Schlagwort: Kinder- und Jugendbuch

Fiona Longmuir: Looking for Emily

„Looking for Emily“ von Fiona Longmuir war eine spontane Bestellung, die ich in den letzten Tagen getätigt hatte, nachdem ich (mal wieder) auf Twitter über den Titel gestolpert war und den Klappentext sehr ansprechend fand. Die zwölfjährige Protagonistin Lily ist zu Beginn der Geschichte gerade erst mit ihrer Mutter aus der Großstadt in die kleine Küstenstadt Edge gezogen und sie ist nicht glücklich darüber. Edge ist viel zu klein und langweilig, nie passiert etwas in der kleinen Stadt und dann ist da noch die Tatsache, dass Lily niemanden in ihrer Klasse kennt und keine Freunde hat. Erst als sie über ein ungewöhnliches privates Museum stolpert, hat Lily das Gefühl, dass Edge immerhin ein Rätsel für sie zu bieten hat. Versteckt hinter einer unauffälligen Tür zwischen zwei kleinen Fischerhäuschen findet Lily in dem „Museum of Emily“ lauter kleine und alltägliche Dinge, die einmal einem Mädchen namens Emily gehört haben.

Was das Museum nicht zu bieten hat, ist eine Antwort darauf, wieso jemand all diese Dinge sorgfältig aufbewahrt und belabelt hat, und erst recht nicht darauf, wer Emily überhaupt war und was aus ihr geworden ist. Kurz nach der Entdeckung des Museums freundet sich Lily mit ihrer Nachbarin Sam und deren Freund Jay an und gemeinsam versuchen die drei mehr über Emily herauszufinden. Vor allem stürzen sich die Freunde dabei auf das Archiv der örtlichen Bibliothek und natürlich auf all die Schaustücke in Emilys Museum. Was ich etwas seltsam fand, war, dass keines der Kinder auf den Gedanken kam, dass sie mal jemanden nach Emily fragen könnten, der schon länger in Edge lebt, obwohl es viele Hinweise darauf gab, dass Emily in den letzten zwanzig bis dreißig Jahren in dem Ort gelebt haben müsste. Natürlich sind die drei wild entschlossen selber herauszufinden, was mit Emily geschehen ist, aber meiner Meinung nach würde es doch auf der Hand liegen bei einem solchen Rätsel auch ältere Anwohner als Informationsquelle heranzuziehen. Aber vielleicht hatte die Autorin das Gefühl, dass sie mit Lily, ihren beiden Freunden, den Lehrerinnen, einer Bibliothekarin, Emily und all den dazugehörigen Familienmitgliedern schon genügend Figuren in ihre Geschichte gepackt hatte.

Außerdem war ich anfangs etwas verwirrt, was die Zeitspanne anging, in der die Handlung passierte, denn immer wenn ich den Eindruck hatte, dass mehrere Tage vergangen waren, gab es einen Satz, der zu sagen schien, dass die gerade gelesenen Sachen an einem einzigen Tag passiert sind. Während ich bei anderen Szenen das Gefühl hatte, das wäre direkt hintereinander passiert, während dann wieder ein Satz kam, der andeutete, dass mehr Zeit vergangen war. Diese Zeitverwirrtheit könnte aber auch an mir gelegen haben, da ich die ersten Kapitel mit relativ viel Abstand gelesen hatte, oder vielleicht lag es daran, dass am Anfang Lilys Passagen von kurzen Kapiteln unterbrochen wurden, in denen Emily von den Ereignissen erzählt, die zu ihrem Verschwinden geführt haben. In der zweiten Hälfte des Buches wurde das auf jeden Fall besser und grundsätzlich hat mich diese Verwirrtheit nicht so sehr gestört, dass sie mich aus der Geschichte rausgebracht hätte.

Insgesamt hat mir „Looking for Emily“ sehr gut gefallen. Ich mochte Lily mit all ihren Ecken und Kanten – sie macht es Sam und Jay nicht immer einfach mit ihr befreundet zu sein – und ich fand es sehr unterhaltsam zu verfolgen wie Lily und die beiden anderen zusammen mehr über Emily herausgefunden haben. Im Laufe der Zeit werden ihre Ermittlungen immer gefährlicher für die drei, was wirklich spannend zu lesen war. Vor allem, da die Protagonistin versucht sich erwachsene Hilfe zu holen und daran scheitert, dass sie nicht ernst genommen wird. Neben den fesselnden Passagen gelingt es Fiona Longmuir ihre Geschichte immer wieder mit amüsanten und heimeligen Elementen aufzulockern und einem beim Lesen die Gewissheit zu vermitteln, dass am Ende alles gut ausgehen wird. Außerdem bin ich – auch nach dem Lesen des Romans – immer noch ganz verliebt in die Idee eines „Museums of Emily“ und all die kleinen Details, die Lily, Sam und Jay über all die alltäglichen Ausstellungsstücke über Emily herausgefunden haben und finde, dass das eine wunderbare Basis für eine Geschichte ist.

Rae Carson: The Girl of Fire and Thorns

Ich muss gestehen, dass der Debütroman von Rae Carson ziemlich an mir vorbeigegangen ist, als er vor ca. 11 Jahren erschien, obwohl ich mir sicher bin, dass einige Personen ihn gelesen haben, deren Blogs ich folg(t)e. Und ich habe keine Ahnung mehr, was mich im vergangenen Herbst dazu brachte, spontan das eBook zu kaufen (wenn ich mal vom günstigen Preis absehe). Aber ich bin sehr froh, dass ich mir den Roman gegönnt habe, und habe in der vergangenen Woche gespannt all die Ereignisse rund um die Protagonistin Elisa verfolgt. Elisa ist „die Auserwählte“, diejenige, die am Tag ihrer Taufe von Gott mit einem Edelstein im Bauchnabel versehen wurde. Elisa wird irgendwann in ihrem Leben hoffentlich eine große Aufgabe erfüllen, doch was für eine Aufgabe das sein wird, weiß niemand. Und Elisa ist diejenige, die am wenigsten von allen versteht, warum gerade sie auserwählt wurde – was auch der Grund dafür ist, dass sie im Laufe der Zeit eine ausgewachsene Essstörung entwickelt hat, die dafür sorgt, dass Elisa ziemlich dick ist.

An ihrem sechzehnten Geburtstag wird Elisa mit König Alejandro verheiratet und reist mit ihm in seine Heimat. Dort muss sie zu ihrer großen Überraschung feststellen, dass Alejandro ihre Hochzeit erst einmal geheimhalten will und sie nur als Ehrengast bei Hof vorstellt. Doch das Leben und die Intrigen an diesem fremden Hof sind nur eine der Herausforderungen, die auf Elisa warten. An den Grenzen des Landes stehen feindliche Truppen, Rebellen sorgen für Unruhen und schon bald findet Elisa heraus, dass es deutlich mehr über den Götterstein in ihrem Bauchnabel zu wissen gibt, als ihr beigebracht wurde. Während Elisa anfangs schüchtern und voller Minderwertigkeitskomplexe ist, fand ich es schön zu sehen, wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt und an ihren Herausforderungen wächst. Ich fand es durchaus verständlich, dass Elisa das Gefühl hatte, dass sie neben ihrer schönen, klugen und weltgewandten großen Schwester Alodia verblasst und dass ihre Gesellschaft nur wegen des Göttersteins gesucht wird. So versteckt sie sich vor der Welt hinter ihrem Essen und hinter Schriftrollen, die ihr vielleicht mehr zu ihrem Schicksal verraten können.

