spy
Hana Tooke: The Unadoptables
Serena Patel & Robin Stevens: The Very Merry Murder Club (Anthologie)
Helenka Stachera: Fin and the Memory Curse
Faith Erin Hicks: One Year at Ellsmere (Comic)
Amy Butler Greenfield: The Woman All Spies Fear – Codebreaker Elizebeth Smith Friedman and her hidden life
Tom Reiss: The Orientalist – In Search of a Man Caught Between East and West
Adrienne Tooley: Sweet & Bitter Magic
Linda Urban: Almost There and Almost Not
Katherine Woodfine: Spies in St. Petersburg (Taylor & Rose 2)
Katherine Woodfine: Villains in Venice (Taylor & Rose 3)
Katherine Woodfine: Nightfall in New York (Taylor & Rose 4)
Katherine Addison: The Angel of the Crows
Mark Oshiro: The Insiders
Leah Cypess: Thornwood (Sisters Ever After 1)
Zetta Elliot: Dragons in a Bag 2 – The Dragon Thief

Januar-SuB 2023

Ich wünsche euch erst einmal ein schönes neues Jahr und dass 2023 viele schöne Momente für euch mit sich bringen wird! 🙂

Für mich endete das Jahr 2022 mit zwei Wochen, in denen ich fast durchgehend offline war und auch wenn ich mich immer noch nicht wirklich erholt fühle, so geht es mir doch besser als Mitte Dezember. Gelesen habe ich im vergangenen Monat nur wenig, dafür habe ich einige Zeit mit Spielen („Animal Crossing“ und „Cozy Grove“ und – mit meinem Mann – „Flamecraft“, „Seize the Bean“ und „Mechs vs. Minions“) verbracht und vermehrt Filme und Serien geschaut, um mich einfach etwas unterhalten zu lassen. Außerdem ist mein SuB über Weihnachten kräftig angewachsen – ich bin gespannt, wie sich der in den kommenden zwölf Monaten so entwickelt.

Für den Januar habe ich bislang keine Pläne und noch keine feststehenden Termine, ich lasse diesen Monat also einfach mal auf mich zukommen und hoffe, dass ich irgendwann auch wieder den Kopf frei zum Lesen habe. 🙂

Belletristik-SuB:

  1. Julie Abe: Eva Evergreen and the Cursed Witch
  2. Jennifer Adam: The Last Windwitch
  3. Katherine Addison: The Angel of the Crows
  4. Tomi Adeyemi: Children of Blood and Bone
  5. Sufiya Ahmed: Rosie Raja – Churchill’s Spy
  6. Becky Albertalli: Leah on the Offbeat
  7. Hanna Alkaf: The Weight of our Sky
  8. Kaia Anderson: Sisters in Arms
  9. Sophie Anderson: The Thief Who Sang Storms
  10. Kelley Armstrong: The Gryphon’s Lair (A Royal Guide to Monster Slaying 2)
  11. Kelly Barnhill: Iron Hearted Violet
  12. Kelly Barnhill: The Ogress and the Orphans
  13. Kelly Barnhill: When Women Were Dragons
  14. Kalynne Bayron: This Poison Heart
  15. T. J. Berry: Space Unicorn Blues
  16. Holly Black: The Coldest Girl in Coldtown
  17. Lawrence Block (Hrsg.): In Sunlight or in Shadow – Stories Inspired by the Paintings of Edward Hopper
  18. Aliette de Bodard: The Red Scholar’s Wake
  19. Lila Bowen: Conspiracy of Ravens (The Shadow 2)
  20. Natasha Bowen: Skin of the Sea
  21. Rhys Bowen: Naughty in Niece (Royal Spyness 5)
  22. Rhys Bowen: The Twelve Clues of Christmas (Royal Spyness 6)
  23. Nicholas Bowling: Song of the Far Isles
  24. Marie Brennan: The Voyage of the Basilisk – A Memoir by Lady Trent
  25. Marie Brennan: In the Labyrinth of Drakes – A Memoir by Lady Trent
  26. Marie Brennan: Within the Sanctuary of Wings – A Memoir by Lady Trent
  27. Sarah Rees Brennan: Tell the Wind and Fire
  28. Sarah Rees Brennan: In Other Lands
  29. Rachel Caine: Paper and Fire (The Great Library 2)
  30. Julie Campbell: The Mysterious Visitor (Trixie Belden 4)
  31. Jennifer Carson: To Find a Wonder
  32. Beth Cato: Breath of Earth (Blood of Earth #1)
  33. Soman Chainani: Quests for Glory (The School for Good and Evil 4)
  34. David Chandler: A Thief in the Night (Ancient Blades 2)
  35. David Chandler: Honor Among Thieves (Ancient Blades 3)
  36. Rin Chupeco: Wicked as You Wish (A Hundred Names for Magic 1)
  37. Orlagh Collins: All the Invisible Things
  38. Alyssa Colman: The Gilded Girls (Gilded Magic 1)
  39. Leah Cypess: Thornwood (Sisters Ever After 1)
  40. April Daniels: Dreadnought (Nemesis 1)
  41. Benjamin Dean: Me, My Dad and the End of the Rainbow
  42. Sarah Driver: Once we were Witches
  43. Sarah Beth Durst: Race the Sands
  44. Joseph Elliott: The Good Hawk (Shadow Skye 1)
  45. Louise Erdrich: The Birchbark House
  46. Catherine Fisher: The Velvet Fox (The Clockwork Crow 2)
  47. Anita Frank: The Lost Ones – Some Houses are Never at Peace (abgebrochen und aussortiert)
  48. Francesca Gibbons: A Clock of Stars 1 – The Shadow Moth
  49. Laura Ann Gilman: Silver on the Road
  50. Nicole Glover: The Conductors
  51. Mira Grant: Parasite (Parasitology 1)
  52. Mira Grant: Symbiont (Parasitology 2)
  53. Mira Grant: Chimera (Parasitology 3)
  54. Alex Grecian: The Black Country (Scotland Yard’s Murder Squat 2)
  55. Kate Griffin: The Midnight Mayor (Matthew Swift #2)
  56. Kate Griffin: The Neon Court (Matthew Swift #3)
  57. Kate Griffin: The Minority Council (Matthew Swift #4)
  58. Kate Griffin: Stray Souls (Magicals Anonymous #1)
  59. Kate Griffin: The Glass God (Magicals Anonymous #2)
  60. Alexis Hall: The Affair of the Mysterious Letter
  61. Christian Handel (Hrsg.): Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln (Anthologie)
  62. Rachel Hartman: Seraphina
  63. Jim C. Hines: Die Buchmagier – Angriff der Verschlinger
  64. Jim C. Hines: Terminal Alliance
  65. Tanya Huff: Wizard of the Grove
  66. D. B. Jackson: Thieves‘ Quarry (Thieftaker #2)
  67. D. B. Jackson: A Plunder of Souls (Thieftaker #3)
  68. Sharna Jackson: The Good Turn
  69. Diana Wynne Jones: Crown of Dalemark (The Dalemark Quartet 4)
  70. Diana Wynne Jones: Dogsbody
  71. Diana Wynne Jones: Power of Three
  72. Diana Wynne Jones: Fire and Hemlock
  73. Toshikazu Kawaguchi: Before the Coffee gets cold
  74. Michelle Ruiz Keil: All of Us with Wings
  75. Celine Kiernan: Geisterpfade
  76. Celine Kiernan: Königspfade
  77. Celine Kiernan: The Little Grey Girl (The Wild Magic Trilogy 2)
  78. Mary Robinette Kowall: The Calculating Stars
  79. Sarah Kuhn: Heroine’s Journey (Heroine Complex 3)
  80. Sarah Kuhn: From Little Tokyo with Love
  81. R. F. Kuang: The Poppy War
  82. E. Latimer: Escape to Witch City
  83. Patrice Lawrence: The Elemental Detectives
  84. Yoon Ha Lee: Dragon Pearl
  85. Y.S. Lee: The Body at the Tower (The Agency 2)
  86. Y.S. Lee: The Traitor in the Tunnel (The Agency 3)
  87. Y.S. Lee: Rivals in the City (The Agency 4)
  88. Ann Sei Lin: Rebel Skies
  89. Darcie Little Badger: Elatsoe
  90. Cixin Liu: The Three-Body Problem
  91. Kari Maaren: Weave a Circle Round
  92. Janelle McCurdy: Mia and the Lightcasters (Umbra Tales 1)
  93. Seanan McGuire: Middlegame
  94. Seanan McGuire: Angel of the Overpass (Ghost Roads 3)
  95. Hilary McKay: The Time of Green Magic
  96. Robin McKinley: Sunshine
  97. Robin McKinley: Dragonhaven
  98. Anna-Marie McLemore: Blanca and Roja
  99. Wendy McLeod MacKnight: The Copycat
  100. Karen M. McManus: Two can Keep a Secret
  101. Tamzin Merchant: The Mapmakers (The Hatmakers 2)
  102. Kate Milford: The Boneshaker
  103. Kate Milford: Bluecrowne
  104. Kate Milford: The Thief Knot
  105. Maya Montayne: Nocturna
  106. Bethany C. Morrow: A Song Below Water
  107. Tamsyn Muir: Gideon the Ninth
  108. Julie Murphy: Faith – Taking Flight
  109. Julie Murphy: Faith – Greater Hights
  110. Bishop O’Connell: The Stolen
  111. Nnedi Okorafor: Akata Warrior (Akata Witch 2)
  112. Claribel A. Ortega: Ghost Squad
  113. Mark Oshiro: The Insiders
  114. Dominik Parisien und Navah Wolfe (Hrsg.): The Starlit Wood – New Fairy Tales (Anthologie)
  115. Dominik Parisien und Navah Wolfe (Hrsg.): Robots vs. Fairies (Anthologie)
  116. Natalie C. Parker: Seafire
  117. Serena Patel & Robin Stevens: The Very Merry Murder Club (Anthologie)
  118. S. A. Patrick: A Vanishing of Griffins (Song of Magic 2)
  119. Tamora Pierce: Tempests and Slaughter
  120. C. L. Polk: Stormsong (Kingston Cycle 2)
  121. C. L. Polk: Soulstar (Kingston Cycle 3)
  122. Cindy Pon: Sacrifice (Serpentine 2)
  123. Sarah Prineas: Dragonfell
  124. Jenn Reese: A Game of Fox & Squirrels
  125. Philip Reeve: Larklight
  126. Rebecca Roanhorse: Trail of Lightning (The Sixth World 1)
  127. Rebecca Roanhorse: Race to the Sun
  128. John Scalzi: Fuzzy Nation
  129. Helen Simonson: Mrs. Alis unpassende Leidenschaft
  130. Barbara Sleigh: The Kingdom of Carbonel
  131. A.C.H. Smith: Jim Henson’s The Dark Crystal
  132. Jessica Spotswood/Tess Sharpe: Toll and Trouble – 15 Tales of Women and Witchcraft (Anthologie)
  133. Helenka Stachera: Fin and the Memory Curse
  134. Emily J. Taylor: Hotel Magnifique
  135. Charles den Tex: Die Zelle
  136. Aiden Thomas: Cemetery Boys
  137. Rob Thomas: Veronica Mars – The Thousand Dollar Tan Line
  138. Sarah Tolcser: Song of the Current
  139. Hana Tooke: The Unadoptables
  140. Adrienne Tooley: Sweet & Bitter Magic
  141. Tiffany Trent: Unnaturalist
  142. Gail Tsukiyama: Die Straße der tausend Blüten
  143. Linda Urban: Almost There and Almost Not
  144. Anne Ursu: The Troubled Girls of Dragomir Academy
  145. Renee Watson: Piecing Me Together
  146. Jaye Wells: Dirty Magic (Prospero’s War 1)
  147. Martha Wells: All Systems Red (Murderbot Diaries 1)
  148. Martha Wells: The Cloud Roads
  149. Jen Williams: The Ninth Rain (The Winnowing Flame Trilogy 1)
  150. Kate Williams: The Babysitter Coven 2 – For Better or Cursed
  151. Amy Wilson: Angel and Bavar
  152. Katherine Woodfine: The Midnight Peacock (The Sinclair’s Mysteries 4)
  153. Katherine Woodfine: Peril in Paris (Taylor and Rose 1)
  154. Katherine Woodfine: Spies in St. Petersburg (Taylor & Rose 2)
  155. Katherine Woodfine: Villains in Venice (Taylor & Rose 3)
  156. Katherine Woodfine: Nightfall in New York (Taylor & Rose 4)
  157. Xinran: Gerettete Worte
  158. Rick Yancey: Der Monstrumologe und die Insel des Blutes (aussortiert)
  159. Jy Yang: The Black Tides of Heaven
  160. Kelly Yang: Front Desk
  161. Damaris Young: The Switching Hour
  162. Katie Zhao: The Dragon Warrior
  163. Xiran Jay Zhao: Iron Widow
  164. Xiran Jay Zhao: Zachary Ying and the Dragon Emperor
  165. Ibi Zoboi: Pride