Dabei gibt es immer wieder Momente, in denen Elisa schon früh beweist, dass sie eine kluge und herzliche Person ist. Ich mochte es zum Beispiel sehr, wie sie im Laufe der Geschichte auf ihren Mann Alejandro reagierte. Anfangs ist sie – verständlicherweise – überwältigt davon, dass ein erfahrener und so gut aussehender Mann so freundlich mit ihr umgeht, während sie mit jeder weiteren Begegnung mehr über ihn lernt und so auch seine Schwächen wahrnimmt. Sie bemüht sich während der gesamten Handlung von „The Girl of Fire and Thorns“ hart darum, sich den Respekt der Personen um sich herum zu erarbeiten. Und je mehr Elisa den anderen Menschen beweist, dass sie mehr ist als nur die Trägerin des Göttersteins, dass sie eine Person ist, die ihre Versprechen hält und bereit ist, wirklich weit zu gehen, um diejenigen zu beschützen, die ihr am Herzen liegen, desto mehr lernt sie sich selbst zu mögen und ihren Fähigkeiten zu vertrauen. Ich mochte es sehr, wie Rae Carson nicht nur Elisa, sondern auch all die anderen Figuren in dieser Geschichte angelegt hat. Wenn ich ehrlich bin, sorgte die Autorin schon früh dafür, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, ich könne keinem Charakter rund um Elisa vertrauen. Aber Rae Carson gelang es auch, mir zu vermitteln, dass jede ihrer Figuren einen guten Grund für ihr Handeln hat – und das hat mir wirklich viel Spaß gemacht.

Interessant fand ich auch den Weltenbau bei „The Girl of Fire and Thorns“, denn Rae Carson lässt dabei viele Elemente offen und bietet relativ wenig Erklärungen für diese Mischung aus arabischer und spanischer Kultur. Die wenigen Hinweise, die es in den „religiösen Texten“ gibt, die Elisa regelmäßig liest, haben bei mir das gleiche Gefühl hinterlassen wie viele ältere SF-Romane, die ich früher gelesen habe. So als ob die Autorin eine grobe Idee hatte, die darauf basiert, dass eine (unsere?) Welt aufhörte zu existieren und ihre Bewohner deshalb in einer anderen Welt Zuflucht fanden. Das würde die Mischung aus vertrauten und ungewöhnlichen Elementen ebenso erklären wie einige der Legenden rund um vergangene Ereignisse. Auf der anderen Seite bot mir Rae Carson beim Lesen aber auch sehr viele realistische und alltägliche Details rund um das Überleben in der Wüste, das Bewegen in der Natur und die Dinge, auf die jemand achten muss, der ohne Vorräte in der Wildnis zurechtkommen muss. Ich mochte es sehr, dass in ihrer Welt nicht einfach Bogenschützen in der Wüste unterwegs sind, denn schließlich müssen sich die Menschen am Rande der Wüste gut überlegen, ob sie irgendwo Holz für Pfeile und Bögen herbekommen oder ob sie ihren Krieg nicht eher mit Schleudern und ähnlichen Mitteln führen sollten.

All diese Elemente zum Weltenbau und zum Alltag der Figuren mochte ich sehr. Ebenso gefiel es mir, wie die Autorin ihre Charaktere angelegt hatte, und ich fand es faszinierend, Elisa zu begleiten, während sie an all ihren Herausforderungen wächst. Insgesamt hat die Handlung einen gefährlichen „noch ein Kapitel“-Sog auf mich ausgeübt, der für längere Frühstückspausen gesorgt hat, als ich mir eigentlich leisten konnte. Die Geschichte ist am Ende von „The Girl of Fire and Thorns“ noch nicht abgeschlossen, aber der Ausklang des Romans ist so rund, dass das Buch für sich stehen kann. Ich fürchte allerdings, dass ich mit wohl in näherer Zukunft noch die nächsten Bände holen werde, auch wenn ich eigentlich eine eBook-Kaufpause einlegen wollte, bis ich wieder ein paar Titel aus meinem Bestand gelesen habe. Aber ich möchte zu gern wissen, wie es mit Elisa und all den anderen Charakteren weitergeht und wie sie mit den weiteren Herausforderungen, die noch auf sie warten, umgehen wird.

Leslie Vedder: The Bone Spindle

Mit „The Bone Spindle“ erzählt Leslie Vedder eine ungewöhnliche Dornröschen-Variante, die mir sehr viel Spaß gemacht hat. Im Prolog stellt die Autorin das fantastischen Königreich Andar vor, dessen jüngster Prinz von der Spindle Witch verflucht wurde. Nur durch den Einfluss der anderen drei großen Hexen (der Snake Witch, der Dream Witch und der Rose Witch) konnte der Fluch gemildert werden. Das Königreich Andar wurde durch diesen Fluch vernichtet, seine Bewohner flohen in die anliegenden Reiche, die drei großen Hexen starben bei dem Versuch, die Spindle Witch zu besiegen, und alle Personen im Schloss fielen – ebenso wie Prinz Briar – in einen unendlichen Schlaf, der nur durch den Kuss einer jungen Frau gebrochen werden kann. Doch bislang hat es niemand geschafft, den Fluch über Andars Prinzen zu brechen. Stattdessen durchstöbern Schatzjäger die Ruinen des zerstörten Königreichs nach kostbaren Schätzen, magischen Artefakten und unbekannten Zauberbüchern. Diese Schatzsuchen sind nicht ganz ungefährlich, denn die wertvollsten Dinge in diesen Ruinen werden durch ausgeklügelte Zauber und Fallen geschützt.

Auch die Protagonistinnen Fi – genauer Lady Filore Nenroa – und Shane, eine Kriegerin aus dem Norden, sind Schatzjägerinnen, wobei Shane vor allem auf Reichtümer aus ist, während Fi auf der Suche nach Wissen über das verlorene Königreich Andor und die Orden der großen Hexen ist. Genau genommen hofft Fi, dass sie in den Unterlagen der alten Hexen-Orden Informationen findet, die ihr helfen, einen Fluch zu brechen, mit dem sie ihr Ex-Freund vor einem Jahr verhext hat. Doch stattdessen stolpert sie bei einem gemeinsamen Abenteuer mit Shane über einen weiteren Fluch – den Fluch, den die Spindle Witch auf den Prinzen von Andor gelegt hat. Dieser Fluch sorgt für einen Seelenbund zwischen Fi und dem schlafenden Briar, und je länger dieser Bund besteht, desto näher kommen sich die beiden. Auf ihrem Weg zum verfluchten Schloss von Andor müssen sich Fi und Shane nicht nur mit dunkler Magie, Hexenjägern, einem manipulativem Ex-Freund und einer rätselhaften jungen Frau in einem roten Umhang herumschlagen, sondern auch mit der dunklen Magie der Spindle Witch. Trotzdem ist „The Bone Spindle“ alles andere als eine düstere Geschichte, denn allein schon die gegensätzlichen Charaktere der beiden Protatonistinnen sorgen für diverse amüsante Szenen.

Ich mochte es sehr, dass Fi und Shane anfangs nicht mehr als „Arbeitskolleginnen“ waren, die sich miteinander arrangieren, obwohl sie die andere Person und ihr Verhalten häufig nicht verstehen können. So konnte ich abwechselnd mit einem Schmunzeln Fis und Shanes Gedanken verfolgen, die sie sich über ihre Kollegin machten, und nach und nach miterleben, wie sich diese beiden so unterschiedlichen Frauen miteinander anfreunden. Ebenso gefiel es mir, wie die Autorin verschiedene Märchenelemente aufgreift und ihre ganz eigene Geschichte daraus spinnt. Dabei belässt sie es nicht dabei, Prinz Briar zum Opfer des Fluches zu machen oder sich einfach bei bekannten Märchen zu bedienen, sondern sie baut eine ganz eigene Welt rund um die Hexen-Orden, die Schatzjäger und das verfluchte Königreich auf. Allerdings muss ich zugeben, dass „The Bone Spindle“ durch die ausführliche Vorstellung der Figuren (und der Welt) in den ersten Kapiteln etwas gemächlich anfängt. Ich habe das erste Drittel des Romans problemlos immer wieder aus der Hand legen und stattdessen in anderen Büchern stöbern können, aber als dieser Teil vorbei war, hat mich die Handlung so richtig gepackt und dafür gesorgt, dass ich „nur noch eben ein Kapitel“ gelesen habe, bis der Roman zuende war.

Das Einzige, was mich beim Lesen etwas irritiert hat, war das Alter der Protagonistinnen. Fi zum Beispiel ist siebzehn und wurde vor einem Jahr von ihrem Ex-Freund, mit dem sie sich einen Ruf als Schatzjägerin erarbeitet hatte, verflucht. Und wenn ich so etwas lese, dann frage ich mich, wie alt Fi bitte war, als sie anfing, gemeinsam mit ihrem Ex als Schatzjägerin zu arbeiten. Selbst wenn sie relativ schnell gewisse Berühmtheit erlangt hat, so kann sie zu Beginn ihrer Karriere maximal fünfzehn Jahre alt gewesen sein, und das finde ich schon etwas arg jung. Und auch bei Shane frage ich mich etwas, wie alt sie wohl gewesen sein muss, als sie ihr Zuhause (kurz vor ihrer Heirat!) hinter sich ließ – und wie sie sich dann so schnell Berühmtheit als Kriegerin erarbeiten konnte. Wenn ich dann noch all die deprimierenden Monate in Betracht ziehe, die sie als Söldnerin mit zweifelhaften Jobs verbracht hat … Aber nun gut, ich vermute mal, dass die anvisierte jugendliche Zielgruppe der Grund dafür ist, dass Fi und Shane deutlich jünger sind, als sie meiner Ansicht nach sein dürften, und grundsätzlich hat mich das Ganze nicht so sehr gestört, dass es mein Lesevergnügen deutlich getrübt hätte. Auch wenn ich es natürlich trotzdem hier ansprechen musste …

Insgesamt hat mir „The Bone Spindle“ wirklich gut gefallen. Ich mochte die beiden Protagonistinnen mit all ihren unterschiedlichen Stärken und Schwächen sehr gern, ich fand es unterhaltsam zu verfolgen, wie Briar versucht, Fis Herz für sich zu gewinnen, und ich habe es genossen, zu lesen, wie Fi und Shane sich im Laufe ihrer Reise anfreunden und immer wieder füreinander einstehen. Selbst wenn es hier und da Momente gab, in denen ich das Verhalten der beiden Protagonistinnen nicht wirklich klug fand, konnte ich ihre Beweggründe in der Regel nachvollziehen, was dafür gesorgt hat, dass mich diese Passagen so gar nicht gestört haben. Stattdessen habe ich mich über die vielen kleinen Entwicklungen, die die Figuren durchmachen, und über jede neue Information zu ihren Hintergründen gefreut. Ich fand es spannend, dass einige Charaktere in der Geschichte nur einen kleinen Auftritt hatten und es der Autorin doch gelang, sie so darzustellen, dass sie einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben. Am Ende gibt es noch so viel über Fi, Shane, Briar, Red und die Paper Witch herauszufinden, dass ich sehr gespannt bin, wie Leslie Vedder die Handlung in „The Severed Thread“ fortsetzen wird. Dummerweise erscheint der Band erst im Februar 2023, aber ich freue mich schon darauf, dass ich dann ein Wiedersehen mit all den Charakteren feiern kann.

Katie & Kevin Tsang: Dragon Mountain (Dragon Realm 1)

Über „Dragon Mountain“, den ersten Band der Dragon-Realm-Reihe von Katie und Kevin Tsang, bin ich im vergangenen Jahr zufällig gestolpert und fand, dass sich der Klappentext nett anhört. Die Geschichte wird aus der Sicht des zwölfjährigen Billy Chan erzählt, der eigentlich davon geträumt hatte, den Sommer gemeinsam mit seinen Freunden surfend am Strand von Kalifornien zu verbringen. Stattdessen findet er sich in einem Sommercamp inmitten unwegsamer Berge in China wieder, weil seine Eltern meinten, dass dies eine einzigartige Chance sei, damit Billy seine Mandarin-Kenntnisse verbessern kann. Sehr begeistert ist er also nicht von der Aussicht, seinen Sommer im „Camp Dragon“ zu verbringen, aber immerhin lernt er schon während der Anreise andere Kinder kennen, mit denen er sich gut versteht. Als Billy dann noch während einer Gruppenaufgabe gemeinsam mit Dylan, Ling-Fei und Charlotte über eine verborgene Kammer in den Bergen stolpert, in der sie Drachen finden, beginnt für die vier Kinder ein fantastisches Abenteuer.

Zusammen mit den Drachen müssen sie gegen ein unvorstellbar böses Wesen kämpfen, das sowohl die Welt der Drachen als auch die Welt der Menschen bedroht. Dabei ist der Zusammenhalt zwischen den neu gefundenen Freunden ebenso wichtig wie die magischen Fähigkeiten, die ihnen ihre Verbindung mit den Drachen verleiht. Viel mehr kann ich eigentlich zum Inhalt von „Dragon Mountain“ nicht verraten, wenn ich nicht zu viel der Handlung spoilern will. Katie und Kevin Tsang erzählen diese Geschichte recht geradlinig, es gibt nur wenige Wendungen (und die, die es gibt, fand ich recht vorhersehbar) und es fühlt sich an, als ob Billy und seine Freunde die ganze Zeit nur von einem Punkt zum nächsten geschickt werden, bis es am Ende zu einer größeren Auseinandersetzung mit ihrem Gegner kommt. Und während ich sonst sagen würde, dass das Alter der Protagonisten auch grob dem Alter der anvisierten Zielgruppe entspricht, scheint mir diese Geschichte auch für ein deutlich jüngeres Publikum (ab 8 Jahren) geeignet zu sein.