163 Titel auf dem SuB zum Monatsanfang

Sachbuch-SuB: (immer noch unvollständig)

  1. Bernadette Banner: Make, Sew and Mend
  2. Francis Burney: Journals and Letters
  3. Caroline Criado Perez: Invisible Women – Exposing Data Bias in a World Designed for Men
  4. Brunhilde Dähn: Berlin Hausvogteiplatz
  5. Lydia Edwards: How to Read a Suit – A Guide to Changing Men’s Fashion from the 17th to the 20th Century
  6. Ruth Goodman: How to be a Victorian
  7. Amy Butler Greenfield: The Woman All Spies Fear – Codebreaker Elizebeth Smith Friedman and her hidden life
  8. Molly Guptill Manning: When Books Went to War
  9. Lindsey Fitzharris: The Butchering Art – Joseph Lister’s Quest to Transform the Grisly World of Victorian Medicine
  10. Kameron Hurley: The Geek Feminist Revolution
  11. Jennifer Kloester: Georgette Heyer’s Regency World
  12. Bea Koch: Mad & Bad – Real Heroines of the Regency
  13. Lily Koppel: The Astronaut Wives Club
  14. Natalie Livingstone: The Mistresses of Cliveden
  15. Gail MacColl/Carol McD. Wallace: To Marry an English Lord
  16. Philip Mansel: Prince of Europe – The Life of Charles-Joseph de Ligne
  17. Leo Marks: Between Silk and Cyanide – A Code Maker’s War 1941-45
  18. Catherine Ostler: The Duchess Countess – The Woman who Scandalised a Nation
  19. Molly Peacock: The Paper Garden – An Artist Begins Her Life’s Work at 72
  20. Michael du Preez und Jeremy Dronfield: Dr. James Barry – A Woman Ahead of Her Time
  21. Tom Reiss: The Orientalist – In Search of a Man Caught Between East and West
  22. Hallie Rubenhold: Lady Worsley’s Whim – An Eigtheenth-Century Tale of Sex, Scandal and Divorce
  23. Ronen Steinke: Der Muslim und die Jüdin – Die Geschichte einer Rettung in Berlin
  24. Lauren Stowell/Abby Cox: The American Duchess Guide to 18th Century Dressmaking

24 Titel auf dem SuB zum Montatsanfang

 

Lese-Sonntag im Dezember 2022

Der letzte Lese-Sonntag in diesem Jahr und ich fürchte, ich werde heute nicht so viel lesen. Momentan packen mich Bücher nämlich nicht so richtig, stattdessen habe ich in den letzten Tagen sehr viel Freizeit mit der Switch und den diversen gemütlichen Spielen verbracht und so wird es heute vermutlich auch sein. Außerdem haben wir für heute Vormittag wieder eine Runde mit „Seize the Bean“ geplant, aber vorher muss ich erst einmal wachwerden und das Geschirr vom gestrigen Abendessen abwaschen …

 

Update 13:30 Uhr

Vorner liegt ein eReader in einer grünen Hülle, links hinten ist eine nicht brennende kleine Sturmlaterne zu sehen und rechts hinten eine große Tasse mit einer Milchschaumhaube.

Den Vormittag habe ich sehr ruhig angehen lassen und viel Zeit mit Dösen und Youtube verbracht. Es ist gerade richtig schlimm, sobald ich mich irgendwo hinsetze, setzt auch schon der Sekundenschlaf ein und ich „verliere“ regelmäßig eine Viertelstunde oder mehr, weil ich einfach weggetreten bin. Aber weil das gerade so ist, habe ich mir für den Rest des Jahres auch nichts vorgenommen. Mein Mann hat ab Dienstag Urlaub und dann werden wir einfach gemütlich die Zeit miteinander verbringen und abgesehen vom Kochen werde ich nichts tun. Was etwas blöd ist, wenn dann in der ersten Januarwoche der Vermieter zum Heizungsablesen kommt und die Wohnung zwei Wochen lang nur „notdürftig“ geputzt und aufgeräumt wurde, aber ich bin definitiv erholungsbedürftig und werde dem jetzt auch nachgeben … Ansonsten habe ich ein paar Seiten in dem dritten „Tales of Mundane Magic“-Band gelesen. Das war ein guter Fund auf Kiyas Blog, diese wirklich kurzen Geschichten haben mich in den letzten Tage gut unterhalten und ich mag, dass da so wenig passiert und alles so nett mit einem Hauch von Magie ist.