Was ich an dem Roman sehr mochte und was dafür gesorgt hat, dass ich ihn innerhalb von zwei Tagen gelesen habe, waren die Charaktere. Billy, Dylan, Ling-Fei und Charlotte haben alle vier ihre Stärken und Schwächen. Und während zum Beispiel Dylan in all seiner Ängstlichkeit schnell lächerlich oder Charlotte mit ihrer bestimmenden Art schnell unsympathisch wirken könnte, gelingt es Katie und Kevin Tsang, sie so darzustellen, dass sie trotz (oder gerade wegen) dieser Eigenheiten liebenswert wirken. Auch gefiel mir die Haltung, mit der alle vier Kinder sich durch die gesamte Geschichte bewegen. So ist Billy wirklich nicht begeistert von der Aussicht, seinen Sommer in diesem Camp zu verbringen, aber nachdem er schon mal da ist und seinen ersten Unmut überwunden hat, versucht er, das Beste aus der ganzen Situation zu machen. Dylan hingegen hat die ganze Zeit Angst und verhehlt nicht, dass er diese ganzen Herausforderungen lieber aussitzen und stattdessen gemütlich in seinem Bett zuhause rumgammeln würde. Aber ihm ist auch bewusst, wie wichtig der Kampf gegen ihren Gegner ist und dass es nicht hilfreich wäre, wenn er nichts tun würde, also gibt er sein Bestes und unterstützt seine Freunde und die Drachen, so gut er kann.

Es ist selten der Fall, dass ich bei einem fantastischen Kinderbuch die Charaktere lieber mag als die Grundidee oder die eigentlich Handlung mit all ihren ungewöhnlichen Elementen, aber bei „Dragon Mountain“ war das definitiv so. Die Geschichte selbst war nett, aber nicht so packend oder ungewöhnlich, dass ich dafür hätte weiterlesen müssen. Billy, Dylan, Charlotte und Ling-Fei hingegen hatte ich schnell ins Herz geschlossen und mochte es sehr, wie sie dargestellt wurden und wie sie sich gemeinsam all den Herausforderungen stellten, die auf sie warteten. Trotzdem hätte ich bis wenige Seiten vor Ende des Buches gesagt, dass ich keine Fortsetzung der Reihe lesen werde, weil die Handlung für mich persönlich doch ein wenig zu einfach und geradlinig erzählt wird ( – wäre „Dragon Mountain“ ein Videospiel, würde ich sagen, dass mir die Side-Quests fehlen 😉 ). Aber dann gab es kurz vor Schluss noch einen Cliffhanger, der dafür sorgt, dass ich mich nun frage, was wohl aus einer der Figuren wird und wie sich ihre Geschichte wohl im nächsten Band entwickelt. Ich bin also noch etwas unentschlossen, ob ich der Reihe eine weitere Chance geben soll oder nicht.

Michelle Harrison: A Storm of Sisters

„A Storm of Sisters“ ist der vierte Band rund um die Widdershins-Schwestern von Michelle Harrison. Dieses Mal schickt die Autorin die drei Schwestern Fliss, Betty und Charlie gemeinsam mit ihrer Großmutter Bunny in den abgelegenen Ort Wilderness, um sich um Cousine Clarissa zu kümmern, die sich bei einem Unfall das Bein gebrochen hat. Für Betty ist diese Reise eine willkommene Abwechslung zum Alltag in dem kleinen Cottage in Pendlewick. Denn so gern sie ihr neues Zuhause mag, so sehnt sie sich doch weiterhin danach, neue Orte zu entdecken. Und Wilderness hat den drei Schwestern so einige Abenteuer zu bieten, denn der Ort ist nicht nur für seine ungewöhnlich kalten Temperaturen berühmt, sondern auch für seinen Wintermarkt, der zufällig gerade während ihres Besuchs stattfindet. Noch spannender wird es, als die Schwestern feststellen, dass in Clarissas kleinem Cottage kein Platz für sie ist und sie deshalb in dem großen Hotel des Ortes unterkommen.

Das Hotel „Echo Hall“ ist zur Zeit voller Besucher, die den Wintermarkt erleben wollen, und wimmelt geradezu von all den Gerüchten über eine Geistererscheinung. Genauer gesagt soll der Geist des ehemaligen Dienstmädchens Elora umgehen, nachdem diese vor einigen Jahrzehnten in dem See in der Nähe des Hotels ertrunken ist. Auch besagen die Gerüchte, dass Elora nur deshalb ertrank, weil sie ihren Liebsten, der ein Straßenräuber war, inmitten eines Schneesturms suchte, nachdem dieser den kostbaren Kristall einer Wahrsagerin an sich gebracht hatte. Und bei all den Erlebnissen, die die drei Widdershins-Schwestern in der Vergangenheit schon mit übernatürlichen Elementen hatten, überrascht es nicht, dass auch dieser sagenhafte Kristall der Wahrsagerin über seine ganz eigene Magie verfügen soll. Gemeinsam versuchen Fliss, Betty und Charlie, mehr über Eloras Geschichte herauszufinden und so vielleicht einen Todesfall zu verhindern, der angeblich durch den Anblick von Eloras Geist vorhergesagt wurde.

Ich habe es so genossen, wieder durch Bettys Perspektive all die Ereignisse rund um die Widdershins-Schwestern zu verfolgen. Bettys Neugier auf die unbekannte Umgebung, auf all die Menschen, die sie im Hotel kennenlernt, und natürlich auf die Details rund um Eloras Geschichte sorgt dafür, dass ich viel Spaß dabei hatte, mit ihr zusammen Wilderness zu erkunden. Dazu kamen noch all die eindringlichen Beschreibungen des fürchterlich kalten und verschneiten Winters, der einerseits für eine wunderbar märchenhafte Atmosphäre bei dem Wintermarkt sorgte, aber auf der anderen Seite immer auch als Bedrohung im Raum stand. Michelle Harrison konzentriert sich nämlich nicht nur auf die romantische und gemütliche Seite des Winters, sondern schreckt in „A Storm of Sisters“ nicht davor zurück, Betty und ihre Schwestern durch die fürchterliche Kälte in Gefahr zu bringen. Ich mag diese Mischung aus heimeligen und unheimlichen Szenen und dass all die bedrohlichen Elemente in der Geschichte wie die fürchterliche Kälte ebenso wie die Bedrohungen, die von gierigen und skrupellosen Menschen ausgehen, dadurch ausgeglichen werden, dass Fliss, Betty und Charlie füreinander da sind und sich gegenseitig beschützen.

Obwohl „A Storm of Sisters“ schon der vierte Band der Reihe ist, habe ich nicht das Gefühl, dass der Autorin so langsam die Ideen ausgehen oder dass sich bestimmte Elemente wiederholen. Wilderness bietet als Kulisse ganz andere Möglichkeiten als die Marschen oder das idyllische Pendlewick, und Eloras Geistergeschichte hat einen vollkommen anderen Hintergrund als Bettys Familiengeschichte oder der Hexenfluch in den vorhergehenden Bänden. Das sorgt dafür, dass es immer wieder überraschende Elemente und Wendungen in der Handlung zu entdecken gibt, die mich beim Lesen neugierig auf die weiteren Entwicklungen machen. Auch mochte ich es sehr, wie Michelle Harrison mit den Vorurteilen und Erwartungen der Leser*innen spielt und welche Folgen dies für die Enthüllungen am Ende der Geschichte hatte. Trotz der unheimlichen Elemente, der Flüche und Geistererscheinungen gehören die Widdershins-Romane für mich eindeutig in die Kategorie „Wohlfühlbücher“, und jedes Mal, wenn ich einen neuen Band beendet habe, habe ich das Gefühl, dass dieser noch ein kleines bisschen besser war als der davor. Ich hoffe sehr, dass Michelle Harrison noch lange nicht die Ideen rund um Betty und ihre Schwestern ausgehen und ich so noch einige unheimliche Abenteuer mit den drei Mädchen erleben kann.

Ein paar Leseeindrücke

Da ich in diesem Monat bislang vor allem zu sehr kurzen Büchern, Comics und Manga und „netten“ Romanen gegriffen habe, komme ich zahlenmäßig in den ersten zwei Februarwochen sogar auf eine ganz befriedigende Anzahl an gelesenen Titeln. (Ich darf nur nicht so genau hinschauen, wenn es um die Seitenzahlen geht. *g*) Allerdings bieten diese Titel nur selten genügend Stoff für eine richtige Rezension, obwohl ich es schade fände, wenn sie keine Erwähnung auf dem Blog bekommen würden. Also gibt es hier nach sehr langer Zeit mal wieder eine Sammlung von Leseeindrücken:

R. W. Gingell: Gothel and the Maiden Prince
Im vergangenen Jahr habe ich von R. W. Gingell schon die „Shards of a Broken Sword“-Trilogie gelesen und war fasziniert davon, wie die Autorin mit klassischen Fantasy-/Märchenthemen umgeht. Ich mochte ihre Figuren und die ungewöhnlichen Wendungen, die ihre Geschichten nahmen, weshalb einige andere Bücher von der Autorin auf dem Merkzettel gelandet sind. „Gothel and the Maiden Prince“ ist eine Rapunzel-Variante, bei der Prinz Lucien (von seinem Vater und seinen Brüdern nur verächtlich Maiden Prince genannt, weil er ihnen nicht „männlich“ genug ist) sich aufmacht, um eine Prinzessin aus dem magischen Turm einer bösen Zauberin zu befreien. Doch da Lucien jemand ist, der Fragen stellt und zuhört, findet er schnell heraus, dass die Zauberin gar nicht so böse ist, und dass die Prinzessin wild entschlossen ist in der Obhut ihrer Entführerin zu bleiben. Die gerade mal 131 Seiten lange Geschichte dreht sich vor allem darum, wie sich Prinz Lucien und die Zauberin Gothel besser kennenlernen, wobei es so einige amüsante Szenen zwischen den beiden, aber auch mit den Bewohnern eines angrenzenden Dorfes gibt. Abgesehen von einigen (sehr vagen) Erwähnungen rund um Kindesmissbrauch (der in der Vergangenheit liegt und dessen Opfer inzwischen in Sicherheit ist) ist „Gothel and the Maiden Prince“ einfach nur eine wunderbar wohltuende Geschichte, die mir sehr viel Spaß gemacht hat.

Lydia M. Hawke: A Gathering of Crones (Crone Wars 2)
„A Gathering of Crones“ ist die Fortsetzung von „Becoming Crone“ das mir im vergangenen Sommer viel Freude bereitet hatte. Während die Protagonistin Clarie im ersten Band damit fertig werden muss, dass sie eine Hexe ist, muss sie nun damit umgehen lernen, dass ihre Magie nicht wie erwartet funktioniert und dass ihre Position sie in das Zentrum eines Krieges rückt. Außerdem lernt Clarie ihre Kolleginnen kennen und hier mochte ich es sehr, dass all diese Frauen schon älter sind, mitten im Leben stehen und gelernt haben mit Rückschlägen und sich nicht erfüllenden Erwartungen umzugehen. Dieser Band ist weniger ruhig als der erste Teil, da das Leben für Claire inzwischen deutlich gefährlicher ist, aber ich mochte es all die Details zur Magie zu lesen und zu sehen wie die Protagonistin so langsam in ihre Rolle hineinfindet. Auch wenn ihr letzteres nicht gerade einfach gemacht wird, weil ihre Position sehr ungewöhnlich ist und die Personen um sie herum nicht so recht wissen, wie sie mit ihr umgehen sollen. Und weil ich diesen Band so gern gelesen habe und sehr neugierig auf die weiteren Entwicklungen bin, habe ich prompt gleich den dritten Teil vorbestellt, auch wenn er erst im Herbst erscheinen wird.

Farrah Rochon: The Boyfriend Project
Über „The Boyfriend Project“ von Farrah Rochon bin ich gestolpert, weil die Autorin und ihre Romane mit Talia Hibbert verglichen wurden. „The Boyfriend Project“ dreht sich um Samiah, die dank einer Frau, die ihr aktuelles Date auf Twitter live kommentiert, herausfindet, dass ihr Freund Craig sich auch noch mit anderen Frauen trifft. Genau genommen trifft sich Craig auch noch mit Taylor und London (die mit ihren Tweets das Ganze angestoßen hatte). Was mir an der Geschichte gut gefiel, ist, dass Craig danach eigentlich kein Thema mehr ist, wenn man davon absieht, dass die Konfrontationsszene mit ihm im Restaurant auf Youtube viral ging und so Samiah, Taylor und London zu einer kurzzeitigen und ungewollten Berühmtheit verhilft. Stattdessen freunden sich die drei Frauen an und beschließen sich gegenseitig dabei zu helfen, sich in den kommenden Monaten um sich selbst zu kümmern, die Suche nach einem Freund sein zu lassen und dafür Dinge zu tun, die sie bislang immer aufgeschoben haben. Was natürlich bedeutet, dass Samiah kurz darauf einen neuen Arbeitskollegen kennenlernt, der einfach perfekt zu sein scheint … Alles in allem fand ich „The Boyfriend Project“ wirklich nett, ich mochte die Figuren, ich mochte die Grundidee und es gab tolle Szenen zwischen Samiah und ihrem Arbeitskollegen Daniel, in denen sich die beiden besser kennenlernten und langsam aufeinander zugingen. Trotzdem muss ich sagen, dass Farrah Rochon für mich nicht an Talia Hibbert herankommt, denn ich fühlte mich zwar ganz gut unterhalten von ihrem Roman, aber ich war nicht emotional involviert. Ich war nicht wirklich gespannt darauf, wie die Handlung weitergeht, ich habe nicht um die Beziehung von Samiah und Daniel gebangt und ich bin nicht wirklich neugierig darauf, wie es mit Taylor und London in den nächsten Bänden weitergehen wird.