Mein Spielbereich bei "Seize the Bean", in dem sehr viele Rohstoffe (Zuckerwürfel, Kaffeebohnen und Milchtüten) zu sehen sind und zwei Karten mit einmal einem Rapper und einmal einer Oma.

Beim „Seize the Bean“-Spielen hatten wir heute dann auch schon viel Spaß, als wir einen neuen Bezirk (Friedrichshain-Kreuzberg) ausprobiert haben. Neben den Stammkunden, die aus den diversen Familienmitgliedern bestehen, hat dieser Bezirk vor allem für „Party People“-Publikum gesorgt und all die Musiker, Künstler usw. haben immer wieder neue Kunden in die Schlange gezogen, was ziemlich herausfordernd zu bedienen war. Mein Mann hatte irgendwann so eine lange Kundenschlange, dass der Tisch nicht mehr ausreichte, um alle Karten nebeneinander zu legen – und natürlich hatte er nicht genügend Waren, um all diese Kunden zu bedienen, was für so einige negative Bewertungen (und am Ende für meinen Sieg) gesorgt hat. Das war sehr lustig und fühlte sich wieder einmal überraschend anders an, als bei den anderen Bezirken, obwohl wir alle Kundengruppen schon in anderen Bezirken hatten – nur eben nie so gehäuft mit ähnlichen Kundenarten.

Jetzt köchelt erst einmal mein Frühstück (Milchreis) auf dem Herd und ich schaue gleich mal, was ich als nächstes machen werde …

 

Update 17:30 Uhr

Meine Animal-Crossing-Figur in einem dicken Pullover und mit einer warmen Mütze auf dem Kopf, steht vor einer Feuerschale und wärmt sich die Hände. Im Hintergrund sind ein geschmückter Weihnachtsbaum und ein Haus mit einem Adventskranz an der Tür zu erkennen. Alles ist schneebedeckt und sehr winterlich.

Nach meinem Frühstück habe ich heute Mittag erst einmal eine kleine Runde „Animal Crossing“ gespielt. Ich mag es sehr, wie die Insel im Schnee aussieht und wie all die kleinen Geräusche zur winterlichen Atmosphäre beitragen. 🙂 Danach hatte ich Lust ein bisschen zu Stricken und habe deshalb wieder ein Video bei Youtube angeworfen und zugeschaut, wie Morgan Donner ein neues Korsett nähte. Korsett-Konstruktion finde ich wirklich spannend! Außerdem haben mein Mann und ich ein bisschen recherchiert, um zu entscheiden, ob wir für ein Spiel, das wir erwarten, noch ein Insert bestellen oder nicht. Das würde das Spiel natürlich deutlich teurer machen, aber auch sehr viel Zeit beim Auf- und Abbauen einsparen, weil die vielen Komponenten damit auch nach dem Lösen aus den Stanzbögen und zusammenbauen noch gut unterzubringen sind (und es eine extra Aufbewahrung für die Spielbrett-Elemente gibt, die zur Spielschachtel passt).

Ein Laptop auf dessen Bildschirm eine dunkelhaarige Frau zu sehen ist, die sich ein Korsett anhält, und auf dessen Tastatur ein angefangener Socken und ein Maßband liegen.

Zu Tee und Keksen habe ich mir dann noch einmal den eReader geschnappt und geschaut, was ich da so noch finde. Neben einer weiteren Geschichte in „Tales of Mundane Magic“ (ein Road Trip mit einem Strauß und magischem Gegenstand! 😀 ) habe ich in „Sweep of the Heart“ von Ilona Andrews reingelesen. Das ist der sechste Teil der Innkeeper Chronicles, der in dieser Woche erschienen ist, und dank der vertrauten Figuren, einer flüssig zu lesenden Erzählweise und so einige amüsanten Momenten auf den ersten Seiten, bin ich sogar ein bisschen dabei hängengeblieben.

Hinten links eine kleine brennende Sturmlaterne, rechts davon eine große Tasse, aus der Dampf aufsteigt, und davor steht eine Untertasse mit vier Plätzchen.

Jetzt schaue ich noch, ob es bei Anette und Neyasha Updates gab und dann wandere ich in die Küche, um das heutige Abendessen zuzubereiten.

 

Update 22:00 Uhr (letztes Update)

Ein Stück Lauch-Quiche mit sehr kross gebackenem Teig und goldbrauner Käsekruste.

Nach der Blogrunde bin ich in die Küche gegangen und habe die Lauch-Quiche zubereitet, die es heute zum Abendessen gab. Ich habe zum ersten Mal einen fertigen Teig ausprobiert, den es neuerdings in unserem Supermarkt gibt, und auch wenn der nicht so gut schmeckt wie mein eigener Teig, so ist es doch eine vollkommen akzeptable Alternative für Tage, an denen ich mir die Arbeit nicht machen möchte. Während das Essen im Ofen war, hat mein Mann mit mir das Geschirr abgewaschen, so dass ich morgen ohne lauernden Abwasch in die Woche starten kann. Zum Essen haben wir eine Folge „Snack vs. Chef“ geschaut – was ganz unterhaltsam, aber doch irgendwie unbefriedigend ist. Es geht darum, dass Köche/Konditoren/Lebensmittelchemiker berühmte Snacks nachbasteln sollen, ohne zu wissen wie die Originale nun genau hergestellt werden. Die Idee finde ich lustig, aber ich fände es deutlich unterhaltsamer, wenn es mehr Hinweise darauf gäbe, wo was schief gelaufen ist und wie das besser hätte gemacht werden können.

Ein Cozy-Grove-Screenshot, der meine Spielfigur vor einem Feuer zeigt. Daneben ist ein Folge zu sehen, der einen Essenswunsch hat und ein roter Hinweispfeil, der anzeigt, dass es in der Nähe einen Auftrag gibt.

Danach habe ich dann noch ein bisschen Zeit mit „Cozy Grove“ verbracht und den Geistern auf meiner Insel geholfen und versucht Snacks für die diversen Tiere, die ich inzwischen auf der Insel platziert habe, zu backen. Das Spiel ist wirklich nett und da es pro Tag nur eine übersichtliche Anzahl an Aufgaben gibt, laufe ich nicht Gefahr, dass ich beim Spielen die Zeit aus den Augen verliere. 😉

Ich denke, ich werde vermutlich noch eine der kurzen Mundane-Magic-Geschichten lesen und dann ins Bett gehen, weshalb das hier mein letztes Update für heute ist. Das war heute ein etwas weniger kommunikativer Lesetag, aber das passte auch zu meinem etwas verpaddelten Zustand. Ich hoffe, ihr habt einen guten Start in die Woche und bekommt noch alles auf die Reihe, was ihr vor den Feiertagen erledigen möchtet! 🙂

***

Heutige Mitleserinnen:

Anette
Neyasha

[Kulinarisches] Schoko-Lebkuchen-Muffins

Am Wochenende habe ich zwei Backrunden eingelegt, um wenigstens ein paar der Sachen zu backen, die ich mir für diesen Dezember vorgenommen hatte. Neben zwei Blechen mit meinen Schoko-Haferflocken-Keksen gab es auch eine Runde Schokoladen- und Schokoladen-Orangen-Plätzchen. Außerdem musste ich auch noch etwas mit Lebkuchengewürz rumprobieren, nachdem ich mich vor einiger Zeit gefragt hatte, ob ich das in etwas saftigerem Gebäck lieber mögen würde. Und da die Schoko-Lebkuchen-Muffins, die das Ergebnis dieses Experiments waren, ziemlich gut geraten sind, halte ich hier mal das Rezept zum Wiederfinden fest. 😉

Eine Untertasse mit zwei Muffins aus dunklem Teig, links dahinter eine kleine brennende Sturmlaterne, rechts davon eine große Tasse mit dampfendem Tee.

Zutaten für 12 Muffins:

1 Ei
150 g Zucker

100 ml neutrales Öl
250 ml Buttermilch (oder Milch oder vegane „Milchvarianten“)
1 TL Vanille-Extrakt (oder Vanillezucker oder etwas Vanillearoma)

250 g Mehl
30 g Backkakao
2 1/2 TL Backpulver
1 gehäufter TL Lebkuchengewürz

100 g in Stückchen gehackte Zartbitterschokolade (oder Schoko-Drops)

Ofen auf 200 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.

Grundsätzlich verzeiht dieser Teig wirklich viel und gelingt auch dann, wenn einfach alle Zutaten in eine Schüssel geworfen und mit einem Löffel verrührt werden, bis keine Mehlklumpen mehr zu sehen sind. Aber für das beste Ergebnis bietet es sich an, zuerst das Ei und den Zucker mit dem Handrührgerät schaumig zu schlagen. Dann das Öl, die Milch und Vanille zugeben und kurz unterrühren. Die trockenen Zutaten sollten dann dazugesiebt und mit dem Handrührgerät untergerührt werden, bis der Teig eine glatte Masse ist. Zuletzt noch die Schokolade in den Teig rühren, und dann können auch schon die Muffin-Formen gefüllt werden. Da der Teig zwar schön locker ist, aber nicht besonders hoch aufgeht, können die Formen bis kurz unter den Rand gefüllt werden. Die Muffins brauchen 20 bis 25 Minuten bei 200 Grad (Ober- und Unterhitze) und sind fertig, wenn ein hineingestochener Zahnstocher sauber herausgezogen werden kann.

Vier Muffins aus sehr dunklem Teig, die mit Buttercreme und Schokoraspeln dekoriert wurden.

Die Muffins sind schön saftig und haben ein relativ feines Lebkuchen-Aroma. Bei meinem Backversuch am Samstag hatte ich keine Schokoladenstücke im Teig, aber mein Mann und ich waren uns beim Probieren einig, dass das die Muffins noch ein ganzes Stück besser machen würde. Oh, und am zweiten Tag haben wir die Muffins mit Amerikanischer Buttercreme gegessen, was auch lecker war und die Lebkuchengewürze deutlicher rausgebracht hat. Wobei ich zugeben muss, dass ich die Buttercreme viel zu süß fand (aber das war das einzige Rezept, für das ich alle Zutaten im Haus hatte) und das nächste Mal würde ich vermutlich mit Cream-Cheese-Frosting experimentieren. Die Cremigkeit zum Muffin fand ich nämlich schon sehr angenehm!

Nachtrag:

Die nächste Schoko-Lebkuchen-Muffins gab es dann mit Frischkäse-Frosting und das war sehr, sehr lecker! Für das nächste Mal halte ich hier also noch das Rezept fest, dass ich dafür bewährt hat.

Das Verhältnis Butter:Puderzucker:Frischkäse sollte 1:1:2 sein. Für vier Muffins habe ich 40g weiche Butter, 40g Puderzucker und 1 TL Vanille-Extrakt für ca. 10 Minuten auf hoher Stufe mit dem Handmixer geschlagen, bis sich der Zucker soweit aufgelöst hatte, dass eine cremige Masse ohne jegliche „Sandigkeit“ entstand. Darunter habe ich dann 80g Frischkäse gehoben, bis eine homogene Masse entstanden war.