Bali Rai: The Royal Rebel – The Life of Suffragette Princess Sophia Duleep Singh
„The Royal Rebel“ ist ein biografischer Roman für Kinder über das Leben von Prinzessin Sophia Duleep Singh. Sophia Alexandra Duleep Singh war die jüngste Tochter des letzten Sikh-Maharadschas von Punjab und wuchs in Großbritannien auf, wo sie vor allem für ihr Engagement für die Gleichberechtigung von Frauen bekannt wurde. „The Royal Rebel“ erzählt in einfachen und kindgerechten Sätzen die Lebensgeschichte der Prinzessin. Angefangen bei ihrer Kindheit in dem luxuriösen Anwesen Elveden, über die Zeit, in der die Schulden ihres Vaters die Familie außer Landes trieb, über ihre Suche nach ihren Wurzeln in Indien bis zu dem Tag, an dem Großbritannien Frauen das Wahlrecht gewährt. Dabei lässt Bali Rai zwar sehr viele Details über das Leben von Sophia Duleep Singh aus, bietet aber meinem Gefühl nach für junge Leser.innen einen guten und altersgemäßen Einblick in das Leben der Prinzessin, die Folgen, die die britische Herrschaft für Indien hatte, und in die Herausforderungen, die die Frauen, die für ihre Rechte kämpften, zu bewältigen hatten. Ich mochte, wie viele kritische Themen in dem Buch angeschnitten werden, obwohl es für jüngere Kinder geschrieben wurde und nicht sehr umfangreicht ist.

K. O’Neill: The Tea Dragon Society 2 – The Tea Dragon Festival (Comic)
Im Prinzip könnte ich zu „The Tea Dragon Festival“ einfach meine Rezension zum ersten Tea-Dragon-Comic kopieren, denn dieser Band ist genauso bezaubernd, wohltuend und hübsch gezeichnet wie der erste. Die Handlung spielt deutlich vor „The Tea Dragon Society“ und dreht sich um Eriks Nichte Rinn, die gemeinsam mit ihrer Großmutter in einem kleinen Dorf in den Bergen lebt und hofft, dass sie eines Tages eine Ausbildung als Köchin beginnen kann. Die Tea Dragons spielen in dieser Geschichte keine so große Rolle, dafür gibt es eine andere Drachen-Variante und einen Einblick in das Leben von Erik und Hesekiel, als diese noch als Kopfgeldjäger aktiv waren. Hach, ich mag die Tea-Dragon-Geschichten und da es noch eine Weile dauern wird, bis auch der dritte Comic als Taschenbuch erscheint, muss ich mich wohl damit begnügen, dass ich in den nächsten Tagen den ersten Band mal wieder aus dem Regal ziehe.

Sophie Anderson: The Castle of Tangled Magic

Die Bücher von Sophie Anderson mag ich so gern, dass ich sie mir etwas aufhebe, um die Vorfreude noch etwas länger genießen zu können. Nachdem aber für März schon die nächste Veröffentlichung der Autorin angekündigt wurde, dachte ich, dass es so langsam Zeit wird, „The Castle of Tangled Magic“ zu lesen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Olia (kurz für Magnolia) erzählt, die gemeinsam mit ihren Eltern, ihrer Großmutter und ihrer kleinen Schwester Rosa in einem sehr alten, hölzernen Schloss lebt. Das Schloss Mila wurde vor 500 Jahren von Olias Vorfahren gebaut, als diese noch Könige waren, und obwohl Olias Familie nicht mehr adlig ist, leben sie noch immer in dem Gebäude und tun alles, um ihr Erbe zu erhalten. Für Olia ist Schloss Mila das schönste Zuhause, das sie sich vorstellen kann.

Doch kurz bevor das Herbstfest im Schloss gefeiert werden soll, gibt es einen heftigen Sturm, der die größte Kuppel des Schlosses zerstört, und schnell steht fest, dass das gesamte Gebäude von den auf den Sturm folgenden heftigen Winden bedroht wird. Und Olias Babusya, die schon immer behauptet hat, dass es Naturgeister und andere magische Wesen gibt, ist sich sicher, dass einzig Olia mit der Hilfe des domovoi Feliks das Schloss retten kann. Zu ihrer großen Überraschung entdeckt Olia, dass ihre Großmutter recht hat, dass Magie wirklich existiert und dass Feliks auch schon eine Idee hat, wie sie das Schloss retten kann. Doch so wunderbar diese Entdeckungen auch sind, so drängt doch die Zeit, und dabei ist sich Olia so gar nicht sicher, dass sie die richtige Person ist, um Schloss Mila und all die anderen Wesen, die mit dem Gebäude zusammenhängen, retten zu können.

Ich habe auch diese Geschichte von Sophie Anderson sehr genossen, und es war einfach perfekt, dass ich das Buch zu einer Zeit aus dem Regal gezogen habe, in der es bei uns sehr stürmisch war, weil das für die passende Umgebung beim Lesen sorgte. Ich hatte so viel Freude dabei, das Schloss Mila kennenzulernen und all die schönen Erinnerungen, die Olia an das Gebäude hat, zu teilen. Mir gefiel die Vorstellung so sehr, dass die Protagonistin in einem hölzernen Schloss lebt, in dem ihre Eltern in einem ehemaligen Ballsaal eine Schreinerei betreiben, wo es lauter noch unentdeckte Geheimtüren, -gänge und -treppen gibt und wo sich regelmäßig das ganze Dorf in der großen Halle versammelt, um besondere Anlässe zu feiern. Es gibt noch so viele Räume voller überraschender Schätze zu entdecken, die Olias Vorfahren dort hinterlassen haben, und so viele magische kleine Ecken in dem Gebäude, die Olia noch nicht gefunden hat. So fiel es mir natürlich auch nicht schwer, beim Lesen Olias Angst um das Gebäude mitzufühlen und mit ihr zu bangen, ob sie einen Weg findet, um Schloss Mila zu retten.

Denn Olia ist nicht nur eine sympathische, sondern auch eine sehr ängstliche Protagonistin, und so macht sie, als sie gemeinsam mit Feliks unterwegs ist, auch recht viele Fehler, weil sie fürchtet, dass sie die falsche Entscheidungen treffen könnte. Ich muss gestehen, dass ich beim Lesen immer wieder an Sophie Andersons erstes Buch, „The House With Chicken Legs“ denken musste, wo ich mit der Protagonistin nicht so ganz glücklich war, weil sie sich für meinen Geschmack nicht schnell genug weiterentwickelte. Aber während Marika in „The House With Chicken Legs“ so viele Fehler machte, weil sie nur an sich dachte, macht Olia ihre Fehler, weil sie sich zu viele Gedanken um ihre Familie, ihre Freunde und die Rettung von Schloss Mila macht. Was dazu führte, dass mir Olia mit all ihren Ängsten und Befürchtungen leid tat und ich jeden kleinen Fortschritt und jeden neuen Freund, den sie auf ihrer Reise fand, innerlich bejubelte.

Neben dem wunderbar beschriebenen Schloss und der liebevollen Familie von Olia besticht „The Castle of Tangled Magic“ auch noch durch all die osteuropäischen Fabelwesen, die die Autorin in ihre Geschichte eingebaut hat. Nicht nur der bezaubernde domovoi Feliks spielt eine große Rolle bei Olias Rettungsmission, sondern auch noch so viele andere Figuren, die alle ihre kleinen Eigenarten haben. Ich habe es sehr genossen, gemeinsam mit Olia die verschiedenen Charaktere kennenzulernen und mit jedem Schritt im Land der Verbotenen Magie über ein neues fantastisches Wesen zu stolpern (oder gar an einer unerwarteten Stelle auf ein Haus mit Hühnerbeinen zu stoßen – ich mag diese kleinen Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Veröffentlichungen von Sophie Anderson). Mit „The Castle of Tangled Magic“ ist es der Autorin erneut gelungen, eine bezaubernde Geschichte mit liebenswerten Charakteren und wunderbaren fantastischen Elementen zu erzählen. Für mich sind die Romane von Sophie Anderson definitiv Wohlfühlbücher mit ganz besonderen märchenhaften Gesschichten, und ich freue mich schon darauf, bald ihre nächste Veröffentlichung in den Händen zu halten.

Zetta Elliott: Dragons in a Bag

Auf „Dragons in a Bag“ von Zetta Elliott bin ich schon vor einigen Jahren aufmerksam geworden, als der Verlag die Veröffentlichung ankündigte – und dann habe ich so lange gebraucht, um mir das Buch zu kaufen, dass inzwischen schon die beiden Folgebände erschienen sind. Immerhin bedeutet das auch, dass ich demnächst weitere Abenteuer lesen kann, in denen Jaxon und seine Freunde sich mit fantastischen Herausforderungen herumschlagen dürfen. 😉 „Dragons in a Bag“ ist eine wirklich unterhaltsame und wohltuende Geschichte für Kinder (Alterseinschätzung des Verlags ist 8 bis 12 Jahre), die damit beginnt, dass der neunjährige Protagonist Jaxon von seiner Mutter für einen Tag bei einer ihm unbekannten alten Frau untergebracht wird. Anfangs kommen Jax und „Ma“, wie die alte Frau genannt wird, so gar nicht miteinander aus. Aber als Jax herausfindet, dass Ma eine Hexe ist und den Auftrag hat, drei gerade geschlüpfte Drachen von Brooklyn in eine magische Welt zu liefern, ist er wild entschlossen, Ma bei ihrem Lieferjob zu unterstützen.

Natürlich geht von diesem Moment an alles Mögliche schief, obwohl Jax sich wirklich Mühe gibt, und keines der folgenden Probleme seine Schuld ist. Ich habe es sehr genossen zu lesen, wie Jax erst einmal herausfindet, dass es Magie wirklich gibt und dass Ma eine Hexe ist, und wie er dann mit dieser neuen Erkenntnis umgeht. Doch vor allem fand ich es schön mitzuverfolgen, wie sehr Jaxon all die Abenteuer, die er erlebt, genießt, obwohl er sich gleichzeitig die ganze Zeit mit seinen Ängsten herumschlagen muss. Wirklich gruselig wird die Geschichte nicht, schließlich ist sie doch für ein recht junges Publikum geschrieben, aber auch als erwachsene Leserin konnte ich gut nachvollziehen, welche Sorgen sich Jax gemacht hat, und ich mochte es, wie er trotzdem immer weiter nach Lösungen für seine Probleme suchte. Dabei ist Jaxon nicht auf sich allein gestellt, sondern kann auf die Hilfe von neuen Bekannten und alten Freunden zählen. Gerade mit Jax‘ bestem Freund Vikram gibt es ein paar Momente, die ich wirklich genossen habe, auch wenn ich hier nicht mehr dazu schreiben möchte, um nicht zu viele Details dieses (für meinen persönlichen Geschmack viel zu dünnen) Romans zu verraten.

Mir hat es wirklich gefallen, wie die Autorin auf der einen Seite zeigte, wie unglaublich großartig es für Jax ist zu erleben, dass es Magie wirklich gibt, und wie leicht es dem Jungen auf der anderen Seite fällt, so eine große Entdeckung zu akzeptieren. Neben all den fantastischen Elementen, die sich überraschend stimmig in das heutige Brooklyn einfügen, gibt es auch eine Menge „realistischer“ Details in der Geschichte, wie die Probleme, die Jaxons Mutter mit ihrem Vermieter hat und die von Ma beschriebene Entwicklung in ihrem Mietshaus. Genauso haben all die verschiedenen Charaktere Ecken und Kanten, die sie glaubwürdig und häufig auch sehr sympathisch erscheinen lassen. Am Ende habe ich es wirklich bedauert, dass die Geschichte schon so schnell vorbei war, weil ich gern mehr Zeit mit Ma, Jax und all den anderen Figuren verbracht hätte (und Jaxons Probleme auch noch nicht ganz vorbei waren). Dank der Leseprobe zu „The Dragon Thief“ kann ich immerhin sagen, dass die Geschichte dort lückenlos weitererzählt wird. Allerdings ist die Taschenbuchausgabe aktuell nicht bei meinem Buchhändler gelistet und ich befürchte, dass die hübschen Illustrationen von Geneva B bei einem eBook nicht ausreichend zur Geltung kommen, weshalb ich wohl nicht so schnell erfahren werde, wie es weitergeht …

B. B. Alston: Amari and the Night Brothers (Supernatural Investigations 1)

Auf das Lesen von „Amari and the Night Brothers“ von B. B. Alston habe ich mich fast ein Jahr lang gefreut, weil ich erst einmal auf die Taschenbuch-Ausgabe warten wollte und diese dann auch erst ein paar Monate nach dem Veröffentlichungstermin von meinem Buchhändler geliefert wurde. Immerhin kann ich nun sagen, dass die lange Wartezeit sich durchaus gelohnt hat, ich habe die Geschichte – nach einem etwas holprigen Start – nämlich sehr genossen. Die Handlung beginnt am Tag vor den Sommerferien, als Amari sich im Büro ihres Schuldirektors dafür verantworten muss, dass sie eine Klassenkameradin geschubst hat. Dass diese Amari schon seit Monaten damit „aufzieht“, dass Amaris verschwundener Bruder Quinton bestimmt längst tot ist, zählt weder für den Direktor noch für Amaris Mutter als ausreichende Entschuldigung, und so beendet das Mädchen das Schuljahr mit der Aussicht auf einen Schulverweis und Hausarrest. Doch dann sorgt eine überraschende Nachricht von Quinton, die er vor seinem mysteriösen Verschwinden auf den Weg gebracht hatte, dafür, dass Amari an einem ungewöhnlichen Sommercamp teilnehmen darf.

Dabei ist dieses Sommercamp nur die Tarnung für den Start einer Ausbildung zum Junior Agent des „Bureau of Supernatural Affairs“ und so sieht sich Amari von einem Tag auf den anderen nicht nur mit der Tatsache konfrontiert, dass es Magie und magische Wesen gibt, sondern auch damit, dass Quinton ein Agent des Büros war und in Ausübung seiner Pflicht von bösen Magiern entführt wurde. Während Amari noch versucht, mit all den neuen Dingen in ihrem Leben fertigzuwerden, stellt sich heraus, dass sie über die gleiche Magie verfügt wie die Magier – was dazu führt, dass viele Personen innerhalb des Büros sie automatisch als „böse“ einstufen und sie von der gerade begonnenen Ausbildung zum Junior Agent ausschließen wollen. So muss Amari nicht nur Wege finden, um Quinton aus der Gewalt der bösen Magier zu befreien, sondern auch um ihren Verbleib in der magischen Gesellschaft kämpfen.