Tessa Bailey: Window Shopping

Den Titel „Window Shopping“ von Tessa Bailey habe ich irgendwann im Januar auf einer Liste mit „cozy christmas“-Geschichten gefunden und fürs Jahresende auf meinen eReader gepackt. Als ich also in den letzten Tagen nach einer gemütlichen Liebesgeschichte mit Weihnachtselementen suchte, habe ich den Roman gelesen – und nun bin ich etwas zwiegespalten. Ich muss dazu sagen, dass ich von Tessa Bailey vorher nichts gehört hatte und erst nach dem Lesen von „Window Shopping“ nach anderen Büchern der Autorin geschaut habe. Hätte ich mich vorher umgeguckt, wäre mir vermutlich aufgefallen, dass ihre Geschichten in der Regel als „sexy“ und „spicy“ belabelt werden, so hingegen war ich doch ziemlich überrascht von dem Kontrast zwischen der wirklich süßen Liebesgeschichte und den „spicy“ Sexszenen.

Die Handlung wird zum einen aus der Sicht von Stella erzählt, die gerade erst vier Jahre im Gefängnis hinter sich gebracht hat und nun herauszufinden versucht, was für ein Mensch sie in Zukunft eigentlich sein will, und zum anderen aus der Perspektive von Aiden, der als Geschäftsführer eines großen Traditionskaufhauses arbeitet und Stella als Schaufensterdekorateurin engagiert. Ich mochte es sehr, dass Aiden so ein offener und freundlicher Mensch ist, der sich durch nichts aus der Ruhe zu bringen lassen scheint und über einen endlosen Vorrat an skurrilen Geschichten über seine Tante Edna verfügt. Stella hingegen ist unsicher, abweisend und wortkarg, wobei sie immer versucht, ehrlich zu sein, wenn sie mit jemandem redet – so war es auch ihre offen vorgetragene Meinung zur vorhandenen Schaufensterdekoration, die ihr überhaupt ihren neuen Job eingebracht hat. Es war schön zu verfolgen, wie sich Stella und Aiden in den wenigen Wochen vor Weihnachten immer besser kennenlernten und füreinander da waren. Diesen Teil der Geschichte fand ich einfach nur unglaublich wohltuend und süß zu lesen.

Beide Charaktere versuchen auf die verletzlichen Seiten ihres Gegenübers Rücksicht zu nehmen, füreinander da zu sein und eine Lösung dafür zu finden, dass Stella nun einmal Aidens Angestellte ist, was für ein deutliches Ungleichgewicht in einer eventuellen Beziehung sorgen würde. Neben dieser wirklich hübsch geschriebenen Romanze gibt es noch so einige amüsante Szenen mit den diversen Nebenfiguren, die im Kaufhaus arbeiten. Ich mag lustige Dialoge und ich genieße es sehr, wenn die Charaktere in einer solchen Geschichte sich wirklich Mühe geben, einander kennenzulernen, und wenn sie eine gute Balance finden zwischen „für den anderen da sein“ und „die andere Person ihre eigenen Kämpfe ausfechten lassen“. Wenn „Window Shopping“ also nur aus diesen Elementen bestanden hätte, würde ich den Roman hemmungslos jeder Person empfehlen, die auf der Suche nach einer weihnachtlichen und süßen Liebesgeschichte mit sympathischen Protagonisten ist.

Allerdings gibt es so einige Sexszenen in dem Roman, die für mich nicht richtig in diese Art von Geschichte passten. Ich habe kein Problem damit, wenn in einer Geschichte ein Charakter im Alltag durch und durch freundlich und sanft ist und trotzdem härteren Sex bevorzugt. Aber wenn ich eine süße Liebesgeschichte lese, dann möchte ich in der Regel keine explizit geschriebenen detaillierten Sexszenen, dafür würde ich einfach gleich zu einem Erotikroman greifen. Für mich persönlich fühlte sich das beim Lesen unausgewogen an und ich habe mich nach den ersten zwei Sexszenen dabei ertappt, dass ich die folgenden nur noch so weit überflogen habe, dass ich mitbekam, wenn sich darin dann doch mal eine handlungsentscheidende Wendung verbarg. Mich hat es einfach nicht interessiert, wenn die beiden Figuren übereinander herfielen, während ich doch nur miterleben wollte, wie sich ihre Beziehung weiterentwickelt und wie sie ihre diversen Probleme gelöst bekommen. Wenn ich allerdings sehe, wie viele begeisterte Rezensionen zu „Window Shopping“ online zu finden sind, dann gibt es wohl nicht viele Leser*innen, die meine Meinung teilen. Außerdem muss ich tatsächlich denjenigen zustimmen, die betonen, dass dieser Roman eine wirklich wunderbare und sehr süße Liebesgeschichte erzählt – ich wollte aber den Aspekt, der mir persönlich nicht so zugesagt hat, in dieser Rezension auch nicht unterschlagen.

C. L. Polk: Even Through I Knew the End (Hörbuch)

Von C. L. Polk mochte ich schon „Witchmark“ sehr gern (und müsste da wirklich endlich mal die beiden Fortsetzungen lesen), weshalb ich sehr neugierig auf „Even Through I Knew the End“ war, als der Titel angekündigt wurde. Allerdings wollte ich keine 20 Euro für ein Hardcover-Ausgabe zahlen, die gerade mal um die 130 Seiten hat, weshalb ich mich für das Hörbuch entschieden habe. Gesprochen wird die Handlung von January LaVoy, der ich sehr gern zugehört habe, weil sie mit ihrer ausdrucksvollen Stimme den Figuren sehr viel Individualität verlieh und ich ihr die Emotionen der Charaktere problemlos abnahm, obwohl das bei all den zwiespältgen Situationen, in denen sich Protagonistin Helen und ihre Liebste Edith wiederfinden, nicht gerade einfach gewesen sein kann.