Ich muss gestehen, dass mich die Geschichte zu Beginn (während der Erklärungen rund um die magische Parallelgesellschaft) häufig an den Anfang der „Percy Jackson“-Romane von Rick Riordan denken ließ, während die weitere Entwicklung innerhalb des „Bureau of Supernatural Affairs“ bei mir starke Assoziationen an die Nevermoor-Reihe von Jessica Townsend weckte. Aber trotz dieser Nähe zu zwei Buchreihen, die ich sehr mochte bzw. mag, gelingt es B. B. Alsons immer wieder, so viele eigene Elemente in „Amari and the Night Brothers“ einzubauen, dass ich die Geschichte sehr genossen habe. Amari ist sowohl in ihrer Schule (als Schwarzes Mädchen, das mit einem Stipendium an einer eher elitären Schule gelandet ist) als auch in der magischen Gesellschaft (als geborene Magierin) eine Außenseiterin, aber sie findet nicht nur während des Sommercamps gute Freunde (ich fand ihre Werdrachen-Mitbewohnerin einfach großartig), sondern ihre Position erlaubt ihr auch eine ungewöhnliche Perspektive auf viele Elemente innerhalb des Büros.

Ich habe mit Spannung die vielen verschiedenen Herausforderungen verfolgt, denen sich Amari und ihr Partner während der Ausbildung stellen mussten, und ich habe die vielen ungewöhnlichen Elemente, die der Autor in seine fantastische Seite der Welt eingebaut hat, sehr genossen. Auch kann ich – zu meiner eigenen Überraschung – sagen, dass ich in „Amari and the Night Brothers“ kein Problem mit all den zwischenmenschlichen Problemen rund um Amari hatte. Denn so unschön es war, dass Amari sowohl in der Schule als auch im Sommercamp gemobbt wurd, so dreht sich die Handlung doch um Amaris Entschlossenheit, ihren Bruder wiederzufinden. Das führte dazu, dass ich die Passagen besonders genossen habe, in denen Amari Freunde und Verbündete findet und in denen sie sich wieder ein kleines Stückchen Anerkennung erkämpft hat, während ich mir bei den Szenen, in denen sie sich mit Vorurteilen und Intrigen konfrontiert sah, überraschend sicher war, dass sich eine Protagonistin wie Amari von solchen Gegnern nicht aufhalten lassen würde. Und da es am Ende des Romans noch so einige offene Fragen gibt, auf die ich wirklich gern die Antworten wüsste, geht für mich jetzt das Warten auf die Veröffentlichung der Taschenbuch-Ausgabe von „Amari and the Great Game“ los (dabei erscheint die Hardcover-Ausgabe dieser Fortsetzung erst im Mai *g*).

Eiko Kadono: Kiki’s Delivery Service

Obwohl der Ghibli-Film „Kiki’s Delivery Service“ zu meinen Lieblings-Wohlfühlfilmen zählt, brauchte es erst einen Hinweis von Kiya vor einiger Zeit, um mich darauf aufmerksam zu machen, dass der Anime auf einem Roman von Eiko Kadono basiert. Nachdem ich das Buch am vergangenen Sonntag gelesen habe, bin ich sehr glücklich über diesen Hinweis, denn die Originalgeschichte hat mir noch besser gefallen als der Ghibli-Film. Vor allem bietet der Roman so viel mehr Hintergrundinformationen und Erklärungen zu Kikis Fähigkeiten als Hexe, als es der Anime tut (obwohl all diese Dinge dort problemlos hätten eingebaut werden können). So steht im Buch von Anfang an fest, dass es nicht Kikis Schuld ist, dass sie über keine weitere magische Begabung als das Fliegen verfügt, denn im Laufe der Zeit haben die Hexen einfach viele ihrer Fertigkeiten verloren – und da Kikis Vater über keinerlei Magie verfügt, wurde sie eben nur mit einer einzigen Fähigkeit geboren. Ich finde es deutlich netter so, da klar wird, dass es nicht an Kikis Unfähigkit oder gar Faulheit liegt, dass sie über so wenig Magie verfügt, und dass das Fliegen nun mal der einzige Weg für sie ist, um sich ein selbstständiges Leben fern von ihren Eltern aufzubauen.

Ich fand es sehr wohltuend, Kiki auf ihrem Flug in eine große Stadt am Meer zu begleitet und mitzuerleben, wie sie dort Fuß fasst, neue Freunde findet und einen florierenden Lieferdienst aufbaut. Die Geschichte wird in mehreren kleinen Episoden erzählt und in der Regel gibt es bei jeder etwas zum Schmunzeln. Ich muss gestehen, dass ich – gerade weil ich den Anime so mag – beim Lesen immer wieder nach Unterschieden zum Trickfilm geschaut habe. Dabei gab es so viele Elemente im Roman zu entdecken, bei denen ganz deutlich wurde, woher die Inspiration für den Anime kamen, die mir aber im Buch so viel besser gefielen. Was auch daran liegt, dass ich bei der Ghibli-Version der Geschichte die Momenten nicht mag, in denen Kiki sich wie ein trotziger Teenager benimmt, und das führt dann dazu, dass irgendetwas schiefläuft, was nicht hätte schieflaufen müssen. Im Roman hingegen gibt es zwar auch Szenen, in denen kleine Katastrophen passieren, aber eher weil so etwas eben passiert und weniger weil die Protagonistin Mist gebaut hat. Und als Kiki im Buch doch einmal etwas tat, von dem sie genau wusste, dass sie es nicht hätte tun sollen, gesteht sie am Ende alles der Person, der sie Unrecht getan hat, und gewinnt so eine neue Freundin.

Insgesamt habe ich bei der Roman-Kiki eher das Gefühl, dass das eine Person ist, die trotz ihrer gerade mal dreizehn Jahre auf eigenen Beinen stehen kann. Es ist auch für sie nicht einfach und sie ist oft entmutigt oder hat Heimweh, aber sie rappelt sich dann wieder auf und macht weiter. Dagegen habe ich bei der Anime-Kiki häufig das Gefühl, dass sie sich mit ihrem schmollenden oder trotzigen Verhalten so viele Möglichkeiten verbaut und es eher den Menschen um sie herum zu verdanken ist, dass sie trotzdem einigermaßen in der Stadt zurechtkommt. Vielleicht ist die Anime-Kiki die realistischere Darstellung eines Teenagers, aber ich fühle mich mit der Original-Kiki deutlich wohler und habe so das Lesen des Romans rundum genossen. Ich habe all die Personen, die Kiki im Laufe ihres Jahres in der Stadt am Meer kennengelernt hat, ins Herz geschlossen, ich mochte die – teils skurrilen – Herausforderungen, die sie zu bewältigen hatte, und ich fand es wunderschön zu verfolgen, wie Kiki an ihrem neuen Wohnort Fuß fasst. Ich bin mir sicher, dass ich den Roman in den kommenden Jahren noch oft aus dem Regal ziehen werde, wenn ich mal wieder das Bedürfnis nach einer rundum wohltuenden Geschichte habe.