Die Handlung von „Even Through I Knew the End“ spielt in einer fantastischen Variante von Chicago in den 1930er Jahren. Helen ist eine Mystikerin, die vor beinahe zehn Jahren von ihrem Orden ausgeschlossen wurde, weil sie ihre Seele verkauft hat, um das Leben ihres Bruders zu retten. Inzwischen verdient sie ihren Lebensunterhalt als Privatdetektivin, wobei sie den Großteil ihres Geldes damit verdient, mit den Geistern von Ermordeten zu kommunizieren und magisch verstärkte Fotos von den Tatorten zu schießen. Zu Beginn der Geschichte wird Helen damit beauftragt, den aktuellsten Tatort eines Serienmörders zu untersuchen. Als sie den Auftrag ablehnen will, wird ihr in Aussieht gestellt, ihre Seele zurückzubekommen, falls sie den Mörder finden sollte. Allerdings hatte Helen nicht erwartet, dass ihr alter Orden ebenfalls an den Morden interessiert ist und dass ihre Liebste Edith ebenfalls in die Mordermittlungen involviert wird.

Bei gerade mal 130 Seiten Handlung ist es verständlich, dass der Weltenbau in „Even Through I Knew the End“ nicht gerade komplex ausfallen konnte, aber ich mochte diese düstere Version von Chicago, die mit all ihren fantastischen Elementen, die für Helen so alltäglich zu sein scheinen, die perfekte Kulisse für diese Geschichte bildet. Vor allem fand ich es faszinierend, dass es C. L. Polk gelingt, die perfekte Film-Noir-Atmosphäre zu kreieren und dabei trotzdem unglaublich viel Realismus in die Geschichte einfließen zu lassen. Helen ist pragmatisch und zynisch, und natürlich geht sie in eine Bar (die während der Prohibition ein Speakeasy war), wenn sie sich entspannen will. Auf der anderen Seite ist diese Bar einer der wenigen Zufluchtsorte, die es für lesbische Frauen in dieser Zeit gibt und wo Helen sich nicht einen Ehering anstecken muss, um mit Edith ausgehen zu können. Immer wieder gibt es kleine Szenen, in denen deutlich wird, wie eingeschränkt das Leben von Frauen in dieser Zeit ist und wie viel Mut und Einfallsreichtum es von Helen erfordert, einfach nur ihrem Beruf nachgehen zu können.

Bei den fantastischen Elementen setzt C. L. Polk sehr auf klassische christliche Motive mit Dämonen und Engeln, und trotzdem gibt es keine Schwarz-Weiß Zeichnungen, wenn es um all die Charaktere in dem Roman geht. Gemeinsam mit der Privatdetektivin erfährt man immer mehr über den Mörder und seine Opfer und warum es so wichtig ist, dass gerade Helen in diesem Fall ermittelt. Überhaupt ist Helen eine wunderbare Protagonistin mit all ihren Ecken und Kanten, die dafür sorgten, dass ich jederzeit die Gründe für ihr Handeln nachvollziehen konnte. Ich fand es großartig, dass die Beziehung zwischen Helen und Edith von Anfang an eine etablierte Tatsache war. Die beiden Frauen lieben sich seit langer Zeit und träumen von einer gemeinsamen Zukunft in San Francisco, und trotzdem habe ich die ganze Geschichte hindurch um ihre Beziehung gebangt – nicht, weil mich C. L. Polk daran zweifeln ließ, dass die Gefühle der beiden Figuren aufrichtig waren, sondern weil es so viele Hindernisse von außen gab, an denen alles scheitern konnte. Ich muss gestehen, dass ich es so viel reizvoller finde, eine „Liebesgeschichte“ zu lesen, wenn es nicht um das erste Verlieben geht, sondern darum, irgendwie die gemeinsame Zukunft zu retten.

Dafür, dass das Hörbuch gerade mal 3 Stunden und 50 Minuten lang ist, gibt es überraschend viele Wendungen in der Handlung und wirklich viele Elemente, die nach dem Hören noch in mir nachklangen. Und ich glaube nicht, dass es der Geschichte gutgetan hätte, wenn C. L. Polk sie länger gemacht hätte, auch wenn ich online einige Rezensionen gesehen habe, die das „schöner“ gefunden hätten. Der eher skizzenhafte Weltenbau reicht vollkommen, um einen Eindruck von den fantastischen Elementen zu geben, die Liebesgeschichte ist fundiert genug, dass die Beweggründe der beiden Frauen definitiv nachvollziehbar sind, und all die kleinen Beobachtungen und Anmerkungen von Helen sorgen für ein erschreckend realistisches Bild der Zeit, ohne von der eigentlichen Handlung abzulenken. Gerade weil so viele Elemente nur angedeutet wurden, habe ich im Nachhinein immer wieder darüber nachgedacht. Alles in allem habe ich mich von der bittersüßen Geschichte sehr gut unterhalten gefühlt, ich habe die Arbeit der Sprecherin January LaVoy genossen, und ich hätte große Lust, in Zukunft noch mehr Veröffentlichungen in dieser Art von C.L. Polk zu hören (oder zu lesen).

Leslye Penelope: The Monsters We Defy

Ich muss zugeben, dass es vor allem das Cover war, das ursprünglich meine Aufmerksamkeit auf diesen Roman gezogen hatte. Aber der Klappentext von „The Monsters We Defy“ mit seinem Versprechen von einer „magical heist“-Handlung reizte mich dann ebenso sehr, weshalb ich den Roman unbedingt vorbestellen musste. Bevor ich auf die Geschichte eingehe, möchte ich noch erwähnen, dass sich Leslye Penelope für ihre Protagonistin von einem Zeitungsartikel über Clara „Carrie“ Minor Johnson inspirieren ließ. Carrie wurde aufgrund eines Vorfalles während des Summer Riot im Jahr 1919 in Washington, D.C. wegen der Tötung eines weißen Polizisten verurteilt, um dann zwei Jahre später überraschenderweise bei einem erneuten Verfahren freigesprochen zu werden. Auch bei den Nebenfiguren (wie zum Beispeil Carlas Mitbewohnerin Zelda) hat die Autorinnen Informationen einfließen lassen, über die sie während ihrer Recherchen gestolpert ist, außerdem sorgt die Erwähnung diverser historischer Persönlichkeiten und Ereignisse dafür, dass sich die Geschichte – trotz aller fantastischen Elemente – überraschend real anfühlt.

Wie „Carrie“ Johnson hat auch die Protagonstin Clara Johnson, aus deren Perspektive wir den größten Teil der Handlung in „The Monsters We Defy“ verfolgen, zwei Jahre im Gefängnis verbracht, was dazu gesorgt hat, dass sie eine Art zweifelhafte Berühmtheit innerhalb der Schwarzen Bevölkerung von Washington erlangt hat. Dazu kommt, dass Clara mit einer besonderen Gabe geboren wurde und von klein auf mit Geistern und anderen übernatürlichen Wesen wie zum Beispiel den „Enigmas“ kommunizieren kann. Diese Gabe nutzt sie, um für verzweifelte Personen mit den Enigmas in Kontakt zu treten und ihnen bei ihren Verhandlungen mit diesen Wesenheiten beizustehen. So ist es auch die Enigma, die Clara unter dem Namen „The Empress“ kennt, die sie anruft, um herauszufinden, was mit all den Schwarzen Personen passiert ist, die in den letzten Wochen verschwunden sind – und die ihr im Gegenzug den Auftrag gibt, einen verfluchten Ring von der Hand der mächtigsten Schwarzen Frau der Stadt zu stehlen. Um diesen Diebstahl durchführen zu können, benötigt Clara allerdings die Hilfe von anderen Personen, die – ebenso wie sie selbst – von einem Enigma mit einem Charm (und dem dazugehörigen Fluch) belegt wurden.

Es gibt eine Menge, was ich an „The Monsters We Defy“ mochte, wobei ich auch zugeben  muss, dass mich die Geschichte nicht so sehr packte, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ich habe stattdessen die verschiedenen Lesepausen genutzt, um über die diversen Handlungselemente und all die Informationen zum Leben Schwarzer Personen in den 1920er Jahren in Washington nachzudenken. Leslye Penelope zeichnet mit ihrem Roman ein sich realistisch anfühlendes Bild von dieser Zeit, in der für viele Schwarze Personen die Sklaverei gerade mal eine bis zwei Generationen her ist. Der Erste Weltkrieg hat seine Spuren hinterlassen und die Prohibition beeinflusst selbst den Alltag derjenigen, die kein Geld für Alkohol haben. Dabei wird in dem Roman immer wieder deutlich, dass es auch innerhalb der Schwarzen Bevölkerung so einiges an Unterdrückung und Aufstiege auf Kosten Schwächerer gibt, während gleichzeitig alle tagtäglich Rassismus erfahren und auf der Hut sein müssen vor dem wieder aufblühenden Ku-Klux-Klan.

Neben diesem spannenden Einblick in die 1920er Jahre gibt es noch sehr viele unterschiedliche fantastische (amerikanisch-)afrikanische Elemente, die von der Erwähnung von Hoodoo bis zur Geschichte von Königin Makeda und König Salomo reichen. Ich mochte dabei vor allem, wie präsent Geister und die anderen übernatürlichen Wesenheiten im Leben von Clara sind und wie sehr ihr besonderes Talent sie geprägt hat. All dies erklärt auch sehr gut die Stärken und Schwächen, die dieser Charakter aufweist. Ich habe Claras Perspektive gern verfolgt und es ausnahmsweise sogar gern gelesen, wenn sie sich selbst das Leben schwer machte, weil das von Leslye Penelope wirklich stimmig beschrieben wurde. Gerade weil Claras Persönlichkeit so eine widersprüchlich wirkende Mischung aus Hilfsbereitschaft und Misstrauen aufweist, ist es schön zu verfolgen, wie sie im Laufe der Geschichte lernt, den anderen Personen zu vertrauen, die sie für die Durchführung des Diebstahls benötigt.

Ich mochte es auch sehr, wie die Autorin immer wieder Claras Perspektive verließ, um einem die anderen Figuren und ihre Geschichten vorzustellen. Das sind die einzigen Momente, in denen ich als Leserin mehr über die gesamte Situation wusste als die Protagonistin, während alles rund um den Diebstahl aus Claras Sicht erzählt wird, was dafür sorgte, dass ich beim Lesen immer wieder überrascht wurde. Selbst für eine Wendung am Ende der Geschichte, die aufgrund eines besonderen Talents eines von Claras Komplizen relativ vorhersehbar war, wurde von Leslye Penelope so gut eingebaut, dass ich mich davon gut unterhalten gefühlt habe, statt darüber irritiert zu sein, dass dieses Element die einzige Lösung für ein Gelingen der ganzen Aktion darstellte. Insgesamt habe ich das Lesen von „The Monsters We Defy“ sehr genossen und bin nun neugierig auf die anderen Romane der Autorin. Allerdings gehören die bisher erschienenen Bücher von Leslye Penelope nicht ebenfalls in den Bereich der „Historical Fantasy“, sondern es sind High-Fantasy-Geschichten, und das Genre lese ich eigentlich kaum noch. Aber ich denke, ich werde mir zumindest die Leseprobe von „Song of Blood & Stone“ anschauen, um zu prüfen, ob mir da die Erzählweise von L. Penelope ebenso zusagt